Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Werden wir bald elektrisch fliegen?

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 31.12.2012 - 14:07 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Schöne Idee. Wirklich. Aber ich frage mich, ob man sich damit nicht auch ein bisschen in die Tasche lügt. 79% der weltweit beflogenen Luftverkehrsstrecken mögen ja in der Reichweite dieses Elektrofliegers liegen, aber machen wir uns nichts vor: Eine Strecke von 1600 km kann zumindest in Europa in vielen Fällen auch mit der (ebenfalls elektrischen) Bahn zurückgelegt werden und der Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze macht so etwas auch eher häufiger als seltener. Wirklich alternativlos ist das Fliegen bei der Frage, wie in vertretbarer Zeit Ozeane von tausenden Kilometern Breite überquert werden sollen und darauf ist der Ce-Liner offenbar keine Antwort. Denn mit ihm müsste man auf dem Weg z.B. von FRA nach EWR mindestens dreimal zum Batteriewechsel zwischenlanden und Ziele wie Hawaii, die völlig auf den Luftverkehr angewiesen sind, wären gar nicht zu erreichen - zwischen Los Angeles und Honolulu existiert nun mal nur Wasser...
Beitrag vom 31.12.2012 - 14:30 Uhr
UserWizz Air
User (56 Beiträge)
Die Konzeptstudie wurde am 11.09.2012 veröffentlicht.

 http://www.bauhaus-luftfahrt.net/archiv/konzeptstudie-zur-elektromobilitaet-in-der-luftfahrt-201ece-liner201c
Beitrag vom 31.12.2012 - 17:46 Uhr
Userth4
User (104 Beiträge)
Ich denke das sollte man nicht als konkretes Flugzeug wahrnehmen ^^ eher als Wegweiser der Marschrichtung in der zukünftigen Luftfahrt. Fakt ist aber das obwohl auch auf Schiene/Strasse bei den Strecken zurückgegriffen werden kann ein beachtlicher Anteil des Flugverkehrs in diesem Reichweitenbereich liegt.

frohes neues Jahr!
Beitrag vom 01.01.2013 - 04:39 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
Und der Strom für die Batterien kommt emissionsfrei aus der Steckdose.

Hier liegt doch das eigentliche Problem der gesamten E-Mobilität. Letztlich müssen die Batterien geladen werden und das geschieht bei derzeitigem deutschem Energiemix zu etwa 80% aus fossilen Energieträgern. Ergo wird also Kohle, Öl oder Gas verbrannt, die Emissionen entstehen eben nur beim Kraftwerk. Auf dem Weg vom Kraftwerk in die Batterie geht auch nochmal einiges verloren, was die Effizienz weiter senkt.

E-Mobilität wäre dann absolut sinnvoll, wenn wir unseren Strom zu 100% aus regenerativen Energiequellen beziehen. Solange aber macht es keinen großen Unterschied, ob wir das Öl nun im Flugzeug oder aber im Kraftwerk verbrennen (vorausgesetzt natürlich, Batterieflugzeuge hätten nicht andere Vorteile wie ein erheblich geringeres Gewicht o.ä.).

Es kann natürlich nie schaden an solchen Konzepten zu forschen, aber ich möchte mal sagen, der Fahrplan muss etwa so aussehen:
1) Energiewende -> 100% Strom aus regenerativen Quellen und entsprechende Speichermöglichkeiten.
2) Umstellen der Mobilität auf E-Mobilität (Alternative eventuell: Wasserstoff als Energieträger ebenfalls hergestellt unter Verwendung regnerativer Energie)

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2013 04:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.01.2013 - 13:04 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Es muss beides parallel laufen. Ansonsten braucht man nach Komplettumstellung auf regenative Energien noch einmal 10 Jahre für die Entwicklung der Batterien und anderer Technologien. Die Erfahrung ist schließlich kaum vorhanden.
Beitrag vom 01.01.2013 - 13:11 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
Und der Strom für die Batterien kommt emissionsfrei aus der Steckdose.

leider muss man das so sehen. diese schiefe sicht auf die saubere energie aus der steckdose wird massiv von den grossen versorgern propagiert, die aber gleichzeitig auch die grössten bremser in der energiewende zu regenerativer energie sind. unglaublich eigentlich, dass man die allgemeinheit so verblöden kann und die planungs- oder vertragsfehler (leitungsanschluss für die offshore windparks) auf die verbraucher abwälzen kann. die daraufhin natürlich kein gutes haar an der windenergie off shore lassen....
und die politik spielt einfach mit. herr altmeier mit seinem gebräse ganz vorne weg macht den positiv denkenden oberbremser.
eine katastrophe für das land, das auf energieeinfuhr angewiesen ist und milliraden um milliraden aus dem land schaufelt für erdöl und sich von deren erzeuger mit dem eigenen geld seine industrie abkaufen lässt.

feliz año nuevo!
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
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Beitrag vom 01.01.2013 - 14:48 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@sixpence: The ugly thruth, Deine Analyse trifft (leider) voll den Punkt
@flo: Deine auch. Thx.

Wirtschaft, Industrie wie Politik sind sich diesem Dillemma aber wohl bewusst, nur sind sie völlig ratlos, wie man aus diesen gefügten Kreisläufen wieder raus kommt. Letztlich kaufen sich die "Energieexporteure" ja auch nur die alten Probleme wieder zurück (6p!). Der Schlüssel dürfte allerdings tatsächlich in "Wasser(stoff) + Luft" liegen, das aber ist politisch eine Bombe, weil beides fast unbegrenzt und vor allem frei verfügbar ist. Und das will weder die Wirtschaft, noch die Industrie und schon gar nicht die Politik. Zumindest nicht in ihrer heutigen Form und Intention (Zielen). Wer zum Geier hätte dann das Sagen? Seufz.
Beitrag vom 01.01.2013 - 15:31 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Die Stromversorgung wird m.E. von allen beteiligten noch viel zu sehr durch die "Großversorgerbrille" gesehen. Das haben die uns in über 100 Jahren Monopolwirtschaft eingeimpft.
Man müsste Deutschland in "Energiewaben" aufteilen und die bilanzieren. Ländlich Gebiete könnten sicher schnell zum Selbstversorger werden, im nächsten Schritt zum Exporteur. Nur überregionaler Strom – z.B. "Flugstrom" oder auch Stadt-/Industriestrom – sowie Fehlmengen der Waben müssten noch transportiert werden. Wenn dann die Kombination Brennstoffzellen/Wassersoff für Flugzeuge günstiger ist, benötigt man dafür keine Stromleitungen. Der Wasserstoff würde dann bei Stromüberschuss direkt an der Windenergie-/Solaranlage produziert. Der Transport erfolgt mit einem – elektrisch betriebenen – Tankfahrzeug.
Beitrag vom 02.01.2013 - 20:38 Uhr
Userfbwlaie
User (4881 Beiträge)
@tip,

die Stromversorgung oder Stromerzeugung ist eine ganz andere Thematik.
Die umweltverträgliche und praktisch anwendbare Speicherung von Strom ist das Thema. Wasserstoffspeicherung ist da schon uninteressant. Hohe Drücke und extreme Temperaturen sind praktisch tabu.
Wieviel Energie in Form von Strom kann man jetzt in einem m³ speichern? Die Visionäre haben den Entwicklern von "Stromspeichern" einen recht engen Rahmen gesetzt, der heute fast utopisch erscheint!

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2013 20:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.01.2013 - 20:52 Uhr
Userorgetorix
Retired airman
User (3 Beiträge)
Bis es kraftvolle und leichgte Batterien gibt - dauert noch viele Jahre und wird saumässig teuer - sollte man nach Möglichkeit eine billigere und dabei sehr effiziente Stromerzeugung ins Auge fassen. Siehe dazu  http://www.silent-power.com ! Hier wird Strom erzeugt, ohne die Nebeneffekte der Kohlekraftwerke mit den immensen CO2- Aus- stössen. Für die Methanol-Produktion sollte man den überflüssigen Strom, der Nachts in den Windfarmen in der Nordsee produziert wird, heranziehen. Damit kann man auch Autos, Schiffe, Motorräder und wenn nötig sogar Panzer betreiben. Das einzige was in die Luft geht, ist, wenn man's richtig macht, Wasserdampf!
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Fehlerhafte Linkadresse richtig gestellt
Fly-away
Moderator

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2013 22:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.01.2013 - 21:06 Uhr
Userorgetorix
Retired airman
User (3 Beiträge)
Nachtrag: Als erstes kommt 2014 ein Elektro-Fahrrad auf den Markt. Die im Rahmen des Fahrzeugs gespeicherten zwei Liter Methanol werden eine Reichweite von 150km erlauben.
Beitrag vom 02.01.2013 - 23:18 Uhr
Usernighthawk
EDDF
User (352 Beiträge)
@tip
Leider ist das nicht so einfach, wie es klingt, weil Du immer genau soviel Strom produzieren musst, wie nachgefragt wird. Heutige Verbundnetze haben auch den Hintergrund, dass Schwankungen überregional ausgeglichen werden können und nicht jedes Teilnetz ("Wabe") auf sich allein gestellt ist. Das ist weder technisch, noch wirtschaftlich oder ökologisch sinnvoll umsetzbar.

Deine ländliche Beispielgemeinde müsste z.B. entweder ein großes Potenzial vorhalten, was nur zu Spitzenzeiten gebraucht wird, oder fast ausschließlich mit Grundlast arbeiten, was aber bedeutet, dass ständig Strom zugeliefert werden müsste. Echte Autarkie gibt es erst, wenn -- siehe fbwlaie's Kommentar -- ausreichend kapazitive Speicher bereitstehen, die Hochlastphasen über eine längere Zeit aushalten.
Beitrag vom 09.01.2013 - 13:00 Uhr
UserVLML
User (39 Beiträge)
Was man außerdem noch beachten muss, dass beim elektrischen Fliegen kein Wasser in die Athmosphäre eingetragen wird, welches zu Wolkenbildung führt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine das die IPCC das Global Warming Potential der Zirren um ein vielfaches höher einschätzt als C02. Das würde auch gegen Methanol oder Wasserstoff sprechen.

Dieser Beitrag wurde am 09.01.2013 13:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.01.2013 - 15:10 Uhr
Userfbwlaie
User (4881 Beiträge)
@orgetorix,
in der Natür gibt es keine Abfälle, weil alles sofort wiederverwertet wird. So funktionieren Wälder usw..
Wenn man also Methanol aus organischen Stoffen entwickelt, muß man irgendwo entsprechend düngen...
In großem Maßstab fällt das irgendwann auf.