Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Airlines verlieren Millionen mit Tre...

Beitrag 1 - 3 von 3
Beitrag vom 27.11.2015 - 10:20 Uhr
UserRunway
User (2877 Beiträge)
Hedging an sich ist weder gut noch schlecht. Die Frage ist nur wann, wie lang und zu welchem Preis wird gesichert und da gibt es keine absolut sichere erfolgreiche Methode. Ist der Preis schon hoch ist eine relativ geringe Absicherung wohl ausreichend. Bei so niedrigen Preisen wie jetzt dagegen halte ich eine stärkere/längere Absicherung schon für sinnvoll.

LH schreibt beispielsweise in seinem Geschäftsbericht 2013 dazu. Anfang Februar 2014 war der voraussichtliche Treibstoffbedarf des Jahres 2014 zu 75,5% abgesichert. Zum gleichen Zeitpunkt bestanden für 29,8% des Jahres 2015 Absicherungen.

Da man annehmen kann das bis Ende 2014 die Absicherung auf ca. 60% gestiegen sind hat LH in 2015 wohl nur zu ca. 40% von den niedrigeren Preisen in 2015 profitiert.Pech gehabt.2016 wird das sicher deutlich besser wenn man die Absicherung analog zum Vorjahr annimmt.

Schelten kann man da niemanden. Bei um die 6,5 Mrd. Treibstoffkosten in 2013 würde eine Preiserhöhung um 20% ohne Absicherung Mehrkosten von 1,3 Mrd Euro bedeuten. Da muss man einfach eine Sicherung einbauen. Das ist weit mehr als LH (jenseits von Verkäufen, Technik, Catering usw) im reinen Passagegeschäft verdient.

Wäre mein Name CS würde ich jetzt sogar deutlich mehr/länger absichern. Der Spielraum noch unten ist bei ca. 45,-$/barel deutlich geringer als der nach oben. Den Ölsand-und Frackingfirmen wird bei diesem Preis langsam die Preis-Luft ausgehen. Auch die Neuinvestitionen der normalen Ölförderfirmen gehen deutlich nach unten. Das wir mittelfristig in einer gesunkenen Ölförderung münden. Sollte Saudiarabien dann seine Taktik der Ölschwemme mal ändern ist der Preis wieder Ruck-Zuck bei 70,- und mehr.
Beitrag vom 27.11.2015 - 10:50 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Vielleicht hat American einfach die Besseren Kontakte nach "DALLAS" ;)

Bei dem Thema gilt es jedoch nicht nur die reine Marktseite zu beleuchten. Was heute ein Vorteil ist kann morgen ein Nachteil sein. Die Frage wie weit der Ölpreis noch sinken kann und wird ist eine politische. Man muß fragen, was für Interessen stehen hinter der praktizierten Ölschwemme? Und werden sich die Interessen mittelfristig ändern? Ich glaube das persönlich nicht, außer einer der Hauptproduzenten erleidet einen Totalausfall, was für eine rasche Reaktion der Märkte sorgen dürfte. Vor dem Hintergrund der politischen Wirren am Golf ist dies kein abwegiges Szenario. Die Interessen der US Ölindustrie und Politik haben wohl besonders die Russen und den IS im Blick. So lange diese Problemfelder nicht abgearbeitet sind, gibt es wahrscheinlich auch keine steigenden Ölpreise. Interessant wäre mal zu wissen wie sich die ME Airlines im Zusammenhang mit Hedging verhalten.

Dieser Beitrag wurde am 27.11.2015 11:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.11.2015 - 14:24 Uhr
Usera-330
User (183 Beiträge)
Es kann im Grunde sowieso nur darum gehen, kurzfristige Schwankungen abzufedern. Auf lange Sicht, wird der Gesamtmarkt sowieso den durchschnittlichen Ölpreis zahlen müssen, plus einen kleinen Aufschlag für die Absicherungsgeschäfte selbst. Mal verzockt sich einer, mal macht einer alles richtig. Auf lange Sicht kann durch solche Geschäfte kein Geld gespart werden, sonst würde niemand so ein Produkt anbieten.