Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Airbus bevorzugt CSeries vor A319

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 19.10.2017 - 17:23 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Das ist eine Überraschung, aber eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Angesichts der derzeit bekannten Fakten muss man festhalten, dass sich die Boeing-Führungsetage hier wohl verkalkuliert hat. Während die den neu erwachsenen Konkurrenten mit protektionistischen Maßnahmen klein halten wollten, hat Airbus ihn einfach gekauft und schlachtet ihn für sein Programm aus. Der Punkt geht eindeutig an Airbus.
Beitrag vom 19.10.2017 - 19:35 Uhr
UserPro Boeing
User (375 Beiträge)
hat Airbus ihn einfach gekauft und schlachtet ihn für sein Programm aus. Der Punkt geht eindeutig an Airbus.

Wie kann man etwas kaufen und dafür wie in den Medien stand nichts dafür zahlen?

Aber in der Politik ist ja alles möglich.
Beitrag vom 19.10.2017 - 20:06 Uhr
UserAltmetallflieger
User (277 Beiträge)
Die c serie ist auf einen schlag das 2fache wert,wurde ja gestern schon erwähnt,airbus übernimmt den vertrieb ,und mit synergien im einkauf werden die Produktionskosten gesenkt,sowie die Produktion in den usa,und vieles mehr.
Beitrag vom 19.10.2017 - 20:15 Uhr
UserMHalblaub
User (736 Beiträge)
Wie kann man etwas kaufen und dafür wie in den Medien stand nichts dafür zahlen?

Aber in der Politik ist ja alles möglich.

Das war höchstens die Auswirkung einer verfehlten Schutzpolitik der USA gegenüber Boeing. Die hat Bombardier in die Arme einer schützenden Macht getrieben.

Durch die Klage von Boeing war die Firma kurz vor dem Zusammenbruch. Was wohl auch die Absicht war. Airbus hat daher Bombardier für nix gerettet.

Bombardier wird jetzt wahrscheinlich mehr als doppelt so viele Flugzeuge produzieren. Damit wäre der Deal auch für Bombardier gut. Es wäre also eher die Frage, warum Bombardier nix gezahlt hat. Doch Bombardier wird tatsächlich noch zahlen.

Das beste für Boeing wäre gewesen, wenn sich Bombardier gerade so über Wasser hätte halten können. Jetzt kann die CS500 wahrscheinlich als ACS500 viel früher auf den Markt kommen.
Beitrag vom 20.10.2017 - 10:16 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Nochmal gut gelaufen für Bombardier. Allerdings hätte Airbus das Ganze schon vor 16 Jahren haben können in Form des 728 Programms von Fairchild Dornier. Stattdessen investierte Airbus in Embraer, nachdem man sah dass sich der 100-Sitzer Regionaljetsektor doch gar nicht so schlecht entwickelt. Dass die A 319 wirtschaftlich ein marginales Flugzeug gegenüber dem 928Jet war, war Lufthansa schon 1998 klar. Und auch Embraer überzeugte damals Swissair mit ihrer E-Jet Reihe. Ein gestreckter 928Jet mit Neo Engines wäre heute dann auch für das Brot- und Butter Geschäft von Airbus, dem A320 gefährlich geworden.

Vor dem Hintergrund sich neu formierender Konkurrenz aus China, bleibt abzuwarten in welche Richtung sich die Airbus Strategie in Zukunft entwickelt. Wenn man es mit Bombardiers C-Series ernst meint könnte man aufgrund des technischen Standes des Flugzeugs die Konkurrenz auf Abstand halten. Allerdings nicht ohne Kosten für das A320 Programm. Eine CS 500 halte ich mittelfristig für durchaus realistisch. Das Ganze macht auch Sinn wenn man betrachtet, wohin die Reise zur Zeit geht. A321 und A321 LR und vielleicht eine A322? als Gegengewicht zu Boeings 797 Plänen. Gleichzeitig wird es für Embraer schwierig werden, da deren Röhre nicht mehr viel Streckpotential hat ohne den Passagierkomfort zu opfern, sh. CRJ 900/1000 von Bombardier. Das man zwei oder gar drei vergleichbare Programme gleichzeitig laufen haben kann, zeigt Airbus mit dem Nebeneinander von A320/A330 CEO/NEO und A350. Die Orderzahlen stimmen und viele Kunden fahren zweigleisig.

Alles in allem ein hervorragender Schachzug mit Potential.

Einziges Risiko ist die weitere Entwicklungsdynamik des Weltluftverkehrs unter anderen Vorzeichen, sprich einer drohenden Rezession und bereits bestehender Überkapazitäten. Aber noch scheint die Party zu laufen.
Beitrag vom 20.10.2017 - 11:21 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
Nochmal gut gelaufen für Bombardier. Allerdings hätte Airbus das Ganze schon vor 16 Jahren haben können in Form des 728 Programms von Fairchild Dornier. Stattdessen investierte Airbus in Embraer, nachdem man sah dass sich der 100-Sitzer Regionaljetsektor doch gar nicht so schlecht entwickelt. Dass die A 319 wirtschaftlich ein marginales Flugzeug gegenüber dem 928Jet war, war Lufthansa schon 1998 klar. Und auch Embraer überzeugte damals Swissair mit ihrer E-Jet Reihe. Ein gestreckter 928Jet mit Neo Engines wäre heute dann auch für das Brot- und Butter Geschäft von Airbus, dem A320 gefährlich geworden.

Vor dem Hintergrund sich neu formierender Konkurrenz aus China, bleibt abzuwarten in welche Richtung sich die Airbus Strategie in Zukunft entwickelt. Wenn man es mit Bombardiers C-Series ernst meint könnte man aufgrund des technischen Standes des Flugzeugs die Konkurrenz auf Abstand halten. Allerdings nicht ohne Kosten für das A320 Programm. Eine CS 500 halte ich mittelfristig für durchaus realistisch. Das Ganze macht auch Sinn wenn man betrachtet, wohin die Reise zur Zeit geht. A321 und A321 LR und vielleicht eine A322? als Gegengewicht zu Boeings 797 Plänen. Gleichzeitig wird es für Embraer schwierig werden, da deren Röhre nicht mehr viel Streckpotential hat ohne den Passagierkomfort zu opfern, sh. CRJ 900/1000 von Bombardier. Das man zwei oder gar drei vergleichbare Programme gleichzeitig laufen haben kann, zeigt Airbus mit dem Nebeneinander von A320/A330 CEO/NEO und A350. Die Orderzahlen stimmen und viele Kunden fahren zweigleisig.

Alles in allem ein hervorragender Schachzug mit Potential.

Einziges Risiko ist die weitere Entwicklungsdynamik des Weltluftverkehrs unter anderen Vorzeichen, sprich einer drohenden Rezession und bereits bestehender Überkapazitäten. Aber noch scheint die Party zu laufen.


Ja, Airbus hat damals das Do728/928 Programm zwielichtig beobachtet, war aber mit sich selbst (A380/A400M) beschäftigt. Boeing war der letzte ernsthafte Interessent an Dornier vor der insolvenz und dessen Board wollte wohl auch den Deal machen, aber der CEO war bekanntermassen anderweitig beschäftigt.

Nach der Insolvenz kamen nurch noch Scheinangebote um die Blaupausen zu bekommen, wie ja auch Bombardier und die Russen (Letztere hätten es wohl auch vor Ort gemacht).

Das Problem der Flugzeugsparte bei Bombardier war schon immer, das sie alle Programme zugekauft haben bzw durch Kopien Vorlagen bekamen, aber nie selber etwas richtig von Anfang aufgebaut haben. DHC, Canadair, Lear.... und auch das Do728/928 Programm... alles Zukäufe...

Und nein: Swiss hatte keine grosse Lust auf EMB, ausser ein paar Herren bei Crossair. Swiss selbst trennte sich nach nur 5/6 jahren von der grausamen 145er weil die Performance horrend war, besonders im Winter...
Beitrag vom 20.10.2017 - 16:19 Uhr
UserMarvin6000
User (45 Beiträge)
Das war es dann wohl mit dem A319. Wobei ich auch persönlich die neue 195-E2 vorgezogen hätte. Zwar hat das Modell maximal 144 Sitzplätze, ist aber durch das Längenverhältnis effizienter, als der A319.
Beitrag vom 20.10.2017 - 18:50 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Die Geschichte wiederholt sich halt leider gerne. Hätten die Politiker damals mehr Mut gehabt, wäre das Unternehmen Fairchild Dornier durchaus zu retten gewesen. Leider Stand das 728Programm Airbus damals eher im Weg, als es als Chance zu begreifen, außerdem benötigte man die Ingenieure dringender für das eigene ambitionierte Programme (A380). Die beispielhaft krasse Fehleinschätzung von Brüderle (FDP) s.h. Artikel unten BZ kann man heute nur als widerlegt ansehen, sh. Erfolge Embraers seither. Vor dem Hintergrund des 9/11 der verlorenen Bundestagswahl der Union standen die Unterstützerzeichen leider schlecht. Mit der Storno der Hauptorder durch Lufthansa (Cityline), Swiss (Crossair) und GECAS. Bleibt nur zu hoffen dass es Airbus mit Bombardier diesmal ehrlich meint und keine übergeordneten Ereignisse (Rezession, Terror, Brexit, Krieg etc.) die Planungen wieder verwerfen lassen. Trump dürfte sich von dem Move jedoch unbeeindruckt zeigen. Boeing hat die Chance wiedermal verspielt.

 http://www.berliner-zeitung.de/boeing-plant-kooperation---us-konzern-setzt-auf-staatsbuergschaften-stoibers-fall-holzmann--hilfsaktion-fuer-flugzeugbauer-fairchild-dornier-16077732