Community / / Lufthansa Technik plant Einsparungen...

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Beitrag vom 03.08.2017 - 07:38 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
Was für ein asoziales Verhalten eines Unternehmens, welches dieses Jahr höchstwahrscheinlich den höchsten Jahresgewinn seit Bestehen ausweisen wird.
Beitrag vom 03.08.2017 - 07:47 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Was für ein asoziales Verhalten eines Unternehmens, welches dieses Jahr höchstwahrscheinlich den höchsten Jahresgewinn seit Bestehen ausweisen wird.

Was ist daran asozial?

Finde das vollkommen logisch zu sparen, wenn man die Preise nicht am MArkt bekommt
Beitrag vom 03.08.2017 - 08:25 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
Asozial ist es, diesen Gewinn mit dem Knowhow und Hilfe, der jetzt so "lästigen" und "teuren" 3000 Arbeitskräfte geschafft zu haben und diese Arbeitsplätze jetzt einem noch höheren Gewinn zu opfern.

Verstehen Sie denn nicht, dass diese Abwärtsspirale nie aufhört? Es wird immer ein Land geben, welches Arbeitskräfte günstiger anbieten kann.

Unseren hohen Lebensstandard in Deutschland haben wir nicht zuletzt den im Weltvergleich relativ hohen Löhnen zu verdanken.
Beitrag vom 03.08.2017 - 08:35 Uhr
UserRunway
User (2877 Beiträge)
Was für ein asoziales Verhalten eines Unternehmens, welches dieses Jahr höchstwahrscheinlich den höchsten Jahresgewinn seit Bestehen ausweisen wird.

Das entspricht dem Verlangen das die (derzeit) profitable Passage einen anderen Bereich subventionieren soll. Aber warum sollte LH die Verluste in diesem Teilbereich die nächsten Jahrzente weiter tragen? Da herrscht ein weltweiter Wettbewerb. Andere Länder haben deutlich niedrigere Lohnkosten und da International viel in Dollar abgerechnet wird schlägt der Anstieg des Euro in diesem Jahr um etwa 10% möglicherweise voll durch.

Es gibt manchmal Gründe auch einen unrentablen Bereich bestehen zu lassen. Nämlich dann wenn man durch Maßnahmen den Bereich mittelfristig wieder in schwarze Zahlen bringen kann. Ist das nicht der Fall stellt sich die Frage ob der Bereich Bedeutung für die übrige Kundenbindung hat und ob die Verluste im Gesamtkonzern geringfügig sind.

Arbeitsplatzverluste in Deutschland sind immer tragisch da es Menschen betrifft. Höhere Verluste sind auf Dauer aber in keinem Betrieb sinnvoll. Sonst hätte man die DDR wo am Ende alles nur künstlich mit Riesensubventionen am Leben gehalten wurde. Wie das ausging sollte bekannt sein.

Beitrag vom 03.08.2017 - 08:45 Uhr
Userxulha
User (11 Beiträge)
Naja, in vergleichbar entwickelten Ländern liegen wir im Lohnranking keineswegs an der Spitze. Innerhalb Europas sogar nur im Mittelfeld. Und Arbeitsleistung ins Ausland zu verlegen hat LH ja auch schon zusätzliche Arbeit gekostet,.. bestes Beispiel Maintenance in Manila. In Hamburg werden die Flieger dann anschließend ordentlich gewartet. Qualität kostet halt seinen Preis.
Beitrag vom 03.08.2017 - 09:25 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.

Ein Betrieb soll natürlich wirtschaftlich arbeiten und Gewinne erzielen.

Aber mit dem Verlust von 3000 Arbeitsplätzen zu drohen bzw. einen solchen anzukündigen, in einem Jahr an dem die Technik immer noch Millionengewinne schreibt ist meiner Meinung nach das Gegenteil von sozial.
Beitrag vom 03.08.2017 - 09:41 Uhr
Usermichik897
User (105 Beiträge)
Das schlimme ist das man in HH bei LHT schon seit Jahren Werkstättten schließt und das Know-How verloren geht. Wir sind seit Jahren mittlerweile Lohnfertiger für Bodenprüfgeräte und liefern die an LHT sogar Weltweit. Irgendwann wird LHT merken das diese Auslandsabenteuer sich nachhaltig nicht rechnen und man muss zu wesentlich höheren Preisen diese Leistungen dann einkaufen. Ich erlebe bei unseren Kunden schon seit geraumer Zeit das man sich von Fertigern in Rumänien, Tschechien und co. wieder verabschiedet weil es dann doch nicht so klappt und teure Nacharbeiten in Deutschland dann nötig sind. Hab da einen Kunden da kriegen wir jede Charge aus China zur Nacharbeit. Mittlerweile holen die sogar ihre Pensionäre zurück weil das Fachwissen nicht mehr da ist!
Genauso kritisch sehe ich es aber auch bei Arbus mit der Fertigung in China, da ist der Diebstahl geistigen Eigentums und Transfer in Chinesische Staatsunternehmen doch vorprogrammiert.
Beitrag vom 03.08.2017 - 13:59 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
@Runway:
Da herrscht ein weltweiter Wettbewerb. Andere Länder haben deutlich niedrigere Lohnkosten

Das gilt aber für alle Bereiche der LH. Soll man den ganzen Betrieb (inklusive Management) nach Indien verlegen wo 800 Millionen Menschen von einem Dollar pro Tag leben?

Es gibt manchmal Gründe auch einen unrentablen Bereich bestehen zu lassen. Nämlich dann wenn man durch Maßnahmen den Bereich mittelfristig wieder in schwarze Zahlen bringen kann.

Oder wenn man gut verdient und das Personal auf eine spezielle Tätigkeit geschult hat bei der es im Umkreis von mehreren tausend Kilometern keine neue Arbeitsstelle finden kann. Das fällt in meinen Augen in den Bereich soziale Verantwortung der Unternehmen. Kleinunternehmer welche ihr Personal persönlich kennen reißen sich ein Arm und ein Bein für ihre Mitarbeiter aus. Die Manager der großen Aktiengesellschaften meinen dagegen, die Zitrone sei nie ausgepresst.

Höhere Verluste sind auf Dauer aber in keinem Betrieb sinnvoll.
Richtig, snowbird beklagt sich auch nicht generell über Entlassungen, sondern darüber, dass LH vermutlich dieses Jahr um die 2'700'000'000 Euro verdienen wird und trotzdem Personal entlässt.

Und ich gebe snowbird vollkommen recht. Das ist unsozial!
Beitrag vom 03.08.2017 - 14:59 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Auch nach dreimal Lesen konnte ich das Wort 'Entlassung' nicht finden.

Eine Frage an Muck und snowbird: Wenn es tatsächlich so ist, dass die Lufthansa Technik AG höhere Ausgaben als Einnahmen hat, was würden Sie als verantwortlicher Unternehmensleiter (also anstelle von Hr. Bussmann) machen?
Beitrag vom 03.08.2017 - 16:08 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
@ Gordon

Mit gutem Beispiel voran gehen und meinen Lohn um 25 Prozent kürzen, bevor ich das von allen anderen verlange
Beitrag vom 03.08.2017 - 16:36 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ Gordon

Mit gutem Beispiel voran gehen und meinen Lohn um 25 Prozent kürzen, bevor icüh das von allen anderen verlange

Das wäre mal was, da haben Sie recht.
Aber glauben Sie, so ein symbolischer Akt würde genügen, um die Situation der LHT zu ändern?
Beitrag vom 03.08.2017 - 16:59 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
Nein, das alleine würde wahrscheinlich nicht reichen. Der Vorstand würde aber wahrscheinlich das Vertrauen der Belegschaft gewinnen. Und damit lassen sich Bäume ausreißen...
Beitrag vom 03.08.2017 - 17:36 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Da steht doch absolut nichts was LH vor hat. Den HA-Artikel kann ich leider nicht lesen. Wenn das Thema so heiß ist, sollte aero.de mal weitere Fakten liefern. Sonst bleiben wir hier bei Spekulation.

Produktivität erhöhen ist nicht Lohn kürzen. In der Regel sind das Änderung der Abläufe. Ich denke mal Flugzeugwartung ist auch für Techniker 30 - 50% Administrativer Aufwand(?). Da ist sicher mit moderner Technik viel zu holen. Könnte mir vorstellen, dass am Ende halt mehr am Flugzeug gearbeitet wird.

Aber wie gesagt hier sollte aero.de mal nachhaken.
Beitrag vom 03.08.2017 - 19:51 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Da steht doch absolut nichts was LH vor hat. Den HA-Artikel kann ich leider nicht lesen. Wenn das Thema so heiß ist, sollte aero.de mal weitere Fakten liefern. Sonst bleiben wir hier bei Spekulation.
Aber so heiß ist das Thema doch nicht. Ein- zwei User haben dazu eine sehr dezidierte Meinung. Das ist ja auch ok. Wenn Sie so an weiteren Fakten interessiert sind, dann einfach mal den € investieren, den Artikel bei HA freischalten und lesen. Viel mehr als hier zusammengefasst steht da aber nicht drin. Welche Fakten soll aero denn liefern? (Das ich hier mal aero verteidige hätte ich auch nie gedacht)

Interessant, und gerne vernachlässigt, ist die Aussage, dass man die Wartung nicht mehr kostendeckend durchführen kann. Wer könnte das denn jetzt ortsnah machen und das übernehmen? Dazu müsste man entweder den Flieger irgendwo hinbringen oder man vermietet Hangarkapazitäten an jemanden, der es könnte. Oder man verhandelt mit verdi nach.
Aus den gut unterrichteten Kreisen ist zu hören, dass die Maintenancestunde in D fast 40% teurer ist als in Osteuropa. Das ist eine Hausnummer, die man nicht ignorieren kann. Ob das gefällt oder nicht.
Wenn man den GB2016 der LHT anschaut ist das Geschäft in D nur noch zu einem Drittel am Umsatz beteiligt. Das war aber noch zu Zeiten des Flottenretrofits. Der ist jetzt durch und der Anteil wird wohl noch geringer. Wenn dann die Wartung in D nicht kostendeckend arbeiten kann, dann dürfte der Anteil am Gewinn sehr überschaubar sein. Daher tue ich mich mit dem Vorwurf "assozial" eher schwer.

Produktivität erhöhen ist nicht Lohn kürzen. In der Regel sind das Änderung der Abläufe. Ich denke mal Flugzeugwartung ist auch für Techniker 30 - 50% Administrativer Aufwand(?). Da ist sicher mit moderner Technik viel zu holen. Könnte mir vorstellen, dass am Ende halt mehr am Flugzeug gearbeitet wird.

Aber wie gesagt hier sollte aero.de mal nachhaken.


Dieser Beitrag wurde am 03.08.2017 19:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.08.2017 - 00:01 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
@Gordon: Vielen Dank, ich hatte den Artikel zu schnell überflogen.

Da keine Techniker entlassen werden sollen nehme ich meine Aussage, das Management verhalte sich unsozial, zurück!

Dass die Manager den Wunsch hegen die Kosten um 25% drücken zu wollen ist richtig & gut. Das ist ganz nach der Devise von Oliver Cornwell: "Wer aufhört, besser sein zu wollen, hat aufgehört, gut zu sein."

Außerdem wird man wohl kaum eine 25 prozentige Kostenreduktion als nötig erachten wenn das der Startwert für die Verhandlungen mit der ver.di ist, sondern man wird wohl eher die Hälfte als Ergebnis anpeilen.

Wenn diese Einschnitte für die Arbeitnehmer wirklich sein müssen um die Arbeitsplätze in Deutschland zu halten wird die ver.di Gesprächsbereitschaft zeigen. Will die LHT dagegen nur die Zitrone weiter ausquetschen, wird man sich auf Arbeitnehmerseite auch dagegen wehren (können).


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