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Beitrag vom 26.05.2015 - 11:14 Uhr
UserFW 190
User (2113 Beiträge)
Seit nunmehr Bald 20 Jahren müssen die Piloten bei LH für die Ausbildung zahlen. Ebenfalls seit dieser Zeit kennen die "bean counter" nur 2 Zustände in der Bedarfsplanung: Null oder voll Gas. Man hat auch nicht mehr die frühere Fürsorge Verpflichtung für die Schüler.

Wenn sich dann bei azyklischer Schulung ebenfalss azyklisch der Bedarf ändert steht man vor einem großen Fehlbedarf oder wie zur Zeit einen noch größeren Überhang. Das sich 2 Ausgebildete für eine gewissen Zweit mal einen Cockpitplatz teilen geht natürlich nicht (warum eigentlich nicht?).

Auf der anderen Seite hat LH für den LH Bereich seit nun fast 3 Jahren keine NFF eingestellt (soll wohl auch in Zukunft nicht mehr so sein), aber GWI hat in dieser Zeit über 250 FO eingestellt. Davon über die Hälfte als ready entry (bei den CPT Schulungen ist es wohl ähnlich) weil etliche die Damen und Herren nur zur LH gehen oder dort umgeschult werden wollten anstatt bei GWI, Condor Berlin oder Cityline als FO oder CPT zu starten.

Das hätte natürlich den derzeitigen Überhang von fast 900 nicht abgeschmolzen aber eine gewisse Entlastung wäre es gewesen. Ich weiss von einer Flugschülerin die im Herbst 2011 fertig war und es abgelehnt hat irgendwo anders zu fliegen als bei LH. Nun ist sie seit 1,5 Jahren doch bei GWI. Mindestens ein Jahr hätte sie sich sparen können. Von einem FO weiss ich, das er ebenfalls GWI abgelehnt und über ein Jahr Wartezeit in Kauf genommen hat und kur vor Schliessung noch untergekommen ist.
Beitrag vom 26.05.2015 - 11:25 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Man sollte berücksichtigen, unter welchen Umständen man eine Ausbildung begonnen hat und welche Versprechungen von Seiten des Unternehmens gemacht wurden. Jeder, der z.B. jetzt noch mit so einer Ausbildung beginnt, muss anerkennen, dass auch eine Airline wie LH längst nicht mehr ihrem Ruf gerecht wird und wer seine Ausbildung privat macht, kannte ebenfalls vorher die Risiken - nicht ohne Grund versucht(e?) der Großteil sein Glück zuerst bei LH.
Für den Verlust der Tauglichkeitsklasse 1 gibt es eine LoL-Versicherung, für mehrfachen Kurswechsel aus der Vorstandsetage und tarifpolitische Taktiererei nicht. Das kann einem freilich auch bei jedem Studium passieren, nur ist man damit eben nicht gebunden. 100%ige Sicherheit gab und gibt es nirgends und verlangt auch niemand. Aber wer heute behauptet, man wusste ja, worauf man sich mit einem MPL einlässt, dem sei gesagt, dass weder das LBA noch die LH selber so genau wussten, wie man diese Lizenz handhabt. Stichwort "Fristen der Gültigkeit der ATPL-Theorie", oder auch OCC mit MPL.

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2015 11:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.05.2015 - 11:44 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Das Problem bei der Berufswahl haben andere auch -

Schweinezyklus nennt sich das ganze.
Haben wir momentaan gerade auch bei den Lehrern, da war vor 5 -10 Jahren massiver Mangel, jetzt sind die Studienzahlen hochgeschnellt, und da im Mangel jeder verbeamtet wurde, fehlen heute die Stellen fuer die jungen Lehrer.
Nur die absolut besten haben ueberhaupt eine Chance auf nen regulaeren Job, der Rest sitzt im Wartemodus und hangelt sich mit Zeitvertraegen etc. durch.

Ich denke die LH haette auch lieber ein wachsendes Geschaeft mit massig Margen und lauter neuen Flugzeugen.... haben sie leider nicht.

Ein Teil ist sicher Unternehmenspolitik, mehr Piloten bedeuten im Zweifel dann halt doch eine groessere Verfuegbarkeit und weniger Macht.
Logisch ist auch, das die LH nicht Piloten fuer andere Carrier ausbildet, daher die MPL statt ATPL.
Es ist nicht so, das die LH bzw. die Flugschule den Flugschuelern die vollen Kosten aufhalst.

Ich kenne einen Flugschueler,der hatgerade genau dieses Problem - hat einfach sein Studium wieder aufgenommen und macht seinen Abschluss.
Gut moeglich, das die LH zu spaet kommt, wenn er einen anderen Job gefunden hat.
Beitrag vom 26.05.2015 - 12:38 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
@FW 190,

"bean counter" ist leicht gesagt.
Was machen denn die "bean counter" bei Raynair, EK,,,? Die wollen auf der sicheren Seite sein und keinen ab initio ausbilden. Raynair akzeptiert zumindest ein frozen ATPL ("cadet" - das sind woanders auch Fußgänger!).



Dieser Beitrag wurde am 26.05.2015 12:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.05.2015 - 13:27 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Leider ist die LH massivem Konkurrenzdruck ausgesetzt, innerhalb Europas durch Ryanair und Co. (siehe auch die Meldung über Gewinnsprung bei Ryanair) und auf den weiltweiten Strecken durch Anbieter wie Emirates, etc.
Es darf allerdings die Frage erlaubt sein, in wie weit die Konkurrenzsituation und die damit einhergehende Schrumpfung bei LH bei Abschluß der Ausbildungsverträge berücksichtigt wurde.
Natürlich kann bei Beginn einer Ausbildung nicht erwartet werden, dass diese in einem großen Ruhekissen mündet, aber gerade wenn diese Ausbildung derart spezifisch auf diesen einen Arbeitgeber zugeschnitten ist, dann darf man Planungssicherheit erwarten, allerdings nicht zu Traumgehältern, die ansonsten nur Ärzten vorbehalten sind.

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2015 13:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.05.2015 - 16:43 Uhr
Userkairuss
User (82 Beiträge)
Wenn ich mich recht entsinne, hat ausgerechnet die VC Spohr's Bündnis für Wachstum abgelehnt und immer wieder darauf hingewiesen, dass man bei der Konkurrenz mittlerweile mehr verdient als in der LH Passage. Alles im Sinne des Nachwuchses. Also bitte die Herren, alle Türen stehen Ihnen offen.
Beitrag vom 26.05.2015 - 17:17 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Absolut richtig. Ich warte immer noch darauf, dass die VC ihre eigene Airline aufstellt. Incl. traumhafter Konditionen für alle Angestellten. Da wird der LH Vorstand bestimmt ganz schnell einknicken und allen Forderungen noch einen drauflegen.
Beitrag vom 26.05.2015 - 23:12 Uhr
UserLavendel
User (88 Beiträge)
Welche Häme..?! Weshalb? Wegen eines in der Zukunft liegenden, möglichen Einkommens - um das sie hier gleich vorweg blindwütig beneidet werden?? Neidhammel nannte man das in meiner Kindheit: welcher der Angesprochenen wäre denn bereit 60.000.- für NICHTS zu zahlen, für eine Ausbildung die NICHTS wert ist, weil sie nur bei LH gilt plus der verschwendeten Jahre (insb. bei älteren Semestern) dank falscher Versprechen? UND DARUM GEHT ES. 60.0000.- FÜR NICHTS....
Beitrag vom 27.05.2015 - 01:01 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
@Lavendel,
nicht ganz. Häme?
Falls LH nach 5 Jahren immer noch keinen Job angeboten hat, was passiert dann wohl?

Beitrag vom 27.05.2015 - 10:02 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
@Lavendel,
nicht ganz. Häme?
Falls LH nach 5 Jahren immer noch keinen Job angeboten hat, was passiert dann wohl?
3+ Jahre Lebenszeit für eine unvollständige Lizenz investiert, mit der man nirgendwo gewerblich fliegen kann. Lebenshaltungskosten für den Zeitraum von 3+ Jahren angestaut. Kein Ausbildungsabschluss.

Im Idealfall nach der Schulung Aufbau eines zweiten Standbeins. Einen Job zu finden abseits von Aushilfsjobs dürfte mangels eines anerkannten Abschlusses und der Ungewissheit, ob der Flugschüler im jew Unternehmen verbleibt, auch eher unrealistisch sein.
Beitrag vom 27.05.2015 - 10:26 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Frage eines Pilotenlizenzen-Laien: Was fehlt dem Absolventen der LH-Pilotenausbildung, damit er ggfs. bei einer anderen Airline anfangen kann?
Beitrag vom 27.05.2015 - 10:38 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
Das Linetraining - das nur beim ausbildenden Flugbetrieb, in diesem Fall die LH, durchgeführt werden kann. Ausnahmen müssen für jeden Flugbetrieb mit dem LBA ausgehandelt werden, wobei diese bestimmte Anforderungen erfüllen müssen.

de.m.wikipedia.org/wiki/Multi-Crew_Pilot_Licence
Beitrag vom 27.05.2015 - 13:12 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Welche Häme..?! Weshalb? Wegen eines in der Zukunft liegenden, möglichen Einkommens - um das sie hier gleich vorweg blindwütig beneidet werden?? Neidhammel nannte man das in meiner Kindheit: welcher der Angesprochenen wäre denn bereit 60.000.- für NICHTS zu zahlen, für eine Ausbildung die NICHTS wert ist, weil sie nur bei LH gilt plus der verschwendeten Jahre (insb. bei älteren Semestern) dank falscher Versprechen? UND DARUM GEHT ES. 60.0000.- FÜR NICHTS....

Ganz so schlimm ist es nicht:

Zitat von der Lufthansa-Piloten-Seite:
''Die Schulungskosten werden von Lufthansa vorfinanziert. D.h. Ihr Darlehensbetrag wird für die Dauer der Schulung und darüber hinaus bis zum Beginn eines Arbeitsverhältnisses als Flugzeugführer(in) innerhalb oder außerhalb des Lufthansa-Konzerns zins- und tilgungsfrei gestellt. Erst nach dem erfolgreichen Abschluss, wenn Sie einen Arbeitsvertrag erhalten, beginnen Sie mit der Rückzahlung Ihres Eigenanteils von 70.000 €. ''

Du musst erst zahlen,wenn du auch einen Arbeitsvertrag in der Tasche hast.

''Sollten wir Ihnen innerhalb von fünf Jahren nach dem Ende der Schulung keinen Arbeitsvertrag in einem Flugbetrieb der Lufthansa Group anbieten können, müssen Sie den Eigenanteil derzeit nicht zurückzahlen. Sie gehen auch kein finanzielles Risiko ein, wenn Sie z.B. wider Erwarten theoretische oder praktische Prüfungen nicht bestehen oder aus gesundheitlichen Gründen Ihre Schulung abbrechen.''

Da steht ganz deutlich: Wer mehr als fünf Jahre warten muss nach Beendigung der Ausbildung, muss nichts zahlen.Auch ein Abbruch kostet nichts.

Nach zu lesen hier:  Lufthansa-->Ihre Ausbilung-->Finazierung

In diesen fünf Jahren kann man alle mal ein Studium aufnehmen und es auch beenden.Falls LH kommt und sagt es ist Platz im Cockpit hat man einen sicheren Job,vorausgesetzt dass gesundheitlich alles top verläuft.

Ganz so düster wird es nicht sein.Ich bin mir sicher,dass wird auch gerade verhandelt.Also dass die Nachwuchspiloten zunächst bei EW anfangen ,um dann später zu LH wechseln zu dürfen oder aber dann zu einer anderen Airline mit der dann fertigen ATPl zu gehen.

Dieser Beitrag wurde am 27.05.2015 13:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.05.2015 - 14:13 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
Wer wirklich fliegen will (oder "muß"), der wird das erste oder zweite Angebot aus dem LH-Konzern annehmen.
Der MPL wird auch nicht schöner, wenn man nicht fliegt...
Auch LH hat ein Interesse an einer Übernahme der Ausgebildeten. Diese Ausbildungsplätze könnte man sonst anderweitig nutzen.
Beitrag vom 28.05.2015 - 06:20 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich bin mir sicher,dass wird auch gerade verhandelt.Also dass die Nachwuchspiloten zunächst bei EW anfangen ,um dann später zu LH wechseln zu dürfen ...

Wenn ich ein junger NFF wäre, würde ich das Thema KTV zu den Akten legen. Wie Carsten Spohr schon öfter gesagt hat, ist der KTV nicht zukunftsfähig. Profitables Wachstum wird es in diesem Segment nicht mehr geben.
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