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Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 14.03.2016 - 09:44 Uhr
UserJX
User (142 Beiträge)
1969 sind Menschen auf den Mond gelandet, also vor fast 50 Jahren.
2016 ist man nicht sicher ob eine geplante Entrauchungsanlage funktioniert
Beitrag vom 14.03.2016 - 12:23 Uhr
UserKhaki
Ingenieur
User (24 Beiträge)
zu Zeiten der Mondlandung haben alle zusammengehalten, denn es ging darum einen wahren Meilenstein zu schaffen. Alle Unternehmen haben Geld verdient, aber es ging auch darum, die Russen zu schlagen.

Beim BER kann man keinen Blumentopf gewinnen. Da schaut jeder nur auf seine eigene Haut und darauf, wie er möglichst viel Profit aus der Sache macht. Das ist heute bei öffentlichen Aufträgen nach VOB immer so. Billig anbieten (der billigste, pardon, der günstigste Anbieter bekommt den Auftrag), teuer abrechnen, nach mir die Sintflut.

Gruß,
Khaki
Beitrag vom 14.03.2016 - 15:04 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
1969 sind Menschen auf den Mond gelandet, also vor fast 50 Jahren.

Ja wobei das Change Management des Apollo Programms deutlich konsequenter Scope Creep verhindert hat als am BER. Denen war von Tag 1 klar, was gemacht werden sollte - und was nicht.

-Mir gefallen 4 Stufen aber besser als 3.
-Plant bitte auf 6 Haupttriebwerke in Stufe 1 um.
-Wie wärs mit einer Kaffeeküche an Bord?
-Der Lander soll aber auch fahren können
- ...

So würde heute auch noch an Apollo rumgebastelt werden ...

Dieser Beitrag wurde am 14.03.2016 15:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.03.2016 - 16:40 Uhr
UserJX
User (142 Beiträge)
>Denen war von Tag 1 klar, was gemacht werden sollte - und was nicht.

Tja, man sollte meinen das am BER, ein Milliarden Projekt, das auch so wäre.
Oder fängt man im Jahr 20xx einfach mal ohne Pläne an ein Flughafen zu Bauen?

Dieser Beitrag wurde am 14.03.2016 16:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.03.2016 - 18:38 Uhr
UserKhaki
Ingenieur
User (24 Beiträge)

Ja wobei das Change Management des Apollo Programms deutlich konsequenter Scope Creep verhindert hat als am BER. Denen war von Tag 1 klar, was gemacht werden sollte - und was nicht.

-Mir gefallen 4 Stufen aber besser als 3.
-Plant bitte auf 6 Haupttriebwerke in Stufe 1 um.
-Wie wärs mit einer Kaffeeküche an Bord?
-Der Lander soll aber auch fahren können
- ...


Typisch für Projekte ohne Generalauftragnehmer, der im Zweifelsfall umgehend auf die Konsequenzen derartiger Forderungen reagieren kann

Gruß,
Khaki
Beitrag vom 14.03.2016 - 22:39 Uhr
UserMontu
User (8 Beiträge)
>Denen war von Tag 1 klar, was gemacht werden sollte - und was nicht.

>>Tja, man sollte meinen das am BER, ein Milliarden Projekt, das auch so wäre.
>>Oder fängt man im Jahr 20xx einfach mal ohne Pläne an ein Flughafen zu Bauen?

Nicht ganz. Das ganze läuft unter "baubegleitende Planung". Funktioniert in der "freien Wirtschaft" recht gut. Aber bei öffentlichen Bauten mit Politikbeteiligung funktioniert es meistens nicht.

Im konkreten Fall wurde das ganze Ding nach Baubeginn von über 300 Planänderungsanträgen überrollt. Wobei es sich mehr um Planänderungsbefehle als um Anträge gehandelt haben soll. Und dabei ging es nicht selten um massive Änderungen. z.B. Verlegung A380-Gate vom Nordterminal zum Südterminal. Klingt erstmal nicht allzu dramatisch. Aber die entsprechenden Wartebereiche, Shops etc mussten aus vertragsrechtlicher Sicht "mitwandern". Dann die Aufforderung seitens der Politik mehr Shops zu schaffen etc.

Ich empfehle hier das Buch "Blackbox BER" von Gerkan. Ist sicherlich auch sehr subjektiv geschrieben. Aber in Verbindung mit dem sonstigen, allgemeinen Informationen kann man sich selbst ein Bild aus beiden Sichtweisen bilden.
Beitrag vom 15.03.2016 - 10:17 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Nicht ganz. Das ganze läuft unter "baubegleitende Planung". Funktioniert in der "freien Wirtschaft" recht gut. Aber bei öffentlichen Bauten mit Politikbeteiligung funktioniert es meistens nicht.

Stimmt. Der Unterschied: In der freien Wirtschaft muss derjenige zahlen, der die Extrawünsche oder Änderungswünsche während des Projekts beauftragt.
Durch Extrawünsche verursachte Zusatzkosten sind daher dort ein wirksames Regulativ.

Nicht so bei öffentlichen Bauten. Wo der Steuerzahler zahlt, das direkte finanzielle Regulativ also entfällt, habe ich immer öfter das Gefühl, dass sich die Bauherren benehmen wie Kinder im Süßwarenladen.

Der BER als Projekt der freien Wirtschaft wäre niemals in diese Schieflage geraten, da zum einen nicht mit geschönten Schätzungen agiert werden kann und zweitens aus Versagen idR echte Konsequenzen gezogen werden.