Community / / NTSB findet Fehler bei Boeing, FAA u...

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 02.12.2014 - 19:33 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Gott sei Dank greift am Ende noch die Funktion einer NTSB und zeigt die wahre Problematik auf.
Unterm Strich und einfach ausgedrückt standen wohl wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Anders kann man sich ein solches Versagen von Qualitativ und Sicherheitsrelevanten Mechanismen beim Hersteller und der zulassenden Behörde nicht erklären.
Beitrag vom 03.12.2014 - 10:47 Uhr
UserMHalblaub
User (760 Beiträge)
Im Bericht steht, dass die FAA nicht nur bei der Zertifizierung der Lithium-Akkus versagt hat.

Es wird auch erwähnt, dass sowohl der Flight Data Recorder ziemlichen Müll liefert und der Cockpit Voice Recorder im Flug keine brauchbaren Tonaufzeichnungen der Pilotenunterhaltungen gemacht hat. Aber alles von der FAA zertifiziert.
Beitrag vom 03.12.2014 - 10:53 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Das ganze Thema Elektromobilität zeigt noch immer große Schwächen, die teilweise, vielleicht auch politisch gewünscht, totgeschwiegen werden. Die Problematik ist zwar durch die Luftfahrt zu Tage getreten und nicht erst mit dem 787Desaster, sondern bereits vorher, siehe vorausgegangener Frachterbrand, war es in Dubai oder Sharjah LH MD-11?. Ionen Akkus sind klassifiziert als Gefahrgut und dürfen selbst im Landverkehr nur unter besonderen Vorkehrungen transportiert werden. Der jetzt noch übliche Akkuversand per Post oder DHL ist nur ein Beispiel für Gefahrenquellen. Privatversender müssen dies gar nicht deklarieren, und tun dies auch nicht und DHL weis am Ende nicht was sie da eigentlich verschickt. Another Desaster waiting to happen. Auch hat noch niemand thematisiert was bei Elektroautos passiert wenn da mal ein Akku abfackelt. Diese Akkus sind nicht ohne weiteres zu löschen und brennen sogar ohne Sauerstoff oder unter Wasser weiter. Die Vorstellung eines Akkubrands während des Fluges lässt mich deshalb sehr zurückschrecken in Bezug auf die Wahl der Airline bei künftigen Flügen.
Beitrag vom 03.12.2014 - 19:39 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
@Avokus

Das Verständnis für diese Problematik fehlt mitunter sogar im kleinen, aber direkt am Betrieb beteiligten Rahmen:

Mir wollte mal ein RampAgent - welcher sich eigentlich mit der potentiellen Problematik von Fracht und anderem auskennen sollte - mal meinen Photorucksack abnehmen. Sein Argument: Das Ding sei zu groß für die CRJ. Meine Antwort, dass ich den Rucksack unter dem Vordersitz verstauen werde und das haufenweise LiIo-Akkus darin seien, interessierte ihn nicht. Abgeben war angesagt!

An Board fragte ich die neben mir stehende Purserin, wie sie es bewerten würde, dass ein Rucksack mit zwei integrierten DSLR-, Wechsel-, Camcorder-, Macbook-, iPad-, Telefon- und Blitz-Akkus im Frachtraum liegen würde. Alle in LiIo-Bauweise. Ich sagte ihr, dass ich gerne meinen persönlichen Fußraum verringern würde, um das Zeugs wenigstens unter Beobachtung halten zu können.
Sie dankte mir herzlichst für diese Information und sehr schnell war der große wie auch nominell zu schwere Rucksack in der Kabine.

Zugegeben: Die Akkus von klassischer Consumer-Electronic machen nicht sooo oft Probleme.
Ebenfalls zugegeben: Das Löschen von LiIo-Bränden ist alles andere als trivial.
Aber lieber entdecke ich den Brand innerhalb der Kabine frühzeitig und gebe derart der Crew eine Chance zu reagieren, als dass es erstmal im Frachtraum die Temperaturen der Kuscheligkeit ungestört übersteigt bevor jemand etwas mitbekommt.
Bei Feuer an Bord geht es um jede Minute ...