Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Politiker fordert Lockerung der ärz...

Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 30.03.2015 - 09:11 Uhr
UserA330neo
User (49 Beiträge)
George Orwell lässt grüßen. Ich bin gespannt, wie das die zuständigen Gerichte sehen...

In der CDU scheinen sich ja so einige Hitzköpfe zu tummeln, die ziemlich scharf auf populistischen Aktionismus sind.
Beitrag vom 30.03.2015 - 09:42 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Ich bin schon der Meinung, dass Mediziner eine den Beruf in hohem Maße beeinträchtigende Erkrankung melden müssen. Wenn jemand wegen einer Depression oder einer ähnlichen Erkrankung in ärztlicher Behandlung ist und mit Medikamenten behandelt wird, gehört dieser nicht in das Cockpit eines Verkehrsflugzeugs. Ein Medical wird ja auch nicht ausgestellt, wenn eine Einschränkung vorliegt, welche die Tauglichkeitsklasse 1 ausschließt.
Beitrag vom 30.03.2015 - 09:46 Uhr
UserSven381
User (7 Beiträge)
Meiner Meinung nach eine ganz gefähliche Gratwanderung das Ganze, ich muss A330neo mit seinem George Orwell Hinweis recht geben.

Wo fängt es an, wo hört es auf?

Was sind Verantwortungsvolle Berufe?

Sind das "nur" so "offensichtliche" Berufe wie Pilot oder gehen wir da weiter zum Fluggerätemechaniker der nur bei der Wartung irgendwo eine Dichtung zu "vergessen" braucht und schon das Flugzeug auf der Landbahn nicht mehr bremsen.

Oder geht das auch noch in andere Berufsbereiche? Ärzte, ganz extrem, vor allem Anästhesisten und Chirurgen die mit Betäubungsmitteln oder Messern am Patienten arbeiten, auch die könnten bei einer Psychischen störung ohne Probleme mal Patienten ummbringen.

Aber man muss garnicht zu den "Eliten" gehen, es reicht schon ein Psychisch gestörter Frisör um einen Kunden mit der Schere die Kehle aufzuschlitzen oder ein Elektriker der eine gemeine Falle in der Dusche baut.

Letztendlich würde es darauf hinauslaufen, dass Ärzte die Patientenakten von fast jedem immer unaufgefordet an den Arbeitgeber übergeben müsste.
Ich denke das will keiner und was das den Gesundheitsbereich noch zusätzlich belasten würde (sowohl finanziell als auch Zeitmäßig) ist garnicht abzuschätzen.
Beitrag vom 30.03.2015 - 10:01 Uhr
Userskytrain
User (129 Beiträge)
Die Frage ist: Geht jemand zum Arzt, wenn er weiß, dass diese Informationen bei seinem Arbeitgeber landen? Dass er damit ggf. seinen Job gefährdet? Oder verzichtet er dann lieber ganz darauf, sich helfen zu lassen?

Ich würde keine Arbeit annehmen, bei der für mich die ärztliche Schweigepflicht nicht gilt oder bei der ich nicht den Arzt meines Vertrauens frei wählen kann. Ich verstehe allerdings auch sehr gut, dass man angesichts des Ereignisses Veränderungen im System diskutiert. Dies ist auch richtig so, denn die Luftfahrt ist nur so sicher, weil sie bereit war, aus ihren Fehlern zu lernen. Allerdings sollte man mit der ärztlichen Schweigepflicht in dieser Diskussion nicht leichtfertig umgehen - sie ist ein hohes Gut und ohne sie gibt es dann auch zum Arzt kein Vertrauen mehr. Wo führt dieser Weg hin? Wem kann ich dann überhaupt noch vertrauen? Und welche Freiheit fällt als nächstes, weil es kein Vertrauen mehr gibt?

Die Attentäter vom 11.09. haben wirklich ganze Arbeit geleistet und einen phantastischen Sieg eingefahren. Ihnen verdanken wir die gesicherte Tür und damit in der Abfolge der Ereignisse wohl auch die Diskussion, die wir jetzt führen müssen. Aber wollen wir das wirklich? Von unserer freiheitlichen Lebensweise, die ganz erheblich auf Vertrauen basierte, bleibt nicht mehr viel übrig. Und (fast) alle gehen inzwischen bereitwillig mit...
Beitrag vom 30.03.2015 - 10:09 Uhr
Usertangomango
User (1 Beiträge)
Man sollte mal einen entsprechenden Eignungstest für Politiker entwerfen. Glaube, dann gäbe es weniger Unsinn in diesem Staat.
Beitrag vom 30.03.2015 - 10:10 Uhr
UserSven381
User (7 Beiträge)
@tangomango

Und was machen wir dann mit den ganzen Arbeitslosen Ex-Politikern die wir dann haben? Die können doch zusätzlich, dass sie keine Ahnung ven dem was sie jetzt tun haben auch sonst nichts.
Beitrag vom 30.03.2015 - 11:02 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Sehprobleme:
Wie häufig muss ein Berufspilot zur flugärtzlichen Untersauchung?
Wenn er nicht "gucken" kann, fällt das dem Arzt recht bald auf - den Kollegen erst recht!
Psychologische Probleme:
Kann das ein Arzt innerhalb von 30 Minuten feststellen bzw. eine weitergehende Untersuchung einfordern (d. h. grounding des Piloten...)?
Soziale Kontrolle:
Der ist kompetent, nett, doof, inkompentent, ein A***, muss zum Arzt...: Diese Aussagen grenzen an Mobbing. Wieviele Piloten wurden auf Grund der sozialen Kontrolle aussortiert und hatten auch medizinsche und nicht soziale Probleme?
Kann man bei der Anzahl von Selbsttötungen ein Muster erkennen? Vgl. den Versuch der TSA, Terroristen durch das hochmotivierte und gut ausgebildete Personal erkennen zu wollen!

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2015 12:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.03.2015 - 11:10 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Ich wäre dafür, jetzt erst einmal den Herrn Fischer zum Arzt zu schicken. Denn ein aufweichen der ärztlichen Schweigepflicht - nicht nur für Piloten, sondern klar auch für Fluglotsen, ebenso für Kernkraftwerkstechniker, für Erzieher, für Lehrer, natürlich auch für Politiker, würde ja als erstes dazu führen das kranke Menschen nach Möglichkeit gar nicht mehr zum Arzt gehen würden... Herr Fischer, erst nachdenken, dann sprechen!
Beitrag vom 30.03.2015 - 11:38 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Sicherheit wird immer mit Freiheit bezahlt, jetzt fundamentale Errungenschaften unserer Gesellschaft aufgrund eines Vorfalles in Europa (wohlgemerkt hat das niemanden interessiert, als dies noch vor einigen Monaten bspw. in Afrika geschehen ist) komplett in Frage zu stellen.
Meiner Meinung nach wurden die wichtigsten Argumente hier schon genannt: gehe ich überhaupt zum Arzt - oder würde sich ggf. sogar eine Art "Schwarzmarkt" entwickeln? -, wenn ich weiß, ich kann meine Karriere vielleicht danach begraben und wie weitreichend muss man solche Regelungen dann ziehen?

Letztlich wird man bei so einer Diskussion auch die Frage stellen müssen, was die Freiheit der einzelnen Person wert ist.
Beitrag vom 30.03.2015 - 14:54 Uhr
Userkairuss
User (82 Beiträge)
In so manchen treffen sich jetzt zwei Welten aufeinander. Einerseits ist man ganz nach der Lehre von Herrn Franklin nicht bereit, "etwas Freiheit für etwas Sicherheit zu opfern", andererseits ist man einfach NIE zufrieden und durchaus was zu meckern hat, auch wenn alles so bleibt, wie es ist.

Es ist natürlich doof, wenn Ärzte von der Schweigepflicht teilweise entbunden werden. Noch doofer ist es aber, selbst in einem Flieger zu sitzen, den ein Blinder lenkt oder einer, der nicht alle Tassen im Schrank hat. Und wenn einem der Job des Piloten verweigert wird, weil er gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, dann ist es Mobbing, Diskriminierung und wohl das allerdoofste.

Aber man muss sich irgendwie entscheiden können, was einem wichtiger ist. Mir ist es wichtig, das Vertrauen in die Herren da vorne wieder zu gewinnen. Denn das, was vor einer knappen Woche offensichtlich geschehen ist, hatte ich vorher nicht für möglich gehalten. Wenn es aber doch möglich ist, muss m.E. etwas geändert werden.

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2015 14:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.03.2015 - 20:20 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Noch doofer wird es, falls man sich Gedanken machen muss, wie denn so etwas realisiert werden kann...
Woher soll denn so ein Seelendoktor wissen, dass ich Flieger bin oder sogar Berufsflieger?
Vielleicht bin ich just "arbeitslos"... Soll er dann - nachdem er sicher ist, dass es sich nicht um eine kleine Krise (10 Stundensonnenlicht reichen nicht! oder doch?) - flux in Braunschweig anrufen, den Namen etc. nennen, damit geprüft wird, ob ich ein Berufspilot bin? Was ist mit den Jungs und Mädels, die mit ULs die Luft bevölkern. Die gibt es nicht in Braunschweig (beim LBA)!
Bitte keine "CSU-Maut"!

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2015 20:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.03.2015 - 22:33 Uhr
Userrotanesnie
User (43 Beiträge)
... genau, der Vorredner hat es richtig gesagt: Niemand muss bei seinem Arzt angeben, was er beruflich macht. Das ist das eine Problem an dem Vorschlag dieses "Verkehrs-Experten".

Das andere Problem: Die Leute sollen nur zu bestimmten Ärzten gehen, die vorgegeben sind. Wie will man kontrollieren, ob sie nicht doch zu einem anderen gehen, und wie sehen "Sanktionen" aus, wenn sie es tun?

Vielleicht müssten sich die "Experten" noch etwas anderes einfallen lassen ...