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Beitrag vom 30.09.2014 - 14:31 Uhr
User382
User (23 Beiträge)
@JohnMacG:

Einige Fakten zu Ihrem Post:

1. Die vergleichbare operative Marge lag 2012 bei 3,3% und 2013 bei 3,0%.
2. Das Konzernergebnis war 2012 1,228 Milliarden und 2013 313 Millionen.
3. Die Ausgaben für Kerosin in der gesamten Airline-Gruppe betrug 2012 6,87 Milliarden und ist 2013 auf 6,576 Milliarden zurückgegangen. Steigen diese Kosten um die von Ihnen angenommenen 3% bliebe in beiden Jahren immer noch ein Gewinn bzw. ein deutlicher Gewinn in 2012 übrig.
4. Ein Kapitän verdient mit 45 nicht 200.000€, sondern eher zwischen 120.000 und 170.000€, wobei der Kapitän der mit 45 schon 170.000€ verdient, die große Ausnahme darstellt, weil er dafür schon mit 21 (frühestmöglicher aber sehr unrealistischer Zeitpunkt) als Pilot bei der LH eingestellt worden sein muss. Sprich nach etwa 25 Jahren Betriebszugehörigkeit erhält man in etwa ein solches Gehalt.

Quelle (1.-3.):  http://investor-relations.lufthansagroup.com/fileadmin/downloads/de/finanzberichte/geschaeftsberichte/LH-GB-2013-d.pdf

Die Kerosinkosten findet man auf Seite 62 und die anderen Daten direkt hinter dem Deckblatt.
Beitrag vom 30.09.2014 - 14:31 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
@JohnMacG ich bin einverstanden mit deinen ausfuehrungen bis auf den punkt des piloten bashing. das findet nicht statt. mir und anderen geht es um die machenschaften der VC. wenn ein "gewerkschaft", die sich anmasst, die interessen ihrer mitglieder zu vertreten, so aus dem ruder laeuft wie die VC, hat sie sich ueberlebt. die aktionen der VC sind existenzgefaehrdend fuer das unternehmen, denn sie schaedigen nachhaltig den ruf und das standing im markt. nach meinen beobachtungen und erfahrungen haben leute in vielen laendern von solchen "powerspielen" aus dem baukasten des vor-vorigen jahrhunderts laengst die nase voll. es handelt sich naemlich um die durchsetzung von laengst ueberholten vorteilen mit den zwangsmassnahmen einer kleinen elite (schluessel)gruppe, ohne deren mitwirkung die firma nicht betrieben werden kann. ich sagte es bereits, das ist mit den immer wiederholten forderungen gegenueber dem vorstand (der sehr wohl instinktlose entscheidungen getroffen hat...gehaltserhoehungen waehrend der sparrunden beim personal).
was womoeglich vor wenigen jahren noch machbar war, arbeitskampf er piloten, kann heute sehr schnell zum ausfuehren. siehe AF/KL, ich denke, dass dort die regierung ein machtwort gesprochen hat. schliesslich, seit wann bestimmen die piloten, ob die firma ein neues gschaeftsfeld aufmachen darf?
die margen sind tatsaechlich minimal, richtig gesagt, wenn auch die absoluten zahlen riesig erscheinen. ich bestreite der VC, dass sie auch nur mit einem gedanken die existenz, die wettbewerbslage, geschweige denn das schicksal der uebrigen belegschaft im sinn hat. das einzige, was sie interessiert, sind ihre pfruende und das ist nicht aufgabe einer gewerkschaft.

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid
Beitrag vom 30.09.2014 - 15:28 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Noch mal in Erinnerung rufen was die Finanzchefin der LH bei der Gewinnwarnung vor einigen Wochen gesagt hat: LH transportiert mehr PAXE als je zuvor aber die Gewinnmargen sind geschrumpft und als Grund nannte sie die nie dagewesenen Überkapazitäten an den großen HUBS FRA und MUC. Das ist das eigentliche Problem, die Überkapazitäten besonders auch in Frankfurt. Hier erwächst der LH ein fast unlösbares Problem in der nahen Zukunft, wenn Fraport wie geplant ausbaut und die Flugbewegungen auf 700000 steigert, dann fliegt der LH so viel Überkapazität um die Ohren, dass die Marge in Frankfurt auf null geht. LH kann bezogen auf die Lohnkosten niemals mit EK in Konkurrenz treten, denn dann müßte das fliegende Personal auf steuerfreie Gehälter umgestellt werden, was in Deutschland nicht geht. Bei Ausbau in FRA wird LH nur als RESTE-Wings in Europa überleben und das auch nur schlecht.
Die Strategie sollte lauten Premium Marke von einem Premium Flughafen mit begrenzter Kapazität und eingeschränkten Landerechten für außereuropäische Airlines, dann könnten die Margen hier wieder steigen
Beitrag vom 30.09.2014 - 15:52 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
@ 382: Danke für das detaillierte Feedback :)

1. Die vergleichbare operative Marge lag 2012 bei 3,3% und 2013 bei 3,0%.
--> Immernoch alles andere als "finanziell gesund"

2. Das Konzernergebnis war 2012 1,228 Milliarden und 2013 313 Millionen.
3. Die Ausgaben für Kerosin in der gesamten Airline-Gruppe betrug 2012 6,87 Milliarden und ist 2013 auf 6,576 Milliarden zurückgegangen. Steigen diese Kosten um die von Ihnen angenommenen 3% bliebe in beiden Jahren immer noch ein Gewinn bzw. ein deutlicher Gewinn in 2012 übrig.
--> Korrekt. Rechnen Sie aber die Gewinne der nicht fliegenden Konzernbereiche raus und stellen die Rechnung nur für die fliegenden Bereiche auf (wo die diskutierten Kosten ja entstehen), sieht die Sache anders aus. Ggf. bleibt ein Gewinn übrig, trotzdem wird dieser alleine durch marginale Änderungen externer Faktoren deutlich gefährdet.

4. Ein Kapitän verdient mit 45 nicht 200.000€, sondern eher zwischen 120.000 und 170.000€, wobei der Kapitän der mit 45 schon 170.000€ verdient, die große Ausnahme darstellt, weil er dafür schon mit 21 (frühestmöglicher aber sehr unrealistischer Zeitpunkt) als Pilot bei der LH eingestellt worden sein muss. Sprich nach etwa 25 Jahren Betriebszugehörigkeit erhält man in etwa ein solches Gehalt.
--> Auf dem Papier ebenfalls korrekt, durch den hohen steuerfreien Gehaltsanteil und Spesen entspricht das Netto für den normalen angestellten eher 150.000 bis 200.000. Um 10.000 hin oder her muss man hier nicht diskutieren - es ist viel Geld!
Beitrag vom 30.09.2014 - 17:23 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
sixpence schreibt:"wenn ein "gewerkschaft", die sich anmasst, die interessen ihrer mitglieder zu vertreten, so aus dem ruder laeuft wie die VC, hat sie sich ueberlebt."

1. Handelt nicht die VC sondern die Tarifkommission der Lufthansa
2. Haben 99% der zu 98% organisierten Piloten für Streikmaßnahmen gestimmt

JohnMacG schreibt:
Eine operative Marge von 3,0% sei "Immernoch alles andere als "finanziell gesund""

In der Airline-Branche ist diese Marge gesund! Fakt ist, dass die IATA für Ihre Mitglieder, also den meisten Liniencarriern auf der Welt, bei einem Umsatz von $746 Mrd einen Gewinn von $18 Mrd erwartet. Das ist eine Marge von 2,4%.

D.h. die LH steht jetzt schon besser da als der Durchschnitt der anderen Airlines und das Ziel einer Marge von 8% gilt immer noch! Geht es also um das Überleben der LH oder um die Dividende der Aktionäre?

Gerne zitiere ich noch wings_world, bei dem leider die Shift-Taste nicht zu funktionieren scheint: "macht eure hausaufgaben besser"
Beitrag vom 30.09.2014 - 17:26 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
... und als Grund nannte sie die nie dagewesenen Überkapazitäten an den großen HUBS FRA und MUC. Das ist das eigentliche Problem, die Überkapazitäten besonders auch in Frankfurt. Hier erwächst der LH ein fast unlösbares Problem in der nahen Zukunft, wenn Fraport wie geplant ausbaut und die Flugbewegungen auf 700000 steigert, dann fliegt der LH so viel Überkapazität um die Ohren, dass die Marge in Frankfurt auf null geht....


Ein sehr interessanter Punkt. Und genau da wäre nun das Management gefragt bzw. dessen Aufgabe Strategien (Geschäftsmodel) zu entwickeln, wie man damit umgehen will. Leider glaube ich, dass man bei der LH nur versuchen wird wieder mit knüppeln (Mitarbeiter, Lieferanten, usw.) und weinen bei der Politik (EK,QR,..) eine Lösung zu suchen.

...NCC1701

Dieser Beitrag wurde am 30.09.2014 17:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.09.2014 - 17:49 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)
Wenn man wie hier in zahlreichen Leserkommentaren mit Konzerndaten jongliert sollte man auch mal die Aufwendungen für den Vorstand betrachten. So beliefen sich diese in summa laut Konzernbericht 2013 auf 6,577 Mio EU. Dies betraf 3 ganzjährige und 3 halbjährige Vorstandsmitglieder, also 4,5 Personen und somit mittlere Bezüge von 1,461 Mio EU. Die Rückstellungen für die Pensionen sind darin noch nicht enthalten. Die sog. Anwartschaft aus dem Versorgungsguthaben beläuft sich im Mittel auf 1,2 Mio EU pro Vorstand. Vor diesem Hintergrund die Forderungen der Piloten zu diskreditieren ist unfair. Hunderte von Paxen in millionenwertigem Gerät sicher durch die Luft schaukeln - wie bescheiden macht sich doch da die Verantwortung des 7fachen besser vergüteten Vorstandes aus. Und wenn es eng wird, dann geht es einfach in den Abflug, siehe Franz !
Beitrag vom 30.09.2014 - 21:08 Uhr
Userabc1234
User (51 Beiträge)
sixpence schreibt:"wenn ein "gewerkschaft", die sich anmasst, die interessen ihrer mitglieder zu vertreten, so aus dem ruder laeuft wie die VC, hat sie sich ueberlebt."

1. Handelt nicht die VC sondern die Tarifkommission der Lufthansa
2. Haben 99% der zu 98% organisierten Piloten für Streikmaßnahmen gestimmt

JohnMacG schreibt:
Eine operative Marge von 3,0% sei "Immernoch alles andere als "finanziell gesund""

In der Airline-Branche ist diese Marge gesund! Fakt ist, dass die IATA für Ihre Mitglieder, also den meisten Liniencarriern auf der Welt, bei einem Umsatz von $746 Mrd einen Gewinn von $18 Mrd erwartet. Das ist eine Marge von 2,4%.

D.h. die LH steht jetzt schon besser da als der Durchschnitt der anderen Airlines und das Ziel einer Marge von 8% gilt immer noch! Geht es also um das Überleben der LH oder um die Dividende der Aktionäre?

Gerne zitiere ich noch wings_world, bei dem leider die Shift-Taste nicht zu funktionieren scheint: "macht eure hausaufgaben besser"


2013 war die operative Marge der Passage bei 2,6%... Die im Vergleich zur Passage relativ kleine LHT hatte 10,9%. Übrigens machen alle Konzernbereiche bei Score mit nur die Passage hält dies nicht für nötig obwohl es hier eher notwendig wäre als bei LHT, LSG, IT, Logistik, welche alle eine höhere Marge erwirtschaften als die Passage.

Jetzt kommt bestimmt, gehört ja alles zusammen und die Zahlen werden nur hin und hergeschoben, von wegen die Passage würde ja die Technik usw bezahlen... Bei LHT z.b. ist mehr als 50% des Umsatzes von Fremdairlines, auch LSG, Logistik... arbeiten mit Fremdairlines!
Beitrag vom 30.09.2014 - 21:55 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Nur weil die ganze Branche zwischen 2 und 3 % Gewinn erwirtschaftet (IATA) heißt das nicht, dass es der Branche gut geht... im Luftverkehr kannst du froh sein überhaupt Gewinne zu machen. Den Meisten in Europa gelingt das nicht. Wirtschaftlich gesund ist man deshalb aber noch lange nicht. Und dass Manager-Gehälter teilweise überzogen sind ist eine Tatsache, steht hier aber auch gar nicht zur Diskussion. Schließlich streiken die Manager auch nicht und dürften das auch gar nicht, selbst wenn sie wollten.
Beitrag vom 30.09.2014 - 22:14 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
@JohnMacG,

Schließlich streiken die Manager auch nicht und dürften das auch gar nicht, selbst wenn > sie wollten.

Was sind Kapitäne? Das sind meist gut bezahlzte Manager!
Auch schlechter bezahlte Manager dürfen streiken!

Nur Beamte und Soldaten dürfen nicht streiken!

Dieser Beitrag wurde am 30.09.2014 22:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.10.2014 - 00:11 Uhr
Userpilot25
User (82 Beiträge)
Ich bin froh wenn sich Menschen noch für Ihre Rechte einsetzen.
Finanz Haie sollen mal merken dass nicht jeder mit sich machen lässt was diese wollen.
Piloten sind einfach schlau genug
Beitrag vom 01.10.2014 - 08:40 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
@ fbwlaie:
Kapitäne sind laut Definition keine Führungskräfte und tariflich angestellt. Zwar haben Sie viel Verantwortung, sind aber keine leitenden Angestellten im herkömmlichen Sinn. Alle Leiterpositionen bei Lufthansa und auch bei jedem anderen Unternehmen, das ich kenne, sind außertariflich. Da ist nichts mit Streik, egal ob gut oder schlecht bezahlt.
Beitrag vom 01.10.2014 - 10:31 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Das Streikrecht steht jedem Angestellten zu.
Das hat nichts mit dem Entgelt oder der Wichtigkeit der Person zu tun tun. Nur wenn man arbeitsrechtlich kein Arbeitnehmer ist, kann man nicht streiken.

Beitrag vom 02.10.2014 - 04:00 Uhr
UserBullshark
User (107 Beiträge)

@ JohnMacG

4. Ein Kapitän verdient mit 45 nicht 200.000€, sondern eher zwischen 120.000 und 170.000€, wobei der Kapitän der mit 45 schon 170.000€ verdient, die große Ausnahme darstellt, weil er dafür schon mit 21 (frühestmöglicher aber sehr unrealistischer Zeitpunkt) als Pilot bei der LH eingestellt worden sein muss. Sprich nach etwa 25 Jahren Betriebszugehörigkeit erhält man in etwa ein solches Gehalt.
--> Auf dem Papier ebenfalls korrekt, durch den hohen steuerfreien Gehaltsanteil und Spesen entspricht das Netto für den normalen angestellten eher 150.000 bis 200.000. Um 10.000 hin oder her muss man hier nicht diskutieren - es ist viel Geld!

NETTO 150000-200000??
Wie hoch ist denn der steuerfreie Gehaltsanteil?

PS: Spesen werden zwar ab einem Betrag versteuert - zählen aber nicht zum Gehalt....
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