Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa geht offensiv an Pilotenau...

Beitrag 46 - 60 von 71
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 17.05.2018 - 11:49 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)

@FW 190
Was mich bei diesem threat verwundert, dass es Teilnehmer gibt die nach Netto Einkommen fragen. Die haben wohl noch nicht gemerkt, das es in Deutschland Steuerklassen von 1 bis 5 gibt. Einfach mal die Differenz nachsehen. Ist schon mehr als signifikant. Steuerliche Absetzbarkeit im Rahmen der Werbungskosten kommt noch hinzu. Nur Jahresbrutto ohne Spesen ist eine vergleichbare Zahl. Gilt generell, also nicht nur für Piloten.


Das ist glaube ich genau das, was ich sagte ...



@contrail55
....

Um sich für eine Beschäftigung zu entscheiden, zählen unter anderem auch die zukünftigen Gehaltsmöglichkeiten.
Da beim Thema zur Sprache kam, dass sich zu wenige für den Beruf des Piloten entscheiden, weil die zukünftigen Verdienstmöglichkeiten zu gering wären, hängt das also offensichtlich zusammen und ist keineswegs OT.
Da ich per se erstmal anzweifle, das ein zukünftiger Pilot am Hungertuch nagen wird, gebrauchte ich das Wort gejammere, nicht ohne einen Versuch eines vernünftigen Argumente-Austausches mit Einbringung meiner persöhnlichen Konditionen zu starten. Der ist gescheitert.
Ich hasse keine Piloten, arbeite täglich, meist in vernünftiger Beziehung, mit ihnen und habe keine Berührungsängste. Und wie schon geschrieben, mehr Einkommen als meines gönne ich ihnen auch.
Trotzdem ist mein, zugegeben polemisches, Argument des Gejammere nicht widerlegt worden.
Beitrag vom 17.05.2018 - 12:56 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich versuche es mal, auch wenn ich befürchte, dass es nach hinten losgeht... ;-)

In dem ganzen Thread haben nur wenige von den bulgarischen Verhältnissen geschrieben (gejammert;-)) und das ist weder die Regel, noch der aktuelle Ist-Zustand.

Ich bin seit über 20 Jahren im LH-Konzern im Cockpit unterwegs, seit 5 Jahren CPT beim Günstigflieger. Mein (in D) zu versteuerndes Einkommen ist ungefähr das doppelte von A320FAM. Das ganze bei 40+Std/Woche im Schichtdienst in der Luft mit 10 Tagen frei zu Hause.
Wenn ich gesund bleibe, habe ich noch weitere 10-15 Jahre, in denen mein Gehalt sich noch erhöhen wird. In der Endstufe (im LH-Konzern) wird es wohl ca. 250% von A320FAM sein.
BTW das bulgarische Äquivalent zu A320FAM dürfte deutlich weniger als er verdienen;-(
Mein Gehalt wird ein zukünftiger Pilot bei LH wohl kaum erreichen, ebensowenig, wie ich selbst schon nicht mehr das Kaufkraft bereinigte Gehalt meiner CPTs erreichen werde.
Weil sie später anfangen als ich, weil sich die Gehaltsstruktur geändert hat, weil ...., weil...
Diese schlechteren (nicht schlechten!) Aussichten lassen Neueinsteiger heute eben genauer rechnen, ob sie die Schulden und die Belastung, die der Job nun einmal beinhaltet, auf sich nehmen oder ob sie vielleicht mit etwas weniger Geld ein besseres Leben haben können. Geld ist ja eben nicht alles, es kann nur Freiheiten kaufen.

Das Problem der Vergleichbarkeit und des Anspruches ergibt sich eben aus der Vielfältigkeit der Operation. Wo wird die Crew angestellt, wo wird sie eingesetzt?
Eine Crew, die ausschließlich von zu Hause/nach zu Hause in Polen/Ungarn/Ukraine eingesetzt wird, kommt sicherlich mit einem geringen Gehalt klar, als eine Crew, die ihr unterwegs-Leben in VIE finanzieren muss.

Ich denke auch nicht, dass der LH-Techniker in SOF so gut bezahlt wird, wie A320FAM, oder?!?

Das aktuelle Konzept der LH-Ausbildung hat zu viele Unsicherheiten, als dass man dafür noch 40-80.000€ für die Ausbildung bezahlen sollte.... Die Überzeugungstäter im Cockpit sind nicht so zahlreich, als dass man damit 200-300 Flugschulplätze füllen könnte;-)
Die meisten machen durchaus eine persönliche Kosten/Nutzen Rechnung auf. Und die sieht für den Durchschnitt der Pilotenkandidaten in den letzten Jahren immer schlechter aus, sodass es zunehmend schwieriger wird, geeignete Kandidaten zu finden.

Zu den aktuellen Konditionen und Aussichten, möchte ich auch niemanden empfehlen, diesen (immer noch schönen) Job zu machen. Man muss nämlich auch bereit sein, sehr viel (nonmonitäres) dafür aufzugeben...
Beitrag vom 17.05.2018 - 13:46 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
@Digiflieger
....

Genau so einen Kommentar erhoffte ich mir. Damit kann ich etwas anfangen. Danke.
Beitrag vom 18.05.2018 - 11:09 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
@contrail55

Um sich für eine Beschäftigung zu entscheiden, zählen unter anderem auch die zukünftigen Gehaltsmöglichkeiten.
Da beim Thema zur Sprache kam, dass sich zu wenige für den Beruf des Piloten entscheiden, weil die zukünftigen Verdienstmöglichkeiten zu gering wären, hängt das also offensichtlich zusammen und ist keineswegs OT.
Stimme ich allem zu, sagte ich aber so nicht.
Da ich per se erstmal anzweifle, das ein zukünftiger Pilot am Hungertuch nagen wird, gebrauchte ich das Wort gejammere, nicht ohne einen Versuch eines vernünftigen Argumente-Austausches mit Einbringung meiner persöhnlichen Konditionen zu starten. Der ist gescheitert.
Nicht ganz, eine Zahl haben Sie ja jetzt. Allerdings ist mir immer noch nicht klar, was man nun damit anfängt? Es ist eine Zahl die auf einen kleinen Kreis zutriftt. Die davor da waren haben mehr, die danach gekommen sind haben weniger und die erst jetzt kommen nochmal weniger. Für die, die woanders tätig sind ist alles nochmal anders. Daher das "Gejammer" Alle anderen Punkte, die Digiflieger aufgeführt hat, sind hier eigentlich schon mehrfach erwähnt.
Ich hasse keine Piloten, arbeite täglich, meist in vernünftiger Beziehung, mit ihnen und habe keine Berührungsängste. Und wie schon geschrieben, mehr Einkommen als meines gönne ich ihnen auch.
Das habe ich auch nicht so wahrgenommen, eher im Gegenteil.
Trotzdem ist mein, zugegeben polemisches, Argument des Gejammere nicht widerlegt worden.
Aber auch nicht bestätigt. Es ist ja auch kein Argument, sondern eine persönliche Wahrnehmung. Daher ist ja die sachliche Auseinadersetzung mit diesen Themen fast unmöglich.
Beitrag vom 18.05.2018 - 11:24 Uhr
UserRunway
User (2877 Beiträge)
Das aktuelle Konzept der LH-Ausbildung hat zu viele Unsicherheiten, als dass man dafür noch 40-80.000€ für die Ausbildung bezahlen sollte.... Die Überzeugungstäter im Cockpit sind nicht so zahlreich, als dass man damit 200-300 Flugschulplätze füllen könnte;-)
Die meisten machen durchaus eine persönliche Kosten/Nutzen Rechnung auf.

Da zeigt sich wieder das der Markt zumindest langfristig (fast) alles regelt. Bei der Berufswahl wird die Mehrheit ja mehr allgemeingültige Kriterien heranziehen. Daneben gibt es wie oben geschrieben ja die "Überzeugungstäter". Wer Bildhauer, Musiker, Schauspieler usw. werden will hat dafür eine große Neigung und ist oft bereit dafür eine sehr sehr unsichere finanzielle Existenz auf sich zu nehmen.

Gar so unsicher ist die Pilotenkarriere noch immer nicht aber bei den Ausbildungskosten ist verständlich das viele zurückschrecken. Hier könnten Airlines aber einiges tun um diese Unsicherheit zu mindern. Der Einzelne trägt hier ein sehr hohes finanzielles Risiko. Airlines könnten das Risiko aber "versicherungstechnisch" lösen denn von den gesamten Ausgebildeten werden vermutlich nur wenige nach kurzer Zeit oder garnicht aus dem Cockpit ausscheiden.
Beitrag vom 20.05.2018 - 12:44 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
Hier ein interessanter Artikel :


@FliegerRevue 06/2018, S.13 - Lufthansa baut Pilotenschule in Laage aus


Gute Berufsaussichten
Wohl nie war die Chance, ins Cockpit zu kommen, so günstig wie heute. Je nach Ausbildungsmodell beträgt der Eigenanteil der Schüler 80 000 Euro (Multi-Crew Pilot License) oder sogar nur 60 000 Euro (Airline Transport Pilot License). Obendrein gibt es derzeit einen Bonus von 20 000 Euro, den die angehenden Piloten auf diese Summen anrechnen oder für die Bestreitung ihres Lebensunterhalts während der Ausbildung nutzen können. Die Ausbildungskosten werden gestundet und nach bestandener Prüfung und garantierter Anstellung bei einer Konzern-Fluggesellschaft mit einem Teil des Gehalts verrechnet. In der Regel beträgt der monatliche Abzug wahlweise zwischen fünf und 15 Prozent des Bruttoeinkommens. So haben auch junge Menschen, die nicht aus reichen Familien stammen, die Chance, ihren Traumberuf zu ergreifen.
Die beiden Ausbildungswege sind aus Sicht von Hansen "qualitätsmäßig ebenbürtig". Die MPL-Ausbildung der Lufthansa-Gruppe fokussiert und schließt das Type-Rating für ein Verkehrsflugzeugmuster mit ein. Die ATPL-Ausbildung konzentriert sich zunächst auf Single-Pilot-Operations und nimmt erst kurz vor dem Ende im Simulator in Berlin oder Frankfurt Multi-Crew-Inhalte hinzu. Sie ermöglicht einen Direkteinstieg bei der Eurowings-Gruppe einschließlich Brussels Airlines. Sind für MPL das Abitur oder eine fachgebundene Hochschulreife erforderlich, reichen für die ATPL die Mittlere Reife und eine anschließende Berufsausbildung. Das Einstiegsjahresgehalt für einen Ersten Offizier differiert im Konzern zwischen rund 45 000 Euro (Eurowings) und 65 000 Euro. Dafür ist die Zeitspanne bis zur Beförderung zum Flugkapitän bei dem rasant wachsenden Billigflieger in der Regel deutlich kürzer …


Sicher dürfte die Rückzahlung des Dahrlehens nicht ganz einfach sein (190€/250€ - 5% vom einem monatlichen Brutto-Gehalt von 3.750€/5.000€).
Aber um einen Kredit mit Kreditzinsen (wie in einem vorherigen Komentar geschrieben wurde) handelt es sich hier wohl eher nicht. Ich würde das eher als Kaution sehen, damit nach Ausbildungsende der Absolvent nicht einfach den Konzern verlässt und der DLH-Konzern auf den Kosten sitzen bleibt.

Wie alt werden die Absolventen in der Regel sein ... ca. 23 Jahre? ... Da klingt ein Jahresgehalt von 45.000€ - 60.000€ für sich betrachtet fair. Und es sind nur die Einstiegsgehälter.
Wenn man natürlich auf die aktuell gezahlten Beträge in der Endstufe schielt und da versucht eine Relation herzuleiten, klingt es wohl eher gering.
Also ich bleibe dabei, wenn man für einen Berufseinsteiger mit Anfang 20 bei 45.000€ - 60.000€ Jahresgehalt nörgelt, ist das für mich 'Gejammere' auf hohem Niveau.

Und ich glaube auch nicht, daß dieser Aspekt der alleinige Grund ist, daß es schwierig ist, genug Interessenten zu finden. Nicht jeder junge Mensch will Pilot werden, auch wenn ihn hier viele für toll halten, bzw macht seine Entscheidung dafür vom Gehalt abhängig. Das geht der Wirtschaft ja überall ähnlich, Schwierigkeiten Nachwuchs zu finden.



Dieser Beitrag wurde am 20.05.2018 13:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.05.2018 - 21:25 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Hier ein interessanter Artikel :


@FliegerRevue 06/2018, S.13 - Lufthansa baut Pilotenschule in Laage aus


Gute Berufsaussichten
Wohl nie war die Chance, ins Cockpit zu kommen, so günstig wie heute. Je nach Ausbildungsmodell beträgt der Eigenanteil der Schüler 80 000 Euro (Multi-Crew Pilot License) oder sogar nur 60 000 Euro (Airline Transport Pilot License).

Stimmt so nicht wenn man den Zeitraum auf vor 1993 ausdehnt. Damals kostete die Schulung nichts. Nur eine Verpflichtung 5 Jahre bei Hansens zu bleiben. Wenn die Piloten so unpräzise arbeiten würden wie die Reporter oder die Pressesprecher wäre es mit der Sicherheit nicht weit her.
Beitrag vom 20.05.2018 - 22:27 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)

@FW 190
Stimmt so nicht wenn man den Zeitraum auf vor 1993 ausdehnt. Damals kostete die Schulung nichts. Nur eine Verpflichtung 5 Jahre bei Hansens zu bleiben. Wenn die Piloten so unpräzise arbeiten würden wie die Reporter oder die Pressesprecher wäre es mit der Sicherheit nicht weit her.

Nun ja, dieser kleine Teil des Artikels stach mir auch ins Auge. Allerdings ändern sich die Zeiten und 1993 ist ja nun auch schon eine halbe Ewigkeit her.
Viel entscheidender dabei ist, dass die aktuellen Rahmenbedingungen benannt werden und diese in meinen Augen ok sind für einen jungen Menschen Anfang 20.
Beitrag vom 21.05.2018 - 18:05 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)

@FW 190
Stimmt so nicht wenn man den Zeitraum auf vor 1993 ausdehnt. Damals kostete die Schulung nichts. Nur eine Verpflichtung 5 Jahre bei Hansens zu bleiben. Wenn die Piloten so unpräzise arbeiten würden wie die Reporter oder die Pressesprecher wäre es mit der Sicherheit nicht weit her.

Nun ja, dieser kleine Teil des Artikels stach mir auch ins Auge. Allerdings ändern sich die Zeiten und 1993 ist ja nun auch schon eine halbe Ewigkeit her.
Viel entscheidender dabei ist, dass die aktuellen Rahmenbedingungen benannt werden und diese in meinen Augen ok sind für einen jungen Menschen Anfang 20.

Der Großteil fängt mittlerweile eher mit 25-27 Jahren an. Man hat vorher studiert oder eine Ausbildung. So blöd ist keiner mehr und macht mit Anfang 20 sofort die Piloten-Ausbildung.

Das können nur die, die ohnehin Geld haben von Haus aus.

Beitrag vom 21.05.2018 - 19:57 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
chris7891

Der Großteil fängt mittlerweile eher mit 25-27 Jahren an. Man hat vorher studiert oder eine Ausbildung. So blöd ist keiner mehr und macht mit Anfang 20 sofort die Piloten-Ausbildung.

Das können nur die, die ohnehin Geld haben von Haus aus.



Und das bedeutet jetzt was ?
Meinen Sie damit vielleicht, dass dies Auswirkungen auf das Einstiegsgehalt haben sollte ?
Beitrag vom 21.05.2018 - 20:00 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
Ich erkenne keinen Vorteil in Hinsicht vorher erstmal Studium/Ausbildung. Was hätte man davon? Ausser man denkt ans ausprobieren verschiedener Möglichkeiten. Aber das wäre tatsächlich ein Luxusproblem, das man sich leisten wollen muss.
Beitrag vom 21.05.2018 - 22:18 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Ich erkenne keinen Vorteil in Hinsicht vorher erstmal Studium/Ausbildung. Was hätte man davon? Ausser man denkt ans ausprobieren verschiedener Möglichkeiten. Aber das wäre tatsächlich ein Luxusproblem, das man sich leisten wollen muss.

Ich wüsste jetzt nicht wieso du dort keine Vorteile siehst.
Du bist doch Fluggerätemechaniker. Du hättest immer etwas in der Hinterhand gehabt und dir die finanzielle Basis aufbauen können. Nicht jeder bekommt alles von den Großeltern und den Eltern finanziert. Das haben die jungen Piloten nicht, eine Anstellung hat man dann auch noch nicht.
Quereinsteiger sind auch willkommen bei LH und Co. Vorteil ist, dass man z.b bei LH Technik arbeiten kann als Ingenieur, im Einkauf oder in der kaufmännischen Verwaltung von LH. Nebenher geht man noch fliegen.
Das können die anderen Piloten ohne Ausbildung oder Studium nicht.
Beitrag vom 21.05.2018 - 22:23 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
chris7891

Der Großteil fängt mittlerweile eher mit 25-27 Jahren an. Man hat vorher studiert oder eine Ausbildung. So blöd ist keiner mehr und macht mit Anfang 20 sofort die Piloten-Ausbildung.

Das können nur die, die ohnehin Geld haben von Haus aus.



Und das bedeutet jetzt was ?
Meinen Sie damit vielleicht, dass dies Auswirkungen auf das Einstiegsgehalt haben sollte ?

Natürlich hat das Auswirkungen. Als Ingenieur startet man auch bei ca.54.000 € + Zulagen im Jahr. Da möchtest du auch keine Abstriche beim Gehalt hinterher machen, wenn man dann umsattelt.

Mit dieser Berufsgruppe sollten sich Piloten vergleichen lassen. Das geht hoch auf bis zu 150.000 € als Ingenieur bei Daimler, Airbus oder VW. Also überlegt man sich ,entweder LH oder ich bleibe bei meinem Job.
Beitrag vom 22.05.2018 - 10:41 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
@chris7891

Ich wüsste jetzt nicht wieso du dort keine Vorteile siehst.

Also generell ist eine vielseitige Ausbildung natürlich nur von Vorteil. Nur bringt das monetär dem angehenden Piloten keinen Vorteil. So meinte ich das.

Du bist doch Fluggerätemechaniker. Du hättest immer etwas in der Hinterhand gehabt und dir die finanzielle Basis aufbauen können. Nicht jeder bekommt alles von den Großeltern und den Eltern finanziert.

Ja, dann hätte man generell eine zweite Ausbildung, was wie gesagt grundsätzlich nicht verkehrt ist. Aber eine finanzielle Basis hätte man damit keineswegs geschaffen. Bei einem Startgehalt von ca. 25.000€Brutto/Jahr als Flugzeugmechaniker ist da nicht viel mit Basis schaffen.
Das mit den Eltern und Grosseltern lassen wir bei der Diskussion mal lieber weg.

Das haben die jungen Piloten nicht, eine Anstellung hat man dann auch noch nicht.

Wie schon angedeutet, es geht hier um den Beginn des Arbeitslebens mit einer am Anfang stehenden Ausbildung. Das haben wohl ALLE Menschen gleich, bis auf wenige Ausnahmen. Zählt also nicht als Argument.

Und so wie ich das verstehe, ist ein fliessender Übergang für Absolventen der LH-Flugschule ziemlich sicher. Zumal die Kandidten vor Ausbildungsaufnahme eine ohne Frage selektierende Aufnahmeprüfung absolvieren müssen, gerade um am Ende Absolventen zu erhalten, die mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit die Ausbildung erfolgreich beenden können und dann eine Weiterbeschäftigung im Konzern sicher haben.

Dies trifft bei unseren Fluggerätmechaniker-Lehrlingen schon seit Jahren nicht mehr zu. Diese werden nämlich, oft über Jahre, wenn überhaupt erstmal in einer Leiharbeiterbude zwischengeparkt. (nur so als Beispiel)

Beitrag vom 22.05.2018 - 10:56 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
chris7891
Natürlich hat das Auswirkungen. Als Ingenieur startet man auch bei ca.54.000 € + Zulagen im Jahr. Da möchtest du auch keine Abstriche beim Gehalt hinterher machen, wenn man dann umsattelt.

Das hat aber alles keine Relevanz. Warum sollte es für eine Tätigkeit wichtig sein, was beim Kandidaten im Vorfeld alles gelaufen ist oder nicht?
Man steigt in eine Tätigkeit ein (hier das Fliegen) und wird dafür bezalht [Punkt]
Nach Ihrer Argumentation könnte ja jeder beim Berufswechsel erwarten, seine bisherigen Gehaltsansprüche einfach mit rüber zu nehmen ... klingt irgendwie utopisch, oder?

Mit dieser Berufsgruppe sollten sich Piloten vergleichen lassen. Das geht hoch auf bis zu 150.000 € als Ingenieur bei Daimler, Airbus oder VW. Also überlegt man sich ,entweder LH oder ich bleibe bei meinem Job.

Zum einen ist der von Ihnen genannte Betrag ein realistischer Wert für die Bezahlung eines !erfahrenen! Piloten, und es geht dann sogar noch höher.

Aber bitte warum sollte man einen ca. 5 Jahre studierenden Ingenieur mit einem ca. 2 Jahre geschulten Piloten vergleichen? Genau da liegt für mich die Krux, ein überzogenes Selbstwertgefühl der Pilotenbranche. Das hat auch nix mit Bashing zu tun.

Dieser Beitrag wurde am 22.05.2018 10:57 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | « zurück | weiter »