Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Swiss setzt Boeing 777-300ER als Dru...

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Beitrag vom 18.04.2014 - 11:30 Uhr
UserLazi
IT Manager
User (85 Beiträge)
@amikino
Danke endlich mal ein konstruktiver Beitrag!

Bin leider auch eher der Meinung, dass sich Aeropers diese Situation grösstenteils selbst zuzuschreiben hat. Bei der Ablehnung des GAV 14 ging es von Seiten von Aeropers offiziell um befürchtete längere Einsatzzeiten. Ich behaupte (ohne Beweise oder ähnliches) das es nur um emotionale Sachen ging. Die Swiss Langstreckenpiloten (ex Swissair) belächeln die Swiss Regionalpiloten doch immer noch. Schade das man solche Animositäten nicht endlich einmal sein lassen kann. Werded doch endlich mal EIN Corps! Über die Einsatzzeiten wäre man sich sicher noch einig geworden.

Dem Management vorwerfen, dass Sie auf Kosten achten kann ja wohl nicht euer Ernst sein. Wie soll man den ein Unternehmen führen? Etwa in die Pleite wie die Swissair? Mann oh meter wenn man sich anschaut welche Investitionen Swiss tätigen muss, dann sind 250 bis 300 Mio. Jahresgewinn ein gutes aber kein sensationelles Ergenis. Damit bekommt man gerade mal so die Erneuerung der Flotte hin. Für unvorhergesehenes bleibt dann nicht mehr viel Spielraum.

Ja die Swissair Zeiten waren schön. Lebenslanges Bezahlen der Handyrechnung, hervorragende Löhne, sensationelle Arbeitsbedingungen (Flugzeiten). Die Zeiten sind heute eben anders und der Pilotenjob ein wenig entmystiphiziert. Es wäre schön wenn man mal etwas mehr Vernunft in die ganze Diskussion bringen würde. Ich bin mir sicher, dass eine Lösung möglich wäre wenn man die ganzen emotionalen Aspekte begraben könnte.

In diesem Sinne, ein frohes Osterfest!
Beitrag vom 18.04.2014 - 14:09 Uhr
UserMathias Bänziger
User (4 Beiträge)
Leute Leute, hier wird relativ viel vermischt!

- Die AEROPERS hat keine überrissenen Forderungen gestellt, stattdessen hat sie bei laufendem GAV eine Verschlechterung abgelehnt. Das ist meines Erachtens ein grosser Unterschied. Als halbwegs Direktbeteiligter kann ich versichern, dass es dabei nicht um persönliche Abgneigung ging, sondern schlicht und einfach gegen eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. In einer internen Befragung der AEROPERS sind 85% FÜR einen Zusammenschluss mit den Piloten der Swiss European (somit, @amikino, liegen Sie falsch).
- Die AEROPERS-Piloten sind verglichen mit den Piloten der Lufthansa deutlich günstiger und etwa auf dem Niveau der Piloten von Austrian Airlines. Grandiose Löhne werden schon lange nicht mehr bezahlt, insbesondere nicht für junge Piloten. (Deshalb sind etwa 3/4 der neuen Piloten Deutsche, da für diese das Lohnniveau noch halbwegs attraktiv ist im Gegensatz zu Schweizern, die an Schweizer Lebenskosten ausrichten müssen).
- Die SWISS ist die profitabelste Airline im Lufthansa-Konzern, EBIT-Marge 2013 bei 5.1%.

Fakt: Die Piloten der AEROPERS haben sich bei ohnehin schon konkurrenzfähigen Arbeitsbedingungen und einer äusserst profitablen Airline gewehrt, grundlos schlechtere Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Irgendwie logisch, das hat gar nichts mit 'überrissenen Forderungen' zu tun!

Was jetzt mit der 777 passiert ist abzuwarten. Es sei jedoch erwähnt, dass das Kabinen- und das Bodenpersonal neue, schlechtere Verträge ebenfalls haushoch abgelehnt haben. Das Management sollte sich durchaus fragen, ob die Art der Mitarbeiterführung (mit Drohungen) angemessen ist. Schlussendlich ist in einer Dienstleistungsbranche der Mitarbeiter das wichtigste Kapital!

@amikino: Sie liegen in einem weiteren Bereich nicht ganz richtig. Für Investitionen ist der Cash Flow, der Mittelzufluss entscheidend, nicht der Gewinn (der in der Vergangenheit im LH-Konzern durch überhöhte Abschreibungen massiv gesenkt wurde). Und jetzt schauen sie doch mal die Mittelflussrechnung im LH-Konzern an (keine Daten für Swiss einzeln verfügbar), sie werden staunen!
Beitrag vom 18.04.2014 - 14:53 Uhr
UserLazi
IT Manager
User (85 Beiträge)
@Mathias Bänziger
Ich nehme mal an sie Beziehen sich auf Meinen beitrag :-)

- Ich spreche nicht von überrissenen Forderungen, jedoch ist Vernunft momentan nicht gerade eine Stärke der Piloten (ist auch Verständlich und menschlich, es ist nicht so das ich das nicht verstehen würde). Mittel und Langfristig stellt sich einfach die Frage was Sie möchten. Sichere Arbeitsplätze oder kurzfristig mehr Lohn. Das Swiss heute profitabel ist, ist keine Garantie für die Zukunft.

- Bei den 85% enthalte ich mich einer Aussage, da ich keine genauen Infos habe.

- Als Langstreckenpilot werden bei Swiss immer noch gute Löhne bezahlt. Wenn man dann auch noch die nicht Geldwerten Leistungen dazurechnet kann man gut davon leben. Auch auf der Mittel- oder Kurzstrecke wird man nicht gerade zum Sozialfall auch das ist Fakt!

- Ich gebe Ihnen in zwei Punkte recht. Was mit der 777 wird bleibt abzuwarten. Zweitens haben sie sogar mit dem Cash Flow recht...na ja fast zu mindest.

- Sie müssen allerdings die CF-Rechnung auch richtig lesen. Aus den reinen Flugleistungen wird im LH-Konzern leider kein Cash verdient. Der CF kommt aus anderen Bereichen. Wissen Sie noch wie sich Swissair vor der Kriese Quersubventioniert hat? Okay jetzt könnte man sagen (und das stimmt wahrscheinlich auch) bei Swiss verdienen wir Geld mit dem Fliegen. Tja und jetzt die Frage, wie hoch denn der CF bei Swiss ist....Wir wissen es schlicht nicht, also bleibt der Reingewinn die einzige einigermassen verlässliche Grösse.
Beitrag vom 19.04.2014 - 12:16 Uhr
UserMathias Bänziger
User (4 Beiträge)
Ich habe mich nicht auf einen bestimmten Beitrag bezogen, sondern auf die generelle Stimmung.

Bei der GAV-Abstimmung ging es ja definitiv nicht um mehr Lohn, d.h. die Piloten haben gar keine Forderungen gestellt. Im Gegenteil hat die Geschäftsleitung Forderungen gestellt in Richtung weniger Lohn, wobei der Lohn nicht betroffen gewesen wäre, aber eine höhere Produktivität und tiefere Pensionsleistungen verlangt worden sind.

Leider kann ich Ihnen die Auswertung der Umfrage nicht schicken, da sie vertraulich ist und nur mit Login einsehbar ist. Aber 85% ist die korrekte Zahl derjenigen, die sich auf die konkrete Frage ob es Sinn macht die Verbände zu vereinen, JA gesagt haben.

Natürlich wird man als Pilot nicht zum Sozialfall. Ob diese Entlöhnung gerechtfertigt ist wäre an einer anderen Stelle zu diskutieren, wobei eine solche Diskussion nichts bringt. Wichtig scheint mir einfach, dass die Löhne bei der SWISS im Branchendurchschnitt liegen und somit absolut konkurrenzfähig sind. Es ist anzumerken, dass die Löhne bei der SWISS vom Dienstalter abhängig sind und nicht von Kurz- oder Langstrecke. Durch die massive Verjüngung des Korps in diesen Jahren sind die Cockpit-Kosten mittlerweile auch im Kurzstreckensegment absolut konkurrenzfähig - und damit meine ich nicht mit Lufthansa, sondern mit Easy Jet.

Aus dem Geschäftsbericht der Lufthansa, 2013:
Operativer Cashflow: 3.2 Mrd. EUR (dieser kommt aus dem Fluggeschäft!)
Investitionen: 2.5 Mrd. EUR
Sprich: Geld ist vorhanden... ;-)
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