Community / / Lufthansa rebelliert gegen Frankfurt...

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Beitrag vom 03.11.2016 - 06:30 Uhr
UserZH Flyers
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User (403 Beiträge)
Gibt es in Deutschland keine kompetenten Manager mehr. Nach der selbstzerstörerischen Geschäftspolitik der Airlines fängt jetzt auch Fraport an. Was Schulte betreibt ist grob fahrlässig. Wegen 2 Ryanair Machinen die ganze Gebührenordnung und das Geschätsmodell von Fraport über den Haufen werfen. Für 2 Flugzeuge die 50 Prozent zahlen werden eventuell zukünftig 400 Maschinen deutlich weniger zahlen. Eine krasse Minusrechnung. Völlig naiv und destruktiv.
Beitrag vom 03.11.2016 - 07:32 Uhr
User4UPilot
User (425 Beiträge)
Es ist doch gang und gäbe, dass Flughäfen Anreize schaffen müssen, um neue Kunden zu gewinnen. Das ist in allen Branchen üblich und davon hat die Lufthansa selbst an zahlreichen Flughäfen weltweit profitiert. Selbst die germanwings hat über fast ein Jahrzehnt deutlich niedrigere Gebühren in Köln gezahlt als die Mutter LH. Diese Gebührenanreize sind zeitlich begrenzt. Was Lufthansa da abzieht, obwohl sie selbst Profiteur an anderen Airports war und ist (Stichwort MUC), ist der typische Ausdruck verzweifelter Manager, die ausser passiv auf Ereignisse zu reagieren, wenig können. Gestern hat LH angekündigt, Wachstum zu drosseln und heute will sie die EW nach FRA bringen. Wenn Nachfrage da ist, hätte man die EW auch vorher in FRA platzieren können, anstatt sich selbst zu geisseln und mit merkwürdigen Ideen (EW nicht in FRA und MUC) sich das Leben selbst schwerer machen, als es ist.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:10 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Es ist doch gang und gäbe, dass Flughäfen Anreize schaffen müssen, um neue Kunden zu gewinnen. Das ist in allen Branchen üblich und davon hat die Lufthansa selbst an zahlreichen Flughäfen weltweit profitiert. Selbst die germanwings hat über fast ein Jahrzehnt deutlich niedrigere Gebühren in Köln gezahlt als die Mutter LH. Diese Gebührenanreize sind zeitlich begrenzt. Was Lufthansa da abzieht, obwohl sie selbst Profiteur an anderen Airports war und ist (Stichwort MUC), ist der typische Ausdruck verzweifelter Manager, die ausser passiv auf Ereignisse zu reagieren, wenig können. Gestern hat LH angekündigt, Wachstum zu drosseln und heute will sie die EW nach FRA bringen. Wenn Nachfrage da ist, hätte man die EW auch vorher in FRA platzieren können, anstatt sich selbst zu geisseln und mit merkwürdigen Ideen (EW nicht in FRA und MUC) sich das Leben selbst schwerer machen, als es ist.

Das haben die Gewerkschaften aber ja auch, teilweise zu Recht, ausgebremst. Was glauben sie, was passiert wäre, hätte man die GWI/EW von/ab MUC oder FRA eingesetzt?

Das große Problem des LH-Konzerns ist, dass er agieren möchte wie ein Startup aber gleichzeitig einen Konzern zu frieden stellen muss. Das kann nicht funktionieren!
Entweder man nimmt die geballte Macht des Konzerns, inkl. der entsprechend Kostennachteile oder man lässt es ganz bleiben!

Die LH mit der EW/GWI kann und konnte nie hundertprozentig unabhängig von der Mutter agieren.

Ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht längst ein KTV 2.0 für COC und Kabine mit den entsprechenden Kostenvorteilen bei EW/GWI realisiert hat. Das lang schon mehrmals mit ordentlichen Zahlen auf dem Tisch. Aber man will bei LH wohl aufs Ganze gehen...
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:21 Uhr
UserFordsens
User (193 Beiträge)
Warum kommt EW erst jetzt als Option in FRA infrage? Weil die Strecken, auf denen Ryanair startet, bisher durch LH (vermutlich einigermaßen wirtschaftlich) bedient werden, was durch einen Preiskampf seitens Ryanair nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

Was sind also die Alternativen für LH:
a) Strecke streichen, da nicht wirtschaftlich
b) Strecke durch EW wirtschaftlich betreiben
c) Mit Unterstützung der Gewerkschaft VC, mit denen eine Einigung noch aussteht, die Kosten der LH in die Richtung bewegen, dass man die weiterhin wirtschaftlich betreiben kann.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:24 Uhr
Userflydc9
User (791 Beiträge)

Ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht längst ein KTV 2.0 für COC und Kabine mit den entsprechenden Kostenvorteilen bei EW/GWI realisiert hat. Das lang schon mehrmals mit ordentlichen Zahlen auf dem Tisch. Aber man will bei LH wohl aufs Ganze gehen...


Lufthansa will sich verständlicherweise völlig aus den Fesseln des unsäglichen KTV 1.0 lösen, und ohne Nachwirkung neue Tarifverträge aushandeln. Die Gewerkschaften VC und UFO wehren sich verständlicherweise dagegen, da ihnen sonst die Mitglieder davonrennen würden. Nur a la long werden neue Verträge die einzige Möglichkeit sein, das Überleben der Mainline zu sichern.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:27 Uhr
UserAirTommy
User (804 Beiträge)
Dass Anreizsysteme für neue Airlines an allen Airports üblich seien stimmt nicht. Wer in LHR nach einem Rabatt fragt, erntet sicher viele Lacher. FRA steuert mit dem Ausbau auf Überkapazität zu, die Lufthansa nicht ausfüllen wird.

Also müssen jetzt die Billigen ran, damit die Paxzahlen wieder nach Norden gehen. An diesen Rabatt werden genaue Zusagen gebunden sein, wie viele 737 nach Frankfurt kommen. Spätestens im Sommer 18 wird das eine deutlich zweistellige Zahl sein. So blockt Ryanair seit jeher andere Billigflieger von Flughäfen ab.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:38 Uhr
User4UPilot
User (425 Beiträge)
Dass Anreizsysteme für neue Airlines an allen Airports üblich seien stimmt nicht. Wer in LHR nach einem Rabatt fragt, erntet sicher viele Lacher. FRA steuert mit dem Ausbau auf Überkapazität zu, die Lufthansa nicht ausfüllen wird.

Also müssen jetzt die Billigen ran, damit die Paxzahlen wieder nach Norden gehen. An diesen Rabatt werden genaue Zusagen gebunden sein, wie viele 737 nach Frankfurt kommen. Spätestens im Sommer 18 wird das eine deutlich zweistellige Zahl sein. So blockt Ryanair seit jeher andere Billigflieger von Flughäfen ab.

Sie können doch LHR nicht wirklich hier aufführen? Dieser Airport operiert seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze. Dies wird sich irgendwann mal mit Eröffnung der 3. Bahn erledigen und spätestens dann wird easyjet und Co. auch von LHR aus fliegen. Bis dahin hat der Airport eher Interesse daran sein Angebot zu verteuern, um Kundschaft, die es ja zu genüge gibt, fernzuhalten.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:39 Uhr
User4UPilot
User (425 Beiträge)
Warum kommt EW erst jetzt als Option in FRA infrage? Weil die Strecken, auf denen Ryanair startet, bisher durch LH (vermutlich einigermaßen wirtschaftlich) bedient werden, was durch einen Preiskampf seitens Ryanair nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

Was sind also die Alternativen für LH:
a) Strecke streichen, da nicht wirtschaftlich
b) Strecke durch EW wirtschaftlich betreiben
c) Mit Unterstützung der Gewerkschaft VC, mit denen eine Einigung noch aussteht, die Kosten der LH in die Richtung bewegen, dass man die weiterhin wirtschaftlich betreiben kann.


Alles richtig! Aber eben auch ALLES Lufthansa Probleme.Nicht die des Kunden!
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:43 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht längst ein KTV 2.0 für COC und Kabine mit den entsprechenden Kostenvorteilen bei EW/GWI realisiert hat. Das lang schon mehrmals mit ordentlichen Zahlen auf dem Tisch. Aber man will bei LH wohl aufs Ganze gehen...


Lufthansa will sich verständlicherweise völlig aus den Fesseln des unsäglichen KTV 1.0 lösen, und ohne Nachwirkung neue Tarifverträge aushandeln. Die Gewerkschaften VC und UFO wehren sich verständlicherweise dagegen, da ihnen sonst die Mitglieder davonrennen würden. Nur a la long werden neue Verträge die einzige Möglichkeit sein, das Überleben der Mainline zu sichern.

Dieses "verständlicher Weise" verstehe ich nur bedingt.
Natürlich möchte und soll man Tarifverträge an neue Gegebenheit anpassen. Tarifverträge haben in D übrigens immer(!) Nachwirkung, auch wenn das gerne mal bestritten wird;-)
Anpassungen funktionieren in D aber zum Glück nur bei gegenseitigem Einverständnis.
So wie es im Moment aussieht, versucht aber immer eine Seite die Konditionen zu diktieren. Früher war die VC auf dem hohen Roß, heute die LH.

Anstatt aber als LH-Management zu sagen, OK, wir haben Euch mal gezeigt, wie wir damit umgehen (können), wird jetzt, wo eklatante Kostenvorteile (mit den Gewerkschaften) auch nachhaltig zu sichern wären, einer auf beleidigte Leberwurst gemacht. Ihr habt ja vor Jahren bewiesen, dass ihr nicht wollt, jetzt wollen wir nicht mehr, ätsch...
Bei der VC wurde das damals arrogant bezeichnet und bei der LH heute verständlich?!? Das verstehe ich nun nicht.
Ein Management sollte doch gestalten und eine Gewerkschaft kann nur abnicken oder bremsen.
Und wenn nun eine Gewerkschaft unbequem wird (also bremst), dann ist der Gestaltungsspielraum der Firma, sie los zu werden?!? Interessantes Selbstverständnis des heutigen Managements...
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:46 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Warum kommt EW erst jetzt als Option in FRA infrage? Weil die Strecken, auf denen Ryanair startet, bisher durch LH (vermutlich einigermaßen wirtschaftlich) bedient werden, was durch einen Preiskampf seitens Ryanair nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

Was sind also die Alternativen für LH:
a) Strecke streichen, da nicht wirtschaftlich
b) Strecke durch EW wirtschaftlich betreiben
c) Mit Unterstützung der Gewerkschaft VC, mit denen eine Einigung noch aussteht, die Kosten der LH in die Richtung bewegen, dass man die weiterhin wirtschaftlich betreiben kann.


Alles richtig! Aber eben auch ALLES Lufthansa Probleme.Nicht die des Kunden!

Richtig!
Wie überzeugen Sie denn nun den Kunden mit LH/EW/GWI zu fliegen, anstatt mit Ryanair?
Besserer Preis? Halte ich für unrealistisch...
Besserer Service? Schon möglich, aber wer will den auf dem Weg nach Malle schon haben?
Besserer Image? Das interessiert wohl die wenigsten;-)
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:56 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
"Alles richtig! Aber eben auch ALLES Lufthansa Probleme.Nicht die des Kunden!"

Noch nicht. Denn früher oder später wird es durch die in Gang gesetzte Abwärtsspirale bei den Löhnen auch nicht mehr genug "Kunden" geben, die sich selbst einen Billigflug leisten können.

Und es entsteht eine riesige Blase an Überkapazitäten, die gerade aufgebaut werden, unabhängig ob LH/EW, FR, EZY, D8 oder wer auch immer. Es wird ein Hauen und Stechen geben.

Und was dabei rauskommt... .
Beitrag vom 03.11.2016 - 09:11 Uhr
User4UPilot
User (425 Beiträge)
"Alles richtig! Aber eben auch ALLES Lufthansa Probleme.Nicht die des Kunden!"

Noch nicht. Denn früher oder später wird es durch die in Gang gesetzte Abwärtsspirale bei den Löhnen auch nicht mehr genug "Kunden" geben, die sich selbst einen Billigflug leisten können.

Und es entsteht eine riesige Blase an Überkapazitäten, die gerade aufgebaut werden, unabhängig ob LH/EW, FR, EZY, D8 oder wer auch immer. Es wird ein Hauen und Stechen geben.

Und was dabei rauskommt... .

Die Arbeitnehmer anderer Branchen werden nicht auf einmal weniger in der Tasche haben, nur weil es billigere Flugangebote von FR ab FRA gibt. Genau dieses von Ihnen beschriebene "Hauen und Stechen" hat Deutschland den ökonomischen Wohlstand gebracht. Schauen Sie sich die Einzelhandelsindustrie oder den liberalisierten Fernbusmarkt in Deutschland an. Hier ist der Volkswirtschaftliche Nutzen deutlich gestiegen und hat einer breiten Masse genutzt, was sich positiv auf alle auswirkt. Volkswirtschaftlich betrachtet ist das, was in FRA gerade passiert eben deutlich besser, als die paar hochbezahlten Lufthanseaten künstlich durch viel zu hohe Preise zu schützen.
Beitrag vom 03.11.2016 - 09:21 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
Was Lufthansa da abzieht, obwohl sie selbst Profiteur an anderen Airports war und ist (Stichwort MUC), ist der typische Ausdruck verzweifelter Manager.<

ahja,... und wie genau profitiert LH in MUC ?
Beitrag vom 03.11.2016 - 09:44 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
Die Arbeitnehmer anderer Branchen werden nicht auf einmal weniger in der Tasche haben, nur weil es billigere Flugangebote von FR ab FRA gibt. Genau dieses von Ihnen beschriebene "Hauen und Stechen" hat Deutschland den ökonomischen Wohlstand gebracht. Schauen Sie sich die Einzelhandelsindustrie oder den liberalisierten Fernbusmarkt in Deutschland an. Hier ist der Volkswirtschaftliche Nutzen deutlich gestiegen und hat einer breiten Masse genutzt, was sich positiv auf alle auswirkt. Volkswirtschaftlich betrachtet ist das, was in FRA gerade passiert eben deutlich besser, als die paar hochbezahlten Lufthanseaten künstlich durch viel zu hohe Preise zu schützen.

Ich meinte das auch eher Gesamtgesellschaftlich.
Deshalb sehe ich das etwas anders. Gerade auch durch die von Ihnen genannten Beispiele wurde eben kein gesellschaftlicher Wohlstand geschaffen, sondern aus gut bezahlten Arbeitsverträgen wurden jede Menge prekäre Arbeitsverhältnisse. Und dies ist ein Gesamtgesellschaftlicher Prozess.

Aber warten wir es ab.
Beitrag vom 03.11.2016 - 10:00 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Gibt es in Deutschland keine kompetenten Manager mehr. Nach der selbstzerstörerischen Geschäftspolitik der Airlines fängt jetzt auch Fraport an. Was Schulte betreibt ist grob fahrlässig. Wegen 2 Ryanair Machinen die ganze Gebührenordnung und das Geschätsmodell von Fraport über den Haufen werfen. Für 2 Flugzeuge die 50 Prozent zahlen werden eventuell zukünftig 400 Maschinen deutlich weniger zahlen. Eine krasse Minusrechnung. Völlig naiv und destruktiv.

Der schlimmere Teil kommt auf die Beschäftigten am Flughafen zu. Durch den Ryanairauftritt und die Gegegenreaktion LH's mit Gebühren Kürzung bzw. eigenem Eurowingsauftritt wird es zu einem massiven Kostendruck in allen Bereichen kommen. Zum Einen müssen die Rabatte durch Mehrgeschäft ausgeglichen werden, was ich so nicht sehe, im Gegenteil es wird ein Wettbewerb um niedrige Gebühren an Flughäfen folgen, in den andere Konkurrenten Fraports eintreten werden. Das ganze Kostengefüge wird nach unten gezogen und sich in alle Bereich der Beschäftigung an Flughäfen fortsetzen, Ground-Handling, Retail und natürlich die Kernbelegschaften Fraports und LH's und anderer Dienstleister werden den Kostendruck abkriegen. Der Weg für Low Cost wird bereitet. Vielleicht kommt ja bald eine Malaysia Airlines mit 700 Paxen an Bord wieder nach Frankfurt. ;)
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