Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Landgericht: Niki-Insolvenzverfahren...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 08.01.2018 - 16:44 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
"Geht binnen vier Wochen keine Beschwerde gegen den Beschluss ein, wird er rechtskräftig, wie das Gericht am Montag mitteilte."

Wir können davon ausgehen, dass das passieren wird. Und zwar auf den Tag genau in drei Wochen und sechs Tagen, um möglichst viel Zeit zu gewinnen. Bis dann ein Verfahrenstermin anberaumt ist und ein (rechtskräftiges) Urteil gesprochen wurde, ist NIKI verkauft. Wetten?
Beitrag vom 08.01.2018 - 17:09 Uhr
Usera-330
User (183 Beiträge)
Das bringt doch nichts. Wenn der deutsche Insolvenzverwalter nicht zuständig ist, kann er so viele Verträge machen wie er will. Die sind dann natürlich unwirksam!

Dieser Beitrag wurde am 08.01.2018 17:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.01.2018 - 17:29 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Das bringt doch nichts. Wenn der deutsche Insolvenzverwalter nicht zuständig ist, kann er so viele Verträge machen wie er will. Die sind dann natürlich unwirksam!

Eben nicht. Sobald er vollzogen ist, ist er gültig. Denn IAG kann sich darauf berufen im Vertrauen darauf gehandelt zu haben, den Vertrag mit dem rechtmäßigen Partner abgeschlossen zu haben (sog. Guter Glaube).

Die Frage ist eher, ob man sich auf dieses dünne Eis begeben möchte.

Edit: Wie man anderen Medien entnehmen kann, will der Insolvenzverwalter das Verfahren nach Österreich abgeben. Damit stünde das ganze Verfahren tatsächlich wieder bei Null. Mit der Ausnahme, dass inzwischen einige wertvolle Zeit verstrichen ist.

Dieser Beitrag wurde am 08.01.2018 17:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.01.2018 - 17:36 Uhr
Usersystemchef
User (215 Beiträge)
ich frage mich da immer wofür die Leute ihr Geld bekommen wie z.B. die Mitarbeiter des Herrn Flöther.
Niki Airways war "im Auftrag von Air Berlin" unterwegs, aber die Firma ist halt nunmal eine österreichische Firma und damit sind die Gerichte in Österreich auch zuständig. Wer das nicht weiß sollte nochmal Wirtschaftsrecht 1-2 Semester hören.
Vermutlich wäre eine Beschwerde gegen die Air Berlin Abwicklung genauso erfolgreich gewesen, denn das war eine britische PLC und damit die britischen Behörden eigentlich zuständig.
Beitrag vom 08.01.2018 - 18:10 Uhr
UserAirPower
User (8 Beiträge)
Es ist das eingetreten was wohl jedem klar wenn man ein wenig Ahnung von Insolvenzrecht hat:
Eine österreichische GesmbH, liefert in AT Steuern ab, hat den Firmensitz in Wien, ist zu 51% in AT Besitz (über eine Stiftung), AT AOC....
Bei jedem vergleichbaren Fall internationalerer Konzerne wäre gleich entschieden worden. Nationale Gesellschaften fallen nicht gleichzeitig mit dem Aktionär um.
Das Interessante an der Entscheidung ist allerdings, das Niki eigentlich nun gar nicht mehr insolvent ist, da der Insolvenzantrag bei einem nicht zuständigen Gericht eingebracht wurde und in Österreich ein neuer Antrag gestellt werden müsste.

Ich denke da werden sich einige deutsche Politiker, Insolvenzverwalter und LH Manager warm anziehen müssen. Der Ruf nach Schadenersatz und der Suche nach den Verursachern für Steuerverschwendung war schon in den letzten Wochen deutlich zu hören. Ich habe den Eindruck, dass die Überheblichkeit der LH kombiniert mit der Ahnungslosigkeit einiger Politiker diesen Deal so zu unterstützen im Endeffekt als Schuss in das Knie herausstellen wird.

Das Tragische an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass man durch diese Pleitenposse Niki inzwischen leider tot gemacht hat.

Ich wünsche den Niki Mitarbeitern trotzdem ein Happy End der Geschichte.
Beitrag vom 08.01.2018 - 18:22 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Ist das wirklich so einfach?
Flöther wurde doch vom Amtsgericht bestellt, nachdem eine relevante Person von Niki (D?, Austria?) einen Insolvenzantrag in D (wohl Berlin) gestellt hat?
Was bedeutet ggf. die Entscheidung des Landgerichtes? Flöthers Entscheidungen sind Null und nichtig, seiner Ausgaben kann er selbst bezahlen. Das Amtsgericht wird zur Kasse gebeten...
Das wird noch mal richtig spannend - aber wohl nur für die Juristen?
Was hat LH falsch gemacht? Niki war zunächst nicht insolvent...


Dieser Beitrag wurde am 08.01.2018 18:33 Uhr bearbeitet.