Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Aeropers: Air Berlin spielt mit der ...

Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 13.04.2017 - 13:12 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
Naja nach den "falschen" Krankmeldungen bei LH und X3 aber irgendwie auch verständlich, AB will halt einen zuverlässigen Flugplan aufrecht erhalten....
Beitrag vom 13.04.2017 - 14:50 Uhr
UserOggy
User (65 Beiträge)
Naja nach den "falschen" Krankmeldungen bei LH und X3 aber irgendwie auch verständlich, AB will halt einen zuverlässigen Flugplan aufrecht erhalten....

Also mir fehlen manchmal wirklich die Worte. Wie kann man jahrelanges Mismanagement seitens Air Berlin mit mehreren Geschäftsführern plötzlich in diesem Zusammenhang rechtfertigen wenn man seinen Mitarbeitern quasi die Pistole auf die Brust setzt und diese jetzt mit Jobverlust bestraft. Die Belair war vor der Übernahme ein profitables Unternehmen und wurde VON AIR BERLIN kaputtgewirtschaftet bzw. wird es jetzt als solches gerechnet. Und wenn Air Berlin einen funktionierenden Flugbetrieb möchte liegt das in dieser Fluggesellschaft garantiert nicht an den eigenen Angestellten. Da wird in Tegel ein neues Ground Handlung eingeführt was zu Dutzenden Ausfällen führt und die Langstrecke zeitlich nach hinten verlegt. Die Air Berlin kann nicht managen und kann nicht Airline. Und sehr geehrter User Apollo...was würden sie an deren Stelle machen?! Bei Copilot Lubitz sagte man er hätte den Dienst quittieren sollen oder sich krank schreiben lassen weil er wegen psychischen Problemen nicht fliegen sollte. Was glauben Sie was man für psychische Belastungen hat wenn man nicht weiß wie man in 6 Monaten die Familie ernähren soll...entscheiden Sie sich bitte mal!
Beitrag vom 13.04.2017 - 15:18 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
Naja nach den "falschen" Krankmeldungen bei LH und X3 aber irgendwie auch verständlich, AB will halt einen zuverlässigen Flugplan aufrecht erhalten....

Also mir fehlen manchmal wirklich die Worte. Wie kann man jahrelanges Mismanagement seitens Air Berlin mit mehreren Geschäftsführern plötzlich in diesem Zusammenhang rechtfertigen wenn man seinen Mitarbeitern quasi die Pistole auf die Brust setzt und diese jetzt mit Jobverlust bestraft. Die Belair war vor der Übernahme ein profitables Unternehmen und wurde VON AIR BERLIN kaputtgewirtschaftet bzw. wird es jetzt als solches gerechnet. Und wenn Air Berlin einen funktionierenden Flugbetrieb möchte liegt das in dieser Fluggesellschaft garantiert nicht an den eigenen Angestellten. Da wird in Tegel ein neues Ground Handlung eingeführt was zu Dutzenden Ausfällen führt und die Langstrecke zeitlich nach hinten verlegt. Die Air Berlin kann nicht managen und kann nicht Airline. Und sehr geehrter User Apollo...was würden sie an deren Stelle machen?! Bei Copilot Lubitz sagte man er hätte den Dienst quittieren sollen oder sich krank schreiben lassen weil er wegen psychischen Problemen nicht fliegen sollte. Was glauben Sie was man für psychische Belastungen hat wenn man nicht weiß wie man in 6 Monaten die Familie ernähren soll...entscheiden Sie sich bitte mal!


Zunächst finde ich den Vergleich zum 4U Absturz ehrlich gesagt sehr makaber. Die Belastungen der MA der Belair sind sicherlich enorm und Existenzängste sind definitiv ein Grund für enorme psychische Belastungen, was ich ausdrücken wollte war, dass es natürlich auch von Seiten der Gewerkschaft (en) gewollt war, dass die MA sich bei X3 und LH krank gemeldet haben um die streikkasse zu schonen, so hat der Gesetzgeber sich das aber nicht gedacht. Da dieses Mittel nun aber vermehrt eingesetzt wurde, kann ich diese Bedingung seitens AB durchaus nachvollziehen. Jeder soll sich krankmelden der krank ist, aber niemand um dem Unternehmen noch zusätzlich zu schaden. Die Aussagen der Gewerkschaft in diesem Fall halte ich ebenso (wie gewohnt) für gewollt polarisierend
Beitrag vom 13.04.2017 - 16:14 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Naja nach den "falschen" Krankmeldungen bei LH und X3 aber irgendwie auch verständlich, AB will halt einen zuverlässigen Flugplan aufrecht erhalten....

Dies wird aber dazu führen, dass sich Piloten ins Cockpit schleppen, die eigentlich nicht da hin gehören, weil sie krank sind. Denn niemand will der Buhmann sein. So eine Kultur kann nicht gewollt sein.

Die Schweizer Kunden werden sich diesen Umgang merken. Man schaue sich nur mal die Swiss bzw LH an und frage sich, warum man z.B Basel gar nicht mehr bedient. Easyjet ist da nicht nur aufgrund der niedrigen Preise so stark gewachsen. Dasselbe wird AB auch blühen. Man kann die Schweizer sicherlich einmal übers Ohr hauen, aber sie werden es sich im Hinterkopf behalten, wenn man mit Niki dort aufschlagen wird.
Beitrag vom 13.04.2017 - 17:00 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
Naja nach den "falschen" Krankmeldungen bei LH und X3 aber irgendwie auch verständlich, AB will halt einen zuverlässigen Flugplan aufrecht erhalten....

Dies wird aber dazu führen, dass sich Piloten ins Cockpit schleppen, die eigentlich nicht da hin gehören, weil sie krank sind. Denn niemand will der Buhmann sein. So eine Kultur kann nicht gewollt sein.

Die Schweizer Kunden werden sich diesen Umgang merken. Man schaue sich nur mal die Swiss bzw LH an und frage sich, warum man z.B Basel gar nicht mehr bedient. Easyjet ist da nicht nur aufgrund der niedrigen Preise so stark gewachsen. Dasselbe wird AB auch blühen. Man kann die Schweizer sicherlich einmal übers Ohr hauen, aber sie werden es sich im Hinterkopf behalten, wenn man mit Niki dort aufschlagen wird.


Auch das sehe ich anders. Die SWISS hat 2016 so viele Passagiere befördert wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Und es will doch niemand das sich die Crew krank zur Arbeit schleppt, es wird ja schließlich keine 0'er Krankenquote gefordert. Ein "gesundes" unternehmen hat eine krankenquote von <5%...wäre interessant zu wissen wie dieser Wert bei Belair 2016 lag und im Vergleich dazu kurz nach bekannt werden der ursprünglichen Schließungs Nachricht

Dieser Beitrag wurde am 13.04.2017 17:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.04.2017 - 18:53 Uhr
Uservol à voile
Luftbremse
User (23 Beiträge)
... muss Apollo mehr oder weniger zustimmen: es geht "nur" um einen außergewöhnlich hohen Anstieg der Krankmeldungen, nicht um Krankmeldungen an sich. "Krank" als verkapptes Streikmittel (da denke ich auch an TUI letztes Jahr) ist nicht legitim und kann eben sehr schnell zu polemischen, nicht zweckdienlichen Diskussionen führen.
Es soll sich niemand ins Cockpit / in die Kabine schleppen - wenn aber auf einmal eine ungewöhnliche Zahl z.B. 50% Personal krank fehlt, ist kein Betrieb mehr möglich und der Verdacht eines verkappten Streiks logisch.
Dann lieber gleich "dicht" machen - aber damit ist auch niemand geholfen.
Das Thema (Miss-)Mangement spielt sicher eine Rolle - wäre aber hier off-topic.
Beitrag vom 14.04.2017 - 09:20 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
... muss Apollo mehr oder weniger zustimmen: es geht "nur" um einen außergewöhnlich hohen Anstieg der Krankmeldungen, nicht um Krankmeldungen an sich.
Das scheint aber genau der Knackpunkt zu sein. Es geht nicht um einen "außergewöhnlichen" Anstieg, sondern einen Anstieg. Und der Referenzpunkt ist völlig willkührlich. Was, wenn letztes Jahr ein besonders Gesundes war und heute eine Norovirus oder Sommergrippewelle durchs Land geht? Man kann ja die Absicht verstehen, aber so ist das kritisch. Wenn man da jeweils 50% Erhöhung als Puffer (bei 5% dann 7,5%) eingebaut hätte wäre beiden Seiten gedient, aber so? Wenn da ein Monat verfehlt wird, können die am nächsten Tag den Flugbetrieb einstellen. Dann sind alle krank. Will man das?
Ich sehe doch was los ist, wenn es Richtung Weihnachts/Silvetsrerequest geht. So ist das unglücklich.

"Krank" als verkapptes Streikmittel (da denke ich auch an TUI letztes Jahr) ist nicht legitim und kann eben sehr schnell zu polemischen, nicht zweckdienlichen Diskussionen führen.
Es soll sich niemand ins Cockpit / in die Kabine schleppen - wenn aber auf einmal eine ungewöhnliche Zahl z.B. 50% Personal krank fehlt, ist kein Betrieb mehr möglich und der Verdacht eines verkappten Streiks logisch.
Dann lieber gleich "dicht" machen - aber damit ist auch niemand geholfen.
Das Thema (Miss-)Mangement spielt sicher eine Rolle - wäre aber hier off-topic.


Dieser Beitrag wurde am 14.04.2017 09:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2017 - 11:17 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@Apollo

Es beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Man will den TUI-Fall verhindern und gleichzeitig erhöht man den Druck, der bei TUI überhaupt erst zu so einer Situation geführt hat. Das kann doch nicht funktionieren...
Der Vergleich zu A.L passt nur deswegen (wenn überhaupt), weil dieser ja gerade trotz AU (u.A:. wg. seiner (eingebildeten?!?) Existenzängste) geflogen ist, obwohl er wohl eindeutig besser zu Hause hätte bleiben sollen. Auf dieses schmale Brett sollte sich doch nun gar keine Airline in Europa mehr bewegen...

Die Gewerkschaften mögen die Krankmeldungen (bei TUI) vielleicht gerade noch wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, aber wenn auch nur eine Gewerkschaft dieses Vorgehen offiziell oder öffentlich unterstützt hätte, hätte sie, zumindest in Deutschland, aufgrund von Schadensersatzklagen sofort dicht machen können. Sooo blöd sind die Gewerkschaften nun auch nicht.

Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass ein Unternehmen eine einigermaßen funktionierende Firma schließen möchte (Weil sie viellicht nicht mehr in das zukünftige Konzept passt, naja, kann man vielleicht gerade noch verstehen) und dann zu solchen, meiner Meinung nach, erpresserischen Maßnahmen greift.
Entweder man steht zu seinem Vorgehen und seiner Verantwortung den MA gegenüber und verhandelt vernünftige Sozialpläne, die die Angst den Mitarbeitern soweit nimmt, dass ungerechtfertigte Krankheitsmeldungen kein Thema sind oder man versucht eben selbst im "Untergang" die Zitrone weiter auszuquetschen.
Das scheint hier zumindest vordergründig der Fall zu sein... Man handelt hier frei nach dem Motto: Gewinne kapitalisieren, Verluste sozialisieren... Wo bleibt denn da noch die Verantwortung des Kapitals (in diesem Fall AB/LH vertreten durch Hr. Winkelmann! Der saß übrigens ganz vorne bei der Pressekonferenz bei 4U9525..)?

Eine Gewerkschaft, die dieses Vorgehen seitens eines Unternehmens anprangert hat meines Erachtens jeder Unterstützung verdient!

Krankheit ist eine "heilige Kuh" im deutschen Arbeitsrecht. Weder darf ein AG Leistungen verweigern oder aufgrund dessen kündigen, noch darf der AN mit Krankheit drohen oder "Krankfeiern".
Das sollte daher in solchen Verhandlungen eigentlich gar kein Thema sein!
Beitrag vom 14.04.2017 - 12:07 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
@digiflieger:
Kann ich alles soweit nachvollziehen und auch teilen. Aber zu glauben die Gewerkschaften würden die Krankmeldungen nur tolerieren kann ich nicht teilen. Gewerkschaften sind über die Jahre zu etwas unantastbarem geworden und haben einen "Glaubensbonus und Vorschuss" wie sonst auf dem Arbeitsmarkt keiner. Auch Gewerkschaften greifen inzwischen zu Mitteln die ich nicht mehr nachvollziehen kann und stellen jede Aussage eines AG zunächst mal öffentlich an den Pranger anstatt sich für ein förderliches miteinander einzusetzen. Ja, ein Sozialplan wäre eine faire Lösung und AB kommt hier seiner Verantwortung als AG nicht nach, aber wieso spricht der Gewerkschafter davon, dass die Jobgarantien für ein Jahr zurückgezogen wurden und spricht im nächsten Satz davon wieviele FOs zur AB gewechselt sind? Das Vorgehen der AB, welches ich als ziemlich hart erachte, hat bestimmt seine Motivation und kommt nicht von ungefähr, wir kennen Sie nur nicht...
Beitrag vom 14.04.2017 - 12:08 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
Und kleiner Nachtrag: nichts ist im DACH Arbeitsrecht so einfach, wie "krankfeiern" obwohl man nicht krank ist
Beitrag vom 14.04.2017 - 17:09 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@digiflieger:
Kann ich alles soweit nachvollziehen und auch teilen. Aber zu glauben die Gewerkschaften würden die Krankmeldungen nur tolerieren kann ich nicht teilen. Gewerkschaften sind über die Jahre zu etwas unantastbarem geworden und haben einen "Glaubensbonus und Vorschuss" wie sonst auf dem Arbeitsmarkt keiner. Auch Gewerkschaften greifen inzwischen zu Mitteln die ich nicht mehr nachvollziehen kann und stellen jede Aussage eines AG zunächst mal öffentlich an den Pranger anstatt sich für ein förderliches miteinander einzusetzen.

Das mag daran liegen, dass auch die Firmen nicht davor zurückschrecken, eine Gewerkschaft sofort zu verklagen, wenn man dazu auch nur den kleinsten Hebel sieht. Das hat dann in aller Regel auch deutliche monetäre Konsequenzen für die Funktionsträger und gerade die "kleinen", spezialisierten Gewerkschaften sind danach in der Regel Pleite.
Siehe z.B. Klagen gegen die Fluglotsen oder gegen die VC hier in D.

Das pauschale Gewerkschaftsbashing ist hier Fehl am Platz. Insofern gebe ich Ihnen Recht, dass wir leider mal wieder nicht die echten Hintergründe für diese Aktionen kennen...
Beitrag vom 14.04.2017 - 17:11 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Und kleiner Nachtrag: nichts ist im DACH Arbeitsrecht so einfach, wie "krankfeiern" obwohl man nicht krank ist

Und nichts wird so konsequent und drastisch gehandhabt, wenn man jemanden erwischt!
Das hat mit dem in diesem Fall sehr eindeutigen Arbeitsrecht nichts zu tun, sondern damit, dass man das Krankfeiern eben auch beweisen muss und eine einfache Vermutung für eine Kündigung oder Abmahnung zum Glück nicht reicht!

Gerade in der Fliegerei ist eine Krankmeldung "heilig", da sie auch das "unfit" oder (vorübergehende) Flugdienstuntauglichkeit beinhaltet. Das bedeutet, dass man eben auch "krank" ist, wenn man sich eben nicht in der Lage sieht, seinen Flugdienst absolut ohne Einschränkungen ausüben zu können. Dann besteht sogar die gesetzliche Pflicht seinen nicht(!) Dienst anzutreten.

Daher finde ich, dass ein tariflicher Bonus, der von einer Krankheitsqoute abhängt, in der professionellen Fliegerei absolut unpassend ist!

Dieser Beitrag wurde am 14.04.2017 17:20 Uhr bearbeitet.