Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / McKinsey-Berater wechselt ins Top-Ma...

Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 04.09.2015 - 09:29 Uhr
Userflegelsieger
User (23 Beiträge)
Hat nicht McKinsey zum Untergang der Swissair beigetragen? Nun, so kann man "Fremddenken" auch verdecken. Vielleicht bringt es Erkenntnisse. Aber ist es beim beabsichtigten Abschied von LH-Klassik noch von Bedeutung?
Beitrag vom 04.09.2015 - 10:05 Uhr
UserLufthanseat
User (5 Beiträge)
Ich dachte, es gäbe einen Einstellungsstop?!?!
Beitrag vom 04.09.2015 - 10:10 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Ein Berater trägt nie zum Wohl oder Wehe eines Unternehmens bei. Nur das Management, welches einer Empfehlung folgt oder eben nicht, oder den Auftrag der Umsetzung erteilt.

Es gibt keinen generellen Einstellungsstop. Nächstes Jahr werden reichlich Flugbegleiter eingestellt.
Beitrag vom 04.09.2015 - 10:24 Uhr
Userfbwlaie
User (4888 Beiträge)
Nicht jeder Eco-Pax ist ein Tourist... Da haben sich die Zeiten doch schon geändert.
Andererseits ist nicht jeder Business-Pax ein Geschäftsreisender.
Ist das wirklich neu?
Wofür holt man sich eine Beratungsfirma ins Haus? Weil diese alles besser weiß oder weil man diese als Werkzeug für die Umsetzung eigener oder offensichtlicher Ideen bzw. Geschäftsmodelle benötigt?

Einige Beratungsunternehmen sind stolz auf ihre "Alumni". Damit diese dann auch schön brav bei der richtigen Firma Beratungsdienstleistungen bestellen. Außerdem: Da wird bei den Mckies wieder ein Pöstchen frei...
Beitrag vom 04.09.2015 - 10:55 Uhr
User25.1309
User (412 Beiträge)

Wofür holt man sich eine Beratungsfirma ins Haus? Weil diese alles besser weiß oder weil man diese als Werkzeug für die Umsetzung eigener oder offensichtlicher Ideen bzw. Geschäftsmodelle benötigt?

Ein externer Berater hat den Vorteil, dass er eben nicht in vorhandenen Seilschaften gefangen ist, er hat auch kein Interesse daran, seinen Headcount zu erhöhen um seine Karriere voranzutreiben unabhängig davon, ob es dem Unternehmen nützt oder nicht.

Er kann zudem alles hinterfragen und ist nicht grundsätzlich darauf aus, dass alles so bleibt, wie es ist.

Schaut man sich hier im Forum die Kommentare an, wenn es um die Veränderungen bei Lufthansa geht, so scheint es mir doch mehr als nötig, Impulse von extern zu bekommen.
Das heißt nicht, dass ich kein Verständnis für die Wünsche und Ängste der Belegschaft habe, aber es ist nun mal so, dass im globalen Wettbewerb eine Angleichung der Wohlstandsverteilung auf staatlicher Ebene stattfindet. Einige kommen von unten und erstreiten/erstreiken sich mehr (siehe Indien) und andere kommen von oben und müssen etwas abgeben, um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein (siehe Deutschland).

Diese Zusammenhänge sind sicher jedem klar, aber werden halt nur unter Widerstand in der eigenen Lebenswelt realisiert. Bei einigen früher (rechtzeitig), z.B. Schröder´s Agenda oder zu spät (z.B. Griechenland oder Lufthansa). Wenn eine Anpassung dann umso dringender ist, ist auch der Widerstand entsprechend hoch...

Es wäre mir ja auch lieber, wenn es eine "Erste Interkontinentale" gäbe, die Weltweit "Steht auf Gefangene dieser Erde..." trällert und den Mächtigen das Fürchten lehrt, aber der Kapitalismus hat es nun mal geschafft, dass wir Alle (und da nehme ich mich auch nicht aus) nur an unseren eigenen Vorteil denken und solange das so ist, müssen wir eben auch die bitteren Pillen schlucken.

Brüder! Auf zur Sonne! (wie passend für die Luftfahrt!)

25.1309
Beitrag vom 04.09.2015 - 15:18 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Ein externer Berater hat den Vorteil, dass er eben nicht in vorhandenen Seilschaften gefangen ist, er hat auch kein Interesse daran, seinen Headcount zu erhöhen um seine Karriere voranzutreiben unabhängig davon, ob es dem Unternehmen nützt oder nicht.

Er kann zudem alles hinterfragen und ist nicht grundsätzlich darauf aus, dass alles so bleibt, wie es ist.

Als Externer ja. All das ändert sich aber in dem Moment da man ihn fest einstellt. Dann greifen auch für ihn die gleichen destruktiven Mechanismen (Seilschaften, Headcount-stuffing, etc).

Schaut man sich hier im Forum die Kommentare an, wenn es um die Veränderungen bei Lufthansa geht, so scheint es mir doch mehr als nötig, Impulse von extern zu bekommen.

Mir scheint eher, wir bekommen hier den eigentlichen Urheber der EW Strategie vorgestellt, der die Seiten vom Berater zum "Macher" wechselt.

Unter  seinem Profil findet man :
"- led a major productivity improvement and cost reduction effort at a major airline"

McKinsey berät die LH doch schon länger, oder?

Dieser Beitrag wurde am 04.09.2015 15:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.09.2015 - 16:15 Uhr
User25.1309
User (412 Beiträge)
@EricM
Als Externer ja. All das ändert sich aber in dem Moment da man ihn fest einstellt. Dann greifen auch für ihn die gleichen destruktiven Mechanismen (Seilschaften, Headcount-stuffing, etc).

Da hast Du sicher recht. Wenngleich er ja schon direkt unter dem Vorstand einsteigt und womöglich deswegen eingestellt wurde, weil er dessen Entscheidungen mit trägt. Und das macht er eben genau darum, weil diese aus seiner Beratung heraus erwuchsen (Spekulation).

Es geht hier ja meistens um Gehälter, Arbeitszeiten, KTV, Ausbildungskosten usw. wozu ich sowieso nichts sagen kann, weil kein Lufthanseat. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese Aufregungen einem objektiven Blick auf die EW/GW Strategie oftmals im Wege stehen.

Meiner Meinung nach ermöglicht diese Strategie der Marke "Lufthansa" den Hauch von Premium zu behalten und dennoch als Unternehmen das unruhige Fahrwasser zu überstehen, in dem sich die europäische Luftfahrt aus diversen Gründen befindet.

McKinsey berät die LH doch schon länger, oder?

McKinsey ist in allen DAX-Unternehmen am Werke und leider haben Sie nach meiner Erfahrung außer "Senkung von Personalkosten" wenig konstruktives beizutragen und sind selbst verdammt teuer.
Solange es den Shareholder Value steigert....super Sache (Ironie). Die sind bei keiner Belegschaft gerne gesehen, weil sie genau dem negativen Bild entsprechen, zumindest unter den "normalen" Mitarbeitern.
"Wie verbringen Sie denn einen Arbeitstag? Was machen Sie als erstes wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz ankommen und wie lange dauert das? Und danach? Und dann?..." Das kann richtig unangenehm sein mit denen, weil man ja nicht sagen möchte, dass man erstmal auf einen Kaffee beim Kollegen im Nachbarbüro vorbeischaut, denn sowas ist ja unproduktiv.

Nach einigen solcher Interviews kann man dann ja einfach die Zeiten zusammen addieren und vor allem die Aussagen an den Benchmarks messen und unter dem Strich kommt dann raus, dass die halbe Belegschaft überflüssig ist.
Ich musste selbst mal eine Strategie, die sich diese Jungs ausgedacht haben mit tragen und als ich fragte, was ich denn den Leuten erzählen soll, wenn die merken, dass durch diese Strategie ein Großteil ihrer Arbeit nicht mehr benötigt wird, sagte mir der Mc-Mann "sagen Sie denen, dass sie dann ja mehr Zeit für ihre anderen Aufgaben haben und diese besser machen können"... und zwinkerte dabei!!!

Es kann für die Lufthanseaten im Grunde nur schlimmer kommen, denn man muss ja erstmal in der Klemme stecken, um betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu können, insofern spielen weitere Streiks den Strategen kurzfristig in die Karten.

Aber die sind nicht dumm. Der größte Fehler ist, sie zu unterschätzen oder gar so etwas wie Moral, Anstand und Ehre zu unterstellen.

Gruß, 25.1309
Beitrag vom 04.09.2015 - 17:41 Uhr
UserMacrole
User (96 Beiträge)
Ohja Externberater. Die kenne ich aus dem eigenen Betrieb
Es ging bei uns in der Firma sogar soweit, dass sich hinter Mitarbeitern jemand setzte und beobachtete
Kein Guten Morgen, Externberater nahm Platz und saß, stundenlang wurden AN beobachtet, ohne ein Wort. Das zermürbt jeden.
Und eine Menge Mitarbeiter kündigten von sich aus.

Ich wünsche der Belegschaft alles Gute

Beitrag vom 04.09.2015 - 18:46 Uhr
Userfbwlaie
User (4888 Beiträge)
Ein guter Berater ist auch immer ein guter Verkäufer. Er muß doch für einen Nachfolgeauftrag sorgen, bei dem dann auch die Lehrlinge sich beweisen müssen buw. verkauft werden müssen.
Im Regelfall agiert doch ein Berater nicht selbständig. Ihm werden Vorgaben gemacht und er bekommt auch Daten usw. Nur so kann er oder das Team die vagen Vorstellungen des Auftraggebers umsetzungsfähig machen. Dazu braucht man natürlich auch anpassungsfähige und gute Köpfe. Berater lernen auch beim Kunden!
Beitrag vom 05.09.2015 - 00:50 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Externe Beratung ...

Manchmal reicht es auch seinen Mitarbeiter-Stamm stetig mit externen Bewerbern zu mischen. Aber das schaffen die "großen" ja hierzulande nicht mehr. Die Führungs-Positionen werden zu oft nur intern angeboten. Nennt sich biologisch auch Inzucht oder Inzest.

Nach einigen Generation stellt man dann fest, das es nicht mehr läuft. Der alte "Trott" in einem Unternehmen führt dann zum Stillstand im Getriebe.

Dann holt man gerne externe Berater, die es dann von oben versuchen. Meistens bleibt es auch nur beim Versuch. Denn die Geschwüre sitzen dann viel zu tief im Unternehmen und müssten operativ entfernt werden!

Unten an der Basis bzw. am Shopfloor gibt es meistens das Problem nicht. Weil man es erst garnicht schafft durch Ausbildung den Nachwuchs zu fördern. Im Gegenteil, die neuen externen "aufmüpfigen" werden dann meistens recht schnell ruhig gestellt.


Dieser Beitrag wurde am 05.09.2015 00:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.09.2015 - 09:20 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
@EricM
Als Externer ja. All das ändert sich aber in dem Moment da man ihn fest einstellt. Dann greifen auch für ihn die gleichen destruktiven Mechanismen (Seilschaften, Headcount-stuffing, etc).

Da hast Du sicher recht. Wenngleich er ja schon direkt unter dem Vorstand einsteigt

Auf den ersten 3 Leveln ist das Problem der Seilschaften meiner Erfahrung nach am Schlimmsten...

und womöglich deswegen eingestellt wurde, weil er dessen Entscheidungen mit trägt. Und das macht er eben genau darum, weil diese aus seiner Beratung heraus erwuchsen (Spekulation).

Ja, das meinte ich mit "Urheber der EW Strategie"...

Es geht hier ja meistens um Gehälter, Arbeitszeiten, KTV, Ausbildungskosten usw. wozu ich sowieso nichts sagen kann, weil kein Lufthanseat.

Aktuell geht es bei der Lufthansa denke ich um die gesamte Konzernstruktur der fliegenden Betriebsteile und eine weitgehende Verlagerung des Geschäftsbetriebs ins europäische Ausland.

Meiner Meinung nach ermöglicht diese Strategie der Marke "Lufthansa" den Hauch von Premium zu behalten und dennoch als Unternehmen das unruhige Fahrwasser zu überstehen, in dem sich die europäische Luftfahrt aus diversen Gründen befindet.

Ich denke gerade geht die Marke Lufthansa den Bach runter. Weniger wegen Strukturanpassungen, die mögen bis zu einem gewissen Grad notwendig sein, sondern mehr mit der Vehemenz und Kompromisslosigkeit, mit der die aktuelle Geschäftsleitung mit einer sehr einfachen Sicht der Dinge gegen alles vorgeht, was vermeintlich Geld kostet: Hauptsächlich Mitarbeitergehälter (Boden, Kabine, Verwaltung, Cockpit), aber auch gegen Geschäftspartner und damit letztendlich durch die als alternativlos erklärte Konfrontationstrategie ja auch gegen die Passagiere.
Einen Serviebetrieb ohne motivierte Mitarbeiter zu führen, hat ( im Gegensatz zur Fertigung) noch niemand geschafft.

McKinsey berät die LH doch schon länger, oder?

McKinsey ist in allen DAX-Unternehmen am Werke und leider haben Sie nach meiner Erfahrung außer "Senkung von Personalkosten" wenig konstruktives beizutragen und sind selbst verdammt teuer.

Was in dem Fall ja eben genau die "Strategie" der LH ist: Singuläre Konzentration auf Senkung der Lohnkosten.

Solange es den Shareholder Value steigert....super Sache (Ironie). Die sind bei keiner Belegschaft gerne gesehen, weil sie genau dem negativen Bild entsprechen, zumindest unter den "normalen" Mitarbeitern.
"Wie verbringen Sie denn einen Arbeitstag? Was machen Sie als erstes wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz ankommen und wie lange dauert das? Und danach? Und dann?..." ...

Ja kenne ich auch noch so von früher, mittlerweile gibt es Software auf den Arbeitsplatzrechnern, die das genau überwacht und so die Befragung überflüssig macht. Das Ergebnis kommt auf Knopdruck und lautet wie bisher auch:

unter dem Strich kommt dann raus, dass die halbe Belegschaft überflüssig ist.

Genau :-)

Ich musste selbst mal eine Strategie, die sich diese Jungs ausgedacht haben mit tragen und als ich fragte, was ich denn den Leuten erzählen soll, wenn die merken, dass durch diese Strategie ein Großteil ihrer Arbeit nicht mehr benötigt wird, sagte mir der Mc-Mann "sagen Sie denen, dass sie dann ja mehr Zeit für ihre anderen Aufgaben haben und diese besser machen können"... und zwinkerte dabei!!!

Ja, der Anteil an Soziopathen unter den Strategie-Beratern dürfte sehr hoch sein. Gerade deswegen ist die Festanstellung eines solchen Beraters in dem Unternehmen kein Zeichen, dass das Management von den Vorteilen einer motivationsbasierten Mitarbeiterführung überzeugt ist.

Es kann für die Lufthanseaten im Grunde nur schlimmer kommen, denn man muss ja erstmal in der Klemme stecken, um betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu können, insofern spielen weitere Streiks den Strategen kurzfristig in die Karten.

Von den Zahlen her ist die Lufthansa mindestens mehrere Jahre von betriebsbedingten Kündigungen entfernt. Die einzige Möglichkeit für Kündigungen wäre die Verlagerung von Betriebsteilen ins Ausland.
Das ist aber genau das, was die LH mit EW Europe angekündigt hat. Wenn sich die Piloten dagegen jetzt nicht wehren, gibt es in ein paar Jahren nichts mehr zu diskutieren.

Aber die sind nicht dumm.

Arrogant bisweilen, dumm eigentlich nie.


Der größte Fehler ist, sie zu unterschätzen oder gar so etwas wie Moral, Anstand und Ehre zu unterstellen.
Gruß, 25.1309

Stimmt.

Dieser Beitrag wurde am 05.09.2015 09:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.09.2015 - 10:12 Uhr
Userfbwlaie
User (4888 Beiträge)
"Ja kenne ich auch noch so von früher, mittlerweile gibt es Software auf den Arbeitsplatzrechnern, die das genau überwacht und so die Befragung überflüssig macht. Das Ergebnis kommt auf Knopdruck und lautet wie bisher auch:"

Damit wird die Dauer der Transaktionen gemessen. Die kann nämlich erheblich schwanken, weil z. B. der Rechner oder die Netze überlastet sind. Wenn ein Transaktionsschritt länger als 2,5 Sek. benötigt, wird dieser Schritt sehr nervig für den Benutzer.
Eine personalisierte Auswertung ist aber unzulässig. Der Zugriff auf diese Daten ist auch sehr stark eingeschränkt!
"Arrogant bisweilen, dumm eigentlich nie"
Das ist Selbstschutz, denn von der Materie haben sie zunächst nicht immer Ahnung.