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Beitrag vom 02.02.2018 - 19:29 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Man konnte sie auf einen Schlag einfuhren. Dann müsste man sie doch auch auf einen Schlag abschaffen können...
Etwas naiv gedacht vielleicht..
Beitrag vom 03.02.2018 - 07:44 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Auch hier sollte man aufpassen, was man sich wünscht.
Die Ticketsteuer verteuert ein FR-Ticket prozentual deutlich mehr als ein LH Ticket.
Eine mögliche Abschaffung der Ticketsteuer würde damit wieder primär den Billigfliegern helfen.
Beitrag vom 03.02.2018 - 09:33 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Auch hier sollte man aufpassen, was man sich wünscht.
Die Ticketsteuer verteuert ein FR-Ticket prozentual deutlich mehr als ein LH Ticket.
Eine mögliche Abschaffung der Ticketsteuer würde damit wieder primär den Billigfliegern helfen.

Das wäre mir als Kunde erst mal egal. Mein Flug nach Europa wird 8€ billiger, da oder da. Wenn es denn durchgereicht wird, was aber unwahrscheinlich ist :-)
Allerdings haben die "deutschen" Carrier alle Abflüge ab D, Ryan und Co nur einen kleinen Bruchteil ihres Gesamtvolumens. Sie würden somit überproportional profitieren.
Beitrag vom 03.02.2018 - 11:09 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Auch hier sollte man aufpassen, was man sich wünscht.
Die Ticketsteuer verteuert ein FR-Ticket prozentual deutlich mehr als ein LH Ticket.
Eine mögliche Abschaffung der Ticketsteuer würde damit wieder primär den Billigfliegern helfen.

Das wäre mir als Kunde erst mal egal. Mein Flug nach Europa wird 8€ billiger, da oder da. Wenn es denn durchgereicht wird, was aber unwahrscheinlich ist :-)

Warum sollte es nicht durchgereicht werden? Der Wettbewerb um den billigsten Flug ist ja nicht weg...


Allerdings haben die "deutschen" Carrier alle Abflüge ab D, Ryan und Co nur einen kleinen Bruchteil ihres Gesamtvolumens. Sie würden somit überproportional profitieren.

*Keine* deutsche Airline würde von einem Wegfall profitieren. Genausowenig wie sie heute unter der Luftverkehssteuer leiden.

Die Einnahmen blieben die selben. Um 8 oder 40€ billigere Flüge würden nicht zu einem nennenswerten Umsatzanstieg führen.
Niemand startet einen Interkontflug aus dem Ausland für 40€ weniger wenn die Auto/Zugfahrt dorthin 80€ und 3h kostet.

Lediglich der gefühlte Abstand Billigflieger/Full-Fare würde zunehmen und die Billiganbieter bevorzugen.

Ich stelle die Motivation der beteiligen Verbände hier ernsthaft in Frage.

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2018 11:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2018 - 12:40 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Warum sollte es nicht durchgereicht werden? Der Wettbewerb um den billigsten Flug ist ja nicht weg...


Allerdings haben die "deutschen" Carrier alle Abflüge ab D, Ryan und Co nur einen kleinen Bruchteil ihres Gesamtvolumens. Sie würden somit überproportional profitieren.

*Keine* deutsche Airline würde von einem Wegfall profitieren. Genausowenig wie sie heute unter der Luftverkehssteuer leiden.

Ich glaube diese Diskussion gab es hier schon mal. Mein Verstand sagt, nicht wieder anfangen, aber mein Herz sagt doch :-)
Jeder einzelne Platz wird von den Systemen zum bestmöglichsten Preis verkauft, siehe LH nach AB. Wenn man ein Ticket von A nach B für 100€ absetzen kann, warum sollte man das morgen für 92,-€ verkaufen? Ohne Not. Allerdings, sollte einer das Rennen um den billigsten Preis starten, weil er in den Markt will, weil es das immer macht usw., dann könnte man mitgehen, bei gleichem Ertrag. Daher glaube ich nicht, dass die Ersparnis durchgereicht wird, zumindest nicht flächendeckend. Das es gelegentlich Märkte gibt, die die neuen Spielräume nutzen, ja, das wird so sein.
Nehmen Sie die Strecke TXL-MUC, U2 und LH. Easy geht rein mit 59€ und LH mit 69€. Beide haben eine gute Auslastung und verdienen ordentlich Geld. Warum ändern, lieber würde man die 8€ mitmehmen und den Ertrag erhöhen. Die Kunst besteht darin, der Verlockung mit niedrigerem Preis mehr Marktanteil (und zwar soviel, dass es die niedrigeren Preise am Ende kompensiert) zu holen zu widerstehen. Wenn einer startet, dann verlieren alle. Außer dem Kunden natürlich.

Das ist so wie mit der reduzierten Mehrwertsteuer für Hotels. Die Zimmer kosten im Motel One immer noch 69€, vorher wie nachher, und nicht 62,04€

Die Einnahmen blieben die selben. Um 8 oder 40€ billigere Flüge würden nicht zu einem nennenswerten Umsatzanstieg führen.
Niemand startet einen Interkontflug aus dem Ausland für 40€ weniger wenn die Auto/Zugfahrt dorthin 80€ und 3h kostet.

Lediglich der gefühlte Abstand Billigflieger/Full-Fare würde zunehmen und die Billiganbieter bevorzugen.

Ich stelle die Motivation der beteiligen Verbände hier ernsthaft in Frage.


Dieser Beitrag wurde am 03.02.2018 12:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2018 - 13:42 Uhr
UserA320Fam
User (1723 Beiträge)
Mir ist auch nicht klar, warum diese Steuer Auswirkungen auf den Wettbewerb haben soll. Alle in GER operierenden Airlines müssen hier diese Steuer Zahlen, also ist das für den Wettbewerb betrachtet ein Nullsummenspiel, meiner Meinung nach.
Was die Airlines mit dem Preis-Gap nach einer Abschaffung machen, hätte dann wie oben geschildert einen Einfluß. Im Moment jedoch nicht.
Beitrag vom 03.02.2018 - 14:14 Uhr
UserEin_Fliegereiint..
User (800 Beiträge)
Mir ist auch nicht klar, warum diese Steuer Auswirkungen auf den Wettbewerb haben soll. Alle in GER operierenden Airlines müssen hier diese Steuer Zahlen, also ist das für den Wettbewerb betrachtet ein Nullsummenspiel, meiner Meinung nach.

Eben nicht. Airline X z.B. aus Frankreich oder VAE zahlt nur für ihre paar Abflüge ab Deutschland die Steuer, kann aber jeweils von Ihren Hubs in Ihrem Heimatland aus mit allen anderen Flügen mehr einnehmen, weil keine Steuer. LH z.B. mit Hub in Deutschland zahlt mehr, da sehr viele Abflüge ab Deutschland, aber wenige Abflüge ab Frankreich oder VAE im umgekehrten Fall.
Beitrag vom 03.02.2018 - 14:18 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Ich habs befürchtet... ;-)

Gehen wir von ein paar Grundsätzen aus. In der Regel funktioniert das System so, Abweichungen möglich und auch nicht von mir in Stein gemeißelt. Aber wenn Ihnen das nicht klar ist, wie Sie schreiben, dann basiert Ihre Ansicht ja auch auf ein paar Grundsätzen. Die müssten wir zunächst in Einklang bringen, sonst diskutieren wir endlos aneinander vorbei.

1. Es wird immer der höchste Preis angestrebt. Wenn Sie gestern bereit waren 100€ zu zahlen, sind Sie das morgen auch (Nach Abschaffung Steuer) Sie schauen vielleicht nach wie er sich zusammensetzt, aber Sie kaufen nach "ist mir angemessen"
2. Steuer fällt zwar für alle Abflüge in D an, aber wenn Sie nur ex D verkaufen sind Sie von geschmälerten Ertrag (durch Steuer) mehr betroffen als einer der nur einen Flug ex D macht, aber sonst sein Geld woanders verdient.
3. Wenn die Steuer wegfällt profitieren Sie im Umkehrschluss mehr von diesem Wegfall als der, der nur einen Flug hat.
4. Um ihr Produkt up-to-date zu halten müssen Sie genug verdienen, egal wo, um zu investieren. Der externe Wettbewerber hat vielleicht eine paar Sahnemärkte mit richtig viel Ertrag, ohne Einschränkung durch die Steuer. Aber bei Ihnen sind selbst diese Märket belastet durch die Steuer. Er hat da einen Vorteril.
5. Jeder originäre Abflug ex Homebase bringt Ihnen potentiell weniger als der eines Wettbewerbers ex seiner Homebase.
6. Alles andere, Umsteiger usw. oder Abwanderung im grenznahen Gebiet mal ausgenommen. Vielleicht noch ein Beispiel.

Nehmen wir Ryanair, die passen hier gut von ihrer Struktur und die Zahlen sind bekannt. Die haben einen Flieger und mit dem wollen sie Geld verdienen. Wir wissen die nehmen pro Platz/Flug im Schnitt 49€ ein und haben Kosten von etwa gleich 49€ Platz/Flug. Ihr Gewinn kommt praktisch nur von den Zusatzeinnahmen pro Gast, im Schnitt 25€, und das ist schon ziemlich optimiert bei denen.
Setzen sie den Flieger jetzt ex D ein, dann verdienen sie 8€ weniger als wenn der Flieger ex Spanien eingesetzt würde, bei durchschnittlich gleichem Produkt.
Airlines mit Homebase in D sind hier benachteiligt. Sie können ihre Produktion nicht dorthin schieben, wo besser verdient wird.

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2018 14:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2018 - 16:04 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Viele Argumente wurden hier im Forum schon ausgetauscht, letztmals ausführlich im August 2017. Wer es nachlesen möchte:

 http://www.aero.de/forum/Kommentare-zu-aktuellen-Nachrichten/1/BDL-Deutsche-Airlines-verlieren-Marktanteile/

Beitrag vom 03.02.2018 - 16:27 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Mal praktisch (und natürlich nur subjektiv): mein Buchungsverhalten hat die Steuer nicht verändert. Das waren und sind ganz andere Kriterien. Und so wird es auch in Zukunft sein, sollte diese denn abgeschafft werden.

Sind Sie da sicher?

Wenn z.B. eine ausländische(also eine von der Steuer wenig betroffene) Airline durch die höheren Deckungsbeiträge (nicht auf der einzelnen Strecke sondern im gesamten Streckennetz) das Produkt verbessern oder zusätzliche Flugzeuge für höhere Frequenzdichten kaufen oder einfach einen günstigeren Preis anbieten kann, während eine deutsche, stärker betroffene Airline das Geld an den Fiskus abdrücken muss?
Überlegen Sie nochmal!

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2018 16:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2018 - 16:56 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Es wird immer der höchste Preis angestrebt. Wenn Sie gestern bereit waren 100€ zu zahlen, sind Sie das morgen auch (Nach Abschaffung Steuer)

Das ist genau die aus meiner Sicht falsche Grundannahme.
Wenn ich heute bereit bin 100€ zu zahlen, dann aufgrund der Konkurrenzsituation.
Das heißt dass die 100€ der beste Preis waren ( zB der nächst günstigere bei 103 lag) oder dass zB nur eine Airline, bei der ich vermeiden möchte zu buchen, diesen Flug für 80€ anbietet.

Hält jetzt einer der beiden hypothetischen Konkurrenten seinen Preis konstant und schlägt die weggefallene Steuer nicht obendrauf, sind die 100€ nicht mehr der günstigste Flug, weil jetzt die Konkurrenz bei 95€ liegt, die Airline mit der ich nicht fliegen möchte sogar bei 72.
Beides senkt meine Bereitschaft weiter die genannten 100€ zu zahlen.
Das sind ganz simple Marktmechanismen, die da greifen werden und die dazu führen dass auch die eigene Airline den eigentlichen Flugpreis wieder auf den Ausgangswert senken muss.
Am Ende hätte der Staat 1 Mrd weniger Einnahmen und die Airlines trotzdem keine neuen Einnahmen.
Daher ist auch das Argument mit dem im internationalen Vergleich schlechteren Deckungsbeitrag nicht zutreffend. Der bleibt wie er ist.

Viele Argumente wurden hier im Forum schon ausgetauscht

Stimmt schon, aber vielleicht kann ich es diesmal ja besser erklären und noch jemanden überzeugen?
Beitrag vom 03.02.2018 - 17:24 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Es wird immer der höchste Preis angestrebt. Wenn Sie gestern bereit waren 100€ zu zahlen, sind Sie das morgen auch (Nach Abschaffung Steuer)

Das ist genau die aus meiner Sicht falsche Grundannahme.
Wenn ich heute bereit bin 100€ zu zahlen, dann aufgrund der Konkurrenzsituation.
Das heißt dass die 100€ der beste Preis waren ( zB der nächst günstigere bei 103 lag) oder dass zB nur eine Airline, bei der ich vermeiden möchte zu buchen, diesen Flug für 80€ anbietet.
Ich glaube hier denken Sie zu kompliziert. Sie haben ja die 100€ ausgegeben, in der Situation, die da war. Die Grundidee war ja, wenn alles so ist wie gestern, geben Sie wieder die 100€ (Das steht hier für den maximal möglichen Preis, nicht eine feste Summe). Der Wettbewerb nimmt die Steuer auch mit und die Airlines die sie meiden wollen ist ja auch noch da und nimmt es auch mit.

Hält jetzt einer der beiden hypothetischen Konkurrenten seinen Preis konstant und schlägt die weggefallene Steuer nicht obendrauf, sind die 100€ nicht mehr der günstigste Flug, weil jetzt die Konkurrenz bei 95€ liegt, die Airline mit der ich nicht fliegen möchte sogar bei 72.
Hier ist der Fehler (Sorry) Die Matrix, wenn man so will ist immer die selbe. Der maximal erzielbare Ertag ist das Ziel. Sind Sie denn hier dabei? Entscheidende Stelle.
Es gibt verschiedene Gründe, warum man mal billigere Preise findet, Promotion, niedrigere Kostenbasis usw. Das alles bleibt gleich. Wenn A mit dem Preis runter geht, dann entscheidet B nach den gleichen Kriterien wie immer ob sie matchen oder nicht. Aber A geht immer nur soweit runter wie sie müssen, nicht wie sie (dann) könnten. Da schliest sich der Kreis. Warum sollte A mit dem Preis runter gehen, wenn sie nicht müssen, da mit 80€ der Flieger proppen voll ist?
Das versteh ich jetzt wieder nicht. Entscheidende Stelle.

Das war ja immer das Argument von MOL, warum er einen Bogen um D macht. Die Margen sind so gering, dass er Masse braucht. Von dieser Marge gehen jetzt, nur hier, die 8€ ab. Er braucht den Durchschnittspreis pro Sitz von 49€, sonst geht es nicht auf. Den schafft er mit der Steuer nicht oft genug, daher ist D eher unterrepräsentiert im FR Streckennetz. Wenn die Steuer wegfällt schafft er das wieder. Wenn er sie durchreichen sollte wäre er ja wieder da wo er vorher war, das es nicht reicht. Quersubventionieren geht mal strategisch, ist aber kein dauerhaftes Konzept. Entwerde der Flug verdient Geld, oder fliegt raus.

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2018 17:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2018 - 18:28 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Typisch deutsche Diskussion, "Geiz ist Geil"!
Die paar Euro Differenz machen den Kohl auch nicht fett!
Viel Geschrei um wenige Euro, welche wo anders wieder verschwendet werden!

Beitrag vom 03.02.2018 - 18:40 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Typisch deutsche Diskussion, "Geiz ist Geil"!

Eigentlich ist es eine Diskussion um die Preiselastizität der Nachfrage bei Flugreisen!

Die paar Euro Differenz machen den Kohl auch nicht fett!
Viel Geschrei um wenige Euro, welche wo anders wieder verschwendet werden!


Ein 5 EUR höherer Ticketpreis (nur als Beispiel) würde den Jahresgewinn bei Ryanair oder Lufthansa um 500 Mio. steigern.
Wenn das nicht fett ist, was ist dann fett?
Beitrag vom 03.02.2018 - 18:42 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Viele Argumente wurden hier im Forum schon ausgetauscht

Stimmt schon, aber vielleicht kann ich es diesmal ja besser erklären und noch jemanden überzeugen?

Okay, viel Spass dabei ;-)
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