Community / / Pilotenforderungen stören Aktionär...

Beitrag 16 - 30 von 37
Beitrag vom 15.11.2017 - 18:16 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Wenn diese Investment-Manager mit Sklavenhandel halbwegs legal durchkämen würden sie auch damit versuchen, ein paar Promille mehr Profit rauszuholen.
Man hat schlicht keinen derartigen Job, wenn man gesellschaftliche Zusammenhänge wahrnimmt oder gar empathiefähig ist.

Mit Verlaub, viele unserer Mitmenschen, einschließlich meiner Person, würden so ähnlich das Verhalten der Piloten gegenüber dem Rest der Erwerbstätigen beschreiben. Dabei ist das Bild sicherlich wesentlich von den LH Piloten geprägt.

Es ist eine Gruppe die "am Drücker" ist und das auch nutzt. Nur das es jetzt eine große Insolvenz gegeben hat und aktuell der Drücker etwas verloren gegangen ist. Ansonsten versuchen die Piloten ihre Interessen relativ frei von Rücksichten auf andere durchzusetzen.

Welche "Rücksichten" auf andere Erwerbstätigen(!) sollten denn insbesondere Piloten nehmen? Wie stellen Sie sich das vor?


Dazu keine Empfehlung von mir, ich stelle Das nur fest!

Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben. Da kommen dann auch schon Äußerungen, das Unternehmen ggf. zu Grunde zu richten. Wenn das keine Rücksichtslosigkeit gegen die anderen Erwerbstätigen ist…
Interessant finde ich die Frage! Von Allein kommt Pilot da nich drauf😉…

Sie haben schon recht, dass Gewerkschaften ihr Mitglieder vertritt. Egal ob Fläche oder Sparte. Da kann man ja auch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, oder?!?

Die Aussagen "das Unternehmen zu Grunde richten", dürfen Sie aber auch ruhig im Kontext dessen sehen, dass seitens des Unternehmens ebenso verkündet wurde, den Piloten das Rückgrat zu brechen. Das kann man auch als "Kampfgebrüll" einfach so stehen lassen und muss es nicht Wort-für-Wort nehmen. Es sollte damals wohl den Kampfgeist im Rahmen des Arbeitskampfes zeigen, kann aber zugegebener maßen so falsch verstanden werden, wenn man es nicht auf den Arbeitgeber, sondern auf die Arbeitnehmer projiziert ....

Spartengewerkschaften sind doch gerade deswegen entstanden, weil die Flächen es gerade nicht geschafft haben, allen gerecht zu werden. Das hat doch "Rücksichtslosigkeit" anderen gegenüber erst einmal nichts zu tun, wenn man für seine eigenen Interessen eintritt. Rücksichtslos ist eher, dass man eine solche "Lobbyarbeit" dazu ausnutzt, um die Erwerbstätigen gegeneinander auf zu hetzen...

Ach ja, wir sind genug, als dass man stetig daran arbeiten muss, wie man in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Und der raffgierige LH-Pilot ist da weder fair, noch erstrebenswert... Da haben die Piloten in Deutschland doch etwas besseres verdient...

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2017 18:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.11.2017 - 18:26 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.

Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Doch, doch, das Argument ist durchaus korrekt. Natürlich sind sie alle Mitglieder, sonst wäre die GW ja nicht zuständig und die GL würde mit der GW ja garnicht sprechen. Ich hatte in einem anderen Post dazu das Beispiel der ÖTV gebracht. Luftfahrer einer Airline und die Busfahrer in den Gemeinden (damals war das noch so) Das sind Bereiche die völlig voneinander getrennt sind, sogar unterschiedliche Unternehemn. Da kann ein Abschluss für alle schon gewaltige Unwuchten erzeugen. Das war ja der Startschuss für die Spartengwerkschaften.

Streng genommen wäre das nämlich ein Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz und eine Pflichtverletzung der Gewerkschaft.
Da verlange ich jetzt mal einen Beleg ;-) ist aber nebensächlich.

Ansonsten verlange ich hierfür ein Beispiel, bei dem eine Flächen-Gewerkschaft Interessen einer Berufsgruppe verteten hat, die nicht durch sie vertreten wurde.

Das sagt @rasch aber so nicht. Es geht um unterschiedliche Berufsgruppen, die aber alle von einer Gewerkschaft abgedeckt werden. Um mal von den Piloten loszukommen, nehmen wir ein Unternehmen mit einer großen IT Abteilung. IT ist gesucht und die Gehälter entwickeln sich schneller als, sagen wir Buchhaltung. Wenn jetzt die ITler mehr verlangen sagen die anderen, die richten das Unternehmen zu Grunde. So habe ich @rasch verstanden. Das erscheint mir nachvollziehbar.

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2017 18:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.11.2017 - 18:36 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@Digiflieger
Sie haben schon recht, dass Gewerkschaften ihr Mitglieder vertritt. Egal ob Fläche oder Sparte. Da kann man ja auch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, oder?!?

Die Aussagen "das Unternehmen zu Grunde richten", dürfen Sie aber auch ruhig im Kontext dessen sehen, dass seitens des Unternehmens ebenso verkündet wurde, den Piloten das Rückgrat zu brechen. Das kann man auch als "Kampfgebrüll" einfach so stehen lassen.

Spartengewerkschaften sind doch gerade deswegen entstanden, weil die Flächen es gerade nicht geschafft haben, allen gerecht zu werden. Das hat doch "Rücksichtslosigkeit" anderen gegenüber erst einmal nichts zu tun, wenn man für seine eigenen Interessen eintritt. Rücksichtslos ist eher, dass man eine solche "Lobbyarbeit" dazu ausnutzt, um die Erwerbstätigen gegeneinander auf zu hetzen...

Aber wenn Sie für sich das Recht in Anspruch nehmen, für Ihre Interessen einzutreten sollten Sie das den Anderen aber auch zugestehen. Sonst entsteht ein Ungleichgewicht. Auch die Piloten kämpfen mit harten Bandagen für ihre Ziele, alles ok damit. Genau so was die Lobbyarbeit betrifft. Nehmen Sie die Aussagen der VC zu den Verträgen von Herrn Winkelmann. Das ist doch reiner Populismus und hat keinen juristischen Wert. Man positioniert sich und schafft Stimmung um die eigenen Ziele zu erreichen. Auch damit habe ich kein Problem. Nur damit, dass man selbst das darf, aber die andere Seite nicht.

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2017 18:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.11.2017 - 19:16 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Mit Verlaub, viele unserer Mitmenschen, einschließlich meiner Person, würden so ähnlich das Verhalten der Piloten gegenüber dem Rest der Erwerbstätigen beschreiben. Dabei ist das Bild sicherlich wesentlich von den LH Piloten geprägt.

Es ist eine Gruppe die "am Drücker" ist und das auch nutzt. Nur das es jetzt eine große Insolvenz gegeben hat und aktuell der Drücker etwas verloren gegangen ist. Ansonsten versuchen die Piloten ihre Interessen relativ frei von Rücksichten auf andere durchzusetzen.

Welche "Rücksichten" auf andere Erwerbstätigen(!) sollten denn insbesondere Piloten nehmen? Wie stellen Sie sich das vor?


Dazu keine Empfehlung von mir, ich stelle Das nur fest!

Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben. Da kommen dann auch schon Äußerungen, das Unternehmen ggf. zu Grunde zu richten. Wenn das keine Rücksichtslosigkeit gegen die anderen Erwerbstätigen ist…
Interessant finde ich die Frage! Von Allein kommt Pilot da nich drauf😉…

Sie haben schon recht, dass Gewerkschaften ihr Mitglieder vertritt. Egal ob Fläche oder Sparte. Da kann man ja auch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, oder?!?
Es ist ja das Wesen der Gewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen.

Die Aussagen "das Unternehmen zu Grunde richten", dürfen Sie aber auch ruhig im Kontext dessen sehen, dass seitens des Unternehmens ebenso verkündet wurde, den Piloten das Rückgrat zu brechen. Das kann man auch als "Kampfgebrüll" einfach so stehen lassen und muss es nicht Wort-für-Wort nehmen. Es sollte damals wohl den Kampfgeist im Rahmen des Arbeitskampfes zeigen, kann aber zugegebener maßen so falsch verstanden werden, wenn man es nicht auf den Arbeitgeber, sondern auf die Arbeitnehmer projiziert ....
Man darf aber auch nicht vergessen das die Streiks das Unternehmen tatsächlich schwer geschadet haben. In der Wahrnehmung vieler war das Szenario zumindest nicht unwahrscheinlich...

Spartengewerkschaften sind doch gerade deswegen entstanden, weil die Flächen es gerade nicht geschafft haben, allen gerecht zu werden. Das hat doch "Rücksichtslosigkeit" anderen gegenüber erst einmal nichts zu tun, wenn man für seine eigenen Interessen eintritt. Rücksichtslos ist eher, dass man eine solche "Lobbyarbeit" dazu ausnutzt, um die Erwerbstätigen gegeneinander auf zu hetzen...
Das ist ein bisschen "Wenn jeder an sich denkt, ist auch an jeden gedacht". So konnte die Lufthansa - um das Beispiel zu bemühen - Das Unternehmen aufgliedern, Arbeit in Tochterfirmen oder ins Ausland verlagern usw. Keine Sau, ausser den Betroffenen, hat das interessiert... war ja eine andere ...Sparte. Es gibt keine Gewerkschaft die eine starke Rolle hätte spielen können. Es gibt viele schwache die sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen. Ideale Situation für den AG. Das die VC da noch eine starke Vertretung für die Piloten ist, ist ein schwacher Trost und am Ende selbst für die Piloten nur begrenzt zielführend.
Da braucht keiner aufhetzen!


Ach ja, wir sind genug, als dass man stetig daran arbeiten muss, wie man in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

Das habe ich hier schon öfter festgestellt.

Und der raffgierige LH-Pilot ist da weder fair, noch erstrebenswert... Da haben die Piloten in Deutschland doch etwas besseres verdient...

Das mit raffgierig haben sie jetzt geschrieben... Und verdienen und bekommen ist in den meisten Bereichen der Arbeitswelt noch ungerechter verteilt als bei Piloten.


Dieser Beitrag wurde am 15.11.2017 19:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.11.2017 - 20:18 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.

Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Nochmal nachdenken bitte. Mir fällt andersrum keine Gewerkschaft ein die Interessen von Berufsgruppen vertritt die nicht bei ihr organisiert sind.

Das beantwortet meine Frage nach einem Beispiel.

Ich denke wir hatten hier ein Missverständnis:
Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber.
Das sind Äpfel und Birnen.
Jede Gewerkschaft darf nur die Interessen ihrer Mitglieder vertreten aber natürlich kann eine Gewerkschaft mehrere Berufsgruppen vertreten, wenn alle bei ihr organisiert sind.

Also darf zB nicht Verdi versuchen, die Interessen von Stahlarbeitern verteten, die Mitglieder der IG Metall sind.
Genauso ist das Verdi-Beispiel von gpower oben richtig.


Dieser Beitrag wurde am 15.11.2017 20:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.11.2017 - 07:46 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Sie haben schon recht, dass Gewerkschaften ihr Mitglieder vertritt. Egal ob Fläche oder Sparte. Da kann man ja auch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, oder?!?
Es ist ja das Wesen der Gewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen.

Die Aussagen "das Unternehmen zu Grunde richten", dürfen Sie aber auch ruhig im Kontext dessen sehen, dass seitens des Unternehmens ebenso verkündet wurde, den Piloten das Rückgrat zu brechen. Das kann man auch als "Kampfgebrüll" einfach so stehen lassen und muss es nicht Wort-für-Wort nehmen. Es sollte damals wohl den Kampfgeist im Rahmen des Arbeitskampfes zeigen, kann aber zugegebener maßen so falsch verstanden werden, wenn man es nicht auf den Arbeitgeber, sondern auf die Arbeitnehmer projiziert ....
Man darf aber auch nicht vergessen das die Streiks das Unternehmen tatsächlich schwer geschadet haben. In der Wahrnehmung vieler war das Szenario zumindest nicht unwahrscheinlich...

Da sagen Sie es ja, "In der Wahrnehmung"... Wie schwer die Streiks dem Unternehmen tatsächlich geschadet haben, zeigt sich ja gerade in Rekordhöhen von Aktienkurs und Gewinnen, oder nicht?!? Trotz(!) der Streiks sind diese weiterhin gestiegen. Sonst hätte ja auch ein LH-Vorstand "um des lieben Friedens willen" eher eingelenkt. Aber das konnte und wollte man sich "leisten" und dafür auch noch die eigene Belegschaft aufgestachelt. Da sollte mancher mal seine Wahrnehmung mit den Unternehmenszahlen abgleichen.
Und das Szenario eines Zugrunderichtens des Unternehmens ist ja nun auch für die Piloten kein wirklich positiver Ausblick...
Nichts desto trotz kann man ja auch ehrlich festhalten, dass die Piloten die finanzielle Potenz der LH unterschätzt haben. Ein zugrunde richten, wäre wohl eher auf einen langsamen aber gemeinsamen Tod hinaus gelaufen...


Spartengewerkschaften sind doch gerade deswegen entstanden, weil die Flächen es gerade nicht geschafft haben, allen gerecht zu werden. Das hat doch "Rücksichtslosigkeit" anderen gegenüber erst einmal nichts zu tun, wenn man für seine eigenen Interessen eintritt. Rücksichtslos ist eher, dass man eine solche "Lobbyarbeit" dazu ausnutzt, um die Erwerbstätigen gegeneinander auf zu hetzen...
Das ist ein bisschen "Wenn jeder an sich denkt, ist auch an jeden gedacht". So konnte die Lufthansa - um das Beispiel zu bemühen - Das Unternehmen aufgliedern, Arbeit in Tochterfirmen oder ins Ausland verlagern usw. Keine Sau, ausser den Betroffenen, hat das interessiert... war ja eine andere ...Sparte. Es gibt keine Gewerkschaft die eine starke Rolle hätte spielen können. Es gibt viele schwache die sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen. Ideale Situation für den AG. Das die VC da noch eine starke Vertretung für die Piloten ist, ist ein schwacher Trost und am Ende selbst für die Piloten nur begrenzt zielführend.
Da braucht keiner aufhetzen!

Wie würden Sie das denn durchbrechen? Sie schreiben ja gerade, dass die Perversion der heutigen Zeit zu sein scheint, dass anstatt sich zu organisieren und für seine eigene Sache im Rahmen der Möglichkeiten einzustehen, man lieber es denjenigen "neidet", die ganz das tun, wozu man selbst nicht in der Lage ist. Das ist doch das Paradies des Kapitalismus, wenn die Versorgungsbedingungen durch diejenigen diktiert werden, die am unteren Ende niemand anderem mehr gönnen...



Ach ja, wir sind genug, als dass man stetig daran arbeiten muss, wie man in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

Das habe ich hier schon öfter festgestellt.

Und der raffgierige LH-Pilot ist da weder fair, noch erstrebenswert... Da haben die Piloten in Deutschland doch etwas besseres verdient...

Das mit raffgierig haben sie jetzt geschrieben... Und verdienen und bekommen ist in den meisten Bereichen der Arbeitswelt noch ungerechter verteilt als bei Piloten.

Raffgierig haben sie nicht geschrieben, aber es quasi suggeriert, wenn sie schreiben, dass die LH-Piloten auf Kosten der anderen Erwerbstätigen ihre Interessen durchsetzen. Das ist schon harter Tobak, vor allem, wenn eben zwei Verhandlungpartner für das Fiasko verantwortlich sind.
Ihr zweiter Satz ist leider sehr richtig, aber stimmt eben nicht in allen Bereichen der Arbeitswelt. Sollte deswegen diejenigen darauf verzichten, wo es noch passt?!? Warum sich nicht dagegen wehren und so vielleicht ein Vorbild FÜR eine starke Interessenvertretung/Gewerkschaft sein?


Dieser Beitrag wurde am 17.11.2017 07:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.11.2017 - 07:50 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Am Ende des Tages ist es doch schon echt erschreckend, dass ein Kapitaleigener/verwalter sich hinstellen kann und quasi unwidersprochen behaupten kann, dass die Interessen der Aktionäre/ der Geldgeber die Interessen der Arbeitnehmer überwiegen sollten.
Da ist meiner Meinung nach die Balance empfindlich gestört!
Beitrag vom 17.11.2017 - 11:18 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Guten Morgen! Ich hoffe es ist nicht wegen mir das sie nicht schlafen konnten… 07:46 Uhr und dann solche Ergüsse…

Sie haben schon recht, dass Gewerkschaften ihr Mitglieder vertritt. Egal ob Fläche oder Sparte. Da kann man ja auch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, oder?!?
Es ist ja das Wesen der Gewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen.

Die Aussagen "das Unternehmen zu Grunde richten", dürfen Sie aber auch ruhig im Kontext dessen sehen, dass seitens des Unternehmens ebenso verkündet wurde, den Piloten das Rückgrat zu brechen. Das kann man auch als "Kampfgebrüll" einfach so stehen lassen und muss es nicht Wort-für-Wort nehmen. Es sollte damals wohl den Kampfgeist im Rahmen des Arbeitskampfes zeigen, kann aber zugegebener maßen so falsch verstanden werden, wenn man es nicht auf den Arbeitgeber, sondern auf die Arbeitnehmer projiziert ....
Man darf aber auch nicht vergessen das die Streiks das Unternehmen tatsächlich schwer geschadet haben. In der Wahrnehmung vieler war das Szenario zumindest nicht unwahrscheinlich...

Da sagen Sie es ja, "In der Wahrnehmung"... Wie schwer die Streiks dem Unternehmen tatsächlich geschadet haben, zeigt sich ja gerade in Rekordhöhen von Aktienkurs und Gewinnen, oder nicht?!? Trotz(!) der Streiks sind diese weiterhin gestiegen. Sonst hätte ja auch ein LH-Vorstand "um des lieben Friedens willen" eher eingelenkt. Aber das konnte und wollte man sich "leisten" und dafür auch noch die eigene Belegschaft aufgestachelt. Da sollte mancher mal seine Wahrnehmung mit den Unternehmenszahlen abgleichen.

Wie gesagt, da brauchte niemand aufgestachelt werden. Die LH Kollegen und die Öffentlichkeit war schlicht verständnislos wegen der Streiks die, wenn möglich, doch besser hätten erklärt werden müssen. Auch wenn sie so viele sind… Ihre Darstellung in der Öffentlichkeit machen sie selbst.

Wenn man ihren Satz liest, könnte man schließen das Lufthansa durch die Streiks Geld verdient hat… Zu dem Gedankengang gehört schon was, Respekt.

Ohne genau zu wissen was vereinbart wurde (oder wird) ist es nach meiner Einschätzung so dass die wirtschaftliche Entwicklung den Spielraum für die GF erweitert hat und deshalb ein Ergebnis erreicht wurde. Kann aber auch andere Gründe haben…

Und das Szenario eines Zugrunderichtens des Unternehmens ist ja nun auch für die Piloten kein wirklich positiver Ausblick...
Nichts desto trotz kann man ja auch ehrlich festhalten, dass die Piloten die finanzielle Potenz der LH unterschätzt haben. Ein zugrunde richten, wäre wohl eher auf einen langsamen aber gemeinsamen Tod hinaus gelaufen...


Spartengewerkschaften sind doch gerade deswegen entstanden, weil die Flächen es gerade nicht geschafft haben, allen gerecht zu werden. Das hat doch "Rücksichtslosigkeit" anderen gegenüber erst einmal nichts zu tun, wenn man für seine eigenen Interessen eintritt. Rücksichtslos ist eher, dass man eine solche "Lobbyarbeit" dazu ausnutzt, um die Erwerbstätigen gegeneinander auf zu hetzen...
Das ist ein bisschen "Wenn jeder an sich denkt, ist auch an jeden gedacht". So konnte die Lufthansa - um das Beispiel zu bemühen - Das Unternehmen aufgliedern, Arbeit in Tochterfirmen oder ins Ausland verlagern usw. Keine Sau, ausser den Betroffenen, hat das interessiert... war ja eine andere ...Sparte. Es gibt keine Gewerkschaft die eine starke Rolle hätte spielen können. Es gibt viele schwache die sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen. Ideale Situation für den AG. Das die VC da noch eine starke Vertretung für die Piloten ist, ist ein schwacher Trost und am Ende selbst für die Piloten nur begrenzt zielführend.
Da braucht keiner aufhetzen!

Wie würden Sie das denn durchbrechen? Sie schreiben ja gerade, dass die Perversion der heutigen Zeit zu sein scheint, dass anstatt sich zu organisieren und für seine eigene Sache im Rahmen der Möglichkeiten einzustehen, man lieber es denjenigen "neidet", die ganz das tun, wozu man selbst nicht in der Lage ist. Das ist doch das Paradies des Kapitalismus, wenn die Versorgungsbedingungen durch diejenigen diktiert werden, die am unteren Ende niemand anderem mehr gönnen...

Da haben sie recht, habe ich nicht zu Ende erklärt: Spartengewerkschaften sind der Stachel im Arsch der Arbeitnehmerschaft! Solange Gewerkschaften nicht in der Lage sind Alle mitzunehmen (In erster Linie alle Mitglieder aber auch den großen Rest der AN) wird es keine Solidarität und damit keine starke Arbeitnehmerschaft geben. Solange wird immer jemand zurückgelassen und im Fall von Spartengewerkschaften wie VC eben mehr als 95%. Ein wichtiges Problem ist doch das viele Berufsgruppen nicht DEN Hebel haben um sich durchzusetzen. Da müssen viele kleine Hebel umgelegt werden um den notwendigen Druck zu erzeugen. Aber auch die mit dem großen Hebel müssen mitmachen und sich nicht nur verbal "solidarisieren", dass ist billig.





Ach ja, wir sind genug, als dass man stetig daran arbeiten muss, wie man in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

Das habe ich hier schon öfter festgestellt.

Und der raffgierige LH-Pilot ist da weder fair, noch erstrebenswert... Da haben die Piloten in Deutschland doch etwas besseres verdient...

Das mit raffgierig haben sie jetzt geschrieben... Und verdienen und bekommen ist in den meisten Bereichen der Arbeitswelt noch ungerechter verteilt als bei Piloten.

Raffgierig haben sie nicht geschrieben, aber es quasi suggeriert, wenn sie schreiben, dass die LH-Piloten auf Kosten der anderen Erwerbstätigen ihre Interessen durchsetzen. Das ist schon harter Tobak, vor allem, wenn eben zwei Verhandlungpartner für das Fiasko verantwortlich sind.

Ich habe nichts suggeriert und ich habe auch nicht geschrieben das die LH-Piloten sich auf Kosten der anderen Erwerbstätigen durchsetzen. "Relativ frei von Rücksichten" sind meine Worte! Es wäre schön, wenn sie im Bild bleiben würden und nicht meine Position derart verrücken das sie besser Argumentieren können.

Ihr zweiter Satz ist leider sehr richtig, aber stimmt eben nicht in allen Bereichen der Arbeitswelt. Sollte deswegen diejenigen darauf verzichten, wo es noch passt?!? Warum sich nicht dagegen wehren und so vielleicht ein Vorbild FÜR eine starke Interessenvertretung/Gewerkschaft sein?

Wehren sie sich! Ich drücke ihnen aufrichtig die Daumen! Aber bitte nicht rumjammern und von denjenigen Verständnis erwarten die sie (VC) ansonsten am liebsten ignorieren und von denen sie sich entsolidarisiert haben. Und Vorbild kann es nicht sein, siehe oben, oder denken sie, wenn eine Maus einen Elefanten sieht wird sie auch zu Elefanten?


Beitrag vom 17.11.2017 - 11:21 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Am Ende des Tages ist es doch schon echt erschreckend, dass ein Kapitaleigener/verwalter sich hinstellen kann und quasi unwidersprochen behaupten kann, dass die Interessen der Aktionäre/ der Geldgeber die Interessen der Arbeitnehmer überwiegen sollten.
Da ist meiner Meinung nach die Balance empfindlich gestört!

Lesen sie meinen Beitrag zuvor und überlegen sie wie Das kommen konnte.
Beitrag vom 17.11.2017 - 11:37 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Wo ich grad dabei bin das letzte Wort zu haben 😉…

Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.

Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Nochmal nachdenken bitte. Mir fällt andersrum keine Gewerkschaft ein die Interessen von Berufsgruppen vertritt die nicht bei ihr organisiert sind.

Das beantwortet meine Frage nach einem Beispiel.

Ich denke wir hatten hier ein Missverständnis:
Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber.
Das sind Äpfel und Birnen.

Ja, sie hatten da ein Missverständnis und es war keine Gegenüberstellung.

Jede Gewerkschaft darf nur die Interessen ihrer Mitglieder vertreten aber natürlich kann eine Gewerkschaft mehrere Berufsgruppen vertreten, wenn alle bei ihr organisiert sind.

Jede Gewerkschaft soll/muss die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und natürlich soll/muss eine Gewerkschaft alle Berufsgruppen vertreten, die bei ihr organisiert sind.

Also darf zB nicht Verdi versuchen, die Interessen von Stahlarbeitern verteten, die Mitglieder der IG Metall sind.

Wenn ein Stahlarbeiter Mitglied bei verdi ist, selbstverständlich! Macht aber wenig Sinn wenn verdi zu Krupp geht und sagt " Ich habe einen AN zu vertreten und der will mehr Geld…"

Beitrag vom 17.11.2017 - 15:18 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Wie würden Sie das denn durchbrechen? Sie schreiben ja gerade, dass die Perversion der heutigen Zeit zu sein scheint, dass anstatt sich zu organisieren und für seine eigene Sache im Rahmen der Möglichkeiten einzustehen, man lieber es denjenigen "neidet", die ganz das tun, wozu man selbst nicht in der Lage ist. Das ist doch das Paradies des Kapitalismus, wenn die Versorgungsbedingungen durch diejenigen diktiert werden, die am unteren Ende niemand anderem mehr gönnen...

Da haben sie recht, habe ich nicht zu Ende erklärt: Spartengewerkschaften sind der Stachel im Arsch der Arbeitnehmerschaft! Solange Gewerkschaften nicht in der Lage sind Alle mitzunehmen (In erster Linie alle Mitglieder aber auch den großen Rest der AN) wird es keine Solidarität und damit keine starke Arbeitnehmerschaft geben. Solange wird immer jemand zurückgelassen und im Fall von Spartengewerkschaften wie VC eben mehr als 95%. Ein wichtiges Problem ist doch das viele Berufsgruppen nicht DEN Hebel haben um sich durchzusetzen. Da müssen viele kleine Hebel umgelegt werden um den notwendigen Druck zu erzeugen. Aber auch die mit dem großen Hebel müssen mitmachen und sich nicht nur verbal "solidarisieren", dass ist billig.

OK, den Schuh muss man wohl die letzten 20 Jahre annehmen.
Sie wissen aber auch, wie es dazu gekommen ist, oder? Warum die VC sich überhaupt vom DAG abgespalten hat?
Um bei Ihrer verbalen Unterstützung zu bleiben, so habe ich selbst diese in den ganzen Jahren nicht von Verdi oder sonstigen Gewerkschaften vernommen, die die Chance hätten, die gesamte Arbeitnehmerschaft zu vertreten. Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass eine VC oder auch nur der "normale" Piloten gesteigertes Interesse hätte, sich von diesen wieder vertreten zu lassen. Soweit ich weiß, ist Verdi nur bei Easyjet nennenswert in D vertreten, da kenne ich aber die Historie nicht.
Ich glaube nicht, dass "die" Piloten ein größeres Problem damit hätten, andere Beschäftigte im Konzern zu unterstützen. Allerdings ist man seitens der VC da auch eher vorsichtig geworden, nachdem es immer wieder deutliche Zeichen der "Entsolidarisierung" gegenüber Piloten gegeben hat, ohne das man auf die entsprechenden Hintergründe eingegangen ist.



Ach ja, wir sind genug, als dass man stetig daran arbeiten muss, wie man in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

Das habe ich hier schon öfter festgestellt.

Und der raffgierige LH-Pilot ist da weder fair, noch erstrebenswert... Da haben die Piloten in Deutschland doch etwas besseres verdient...

Das mit raffgierig haben sie jetzt geschrieben... Und verdienen und bekommen ist in den meisten Bereichen der Arbeitswelt noch ungerechter verteilt als bei Piloten.

Raffgierig haben sie nicht geschrieben, aber es quasi suggeriert, wenn sie schreiben, dass die LH-Piloten auf Kosten der anderen Erwerbstätigen ihre Interessen durchsetzen. Das ist schon harter Tobak, vor allem, wenn eben zwei Verhandlungpartner für das Fiasko verantwortlich sind.

Ich habe nichts suggeriert und ich habe auch nicht geschrieben das die LH-Piloten sich auf Kosten der anderen Erwerbstätigen durchsetzen. "Relativ frei von Rücksichten" sind meine Worte! Es wäre schön, wenn sie im Bild bleiben würden und nicht meine Position derart verrücken das sie besser Argumentieren können.
OK, point taken. Schreiben Sie es meiner Dünnhäutigkeit zu, wenn Sie "Empathielosigkeit" und "von LH-Piloten geprägtes Bild" in den Kontext setzen.

Ihr zweiter Satz ist leider sehr richtig, aber stimmt eben nicht in allen Bereichen der Arbeitswelt. Sollte deswegen diejenigen darauf verzichten, wo es noch passt?!? Warum sich nicht dagegen wehren und so vielleicht ein Vorbild FÜR eine starke Interessenvertretung/Gewerkschaft sein?

Wehren sie sich! Ich drücke ihnen aufrichtig die Daumen! Aber bitte nicht rumjammern und von denjenigen Verständnis erwarten die sie (VC) ansonsten am liebsten ignorieren und von denen sie sich entsolidarisiert haben. Und Vorbild kann es nicht sein, siehe oben, oder denken sie, wenn eine Maus einen Elefanten sieht wird sie auch zu Elefanten?

Zum Einen ist es die Frage nach Henne und Ei, wer hat sich vom wem entsolidarisiert (1992 DAG von den Piloten oder die 2000 Piloten vom DAG) und zum Anderen können auch eine Menge Mäuse dem Elefanten Beine machen, um bei Ihrem Bild zu bleiben.
In so fern kann es schon ein Vorbild sein, dass auch alle anderen Erwerbstätigen sich in ähnlicher Form organisieren und auch diesen Organisationsgrad erreichen (Man munkelt bei den LH-Piloten von über 95%). Dann ergibt sich die Schlagkraft doch von ganz alleine.
Auch wünsche ich mir, dass eben von allen abhängig Beschäftigten erkannt wird, dass eben NICHT der andere Beschäftigte das Problem ist, sondern die Jungs auf der anderen Seite des Verhandlungstisches.
Denen sitzen diese nämlich etwas später ebenso gegenüber und der lacht sich kaputt, wenn Erwerbstätige gegen ander Erwerbstätige des gleichen Unternehmens auf die Strasse gehen.

So, und jetzt dürfen Sie sich gerne wieder das letzte Wort nehmen. Ich freue mich schon auf Ihre Sichtweise!
Beitrag vom 17.11.2017 - 16:13 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)

So, und jetzt dürfen Sie sich gerne wieder das letzte Wort nehmen. Ich freue mich schon auf Ihre Sichtweise!

Ich wusste, dass sie das nicht auf sich sitzen lassen würden 😉

Wir sollten nicht in der Vergangenheit suchen. Die Bilder sind von der jeweiligen Position geprägt und diskutieren ist hier müßig.

Fakt ist das Piloten ihre Interessen leichter durchsetzen können, weil sie den Hebel haben. Dann steht der Flieger(.) Das hat einerseits mit dem Organisationgrad zu tun und andererseits mit der direkten Macht die man ausüben kann. Das befruchtet sich auch gegenseitig: Ich sehe das etwas bewegt wird/werden kann und ich will mitbestimmen was bewegt wird.
Im Gegensatz zu dem Gefühl "die machen sowieso Nichts" (was tatsächlich oft sehr ungerecht und undankbar ist!) und deshalb will ich damit auch nichts zu tun haben.

Und darum geht es! Die Einen nutzen Ihre starke Position um für sich etwas zu erreichen (keine Kritik, nur Feststellung). Aber die Position der Anderen ist deutlich schwächer und Ziele werden nicht oder nicht im notwendigen Maße erreicht.
Das Ergebnis ist z. B. eine Lufthansa in der einerseits über Pilotengehälter gestritten wird und andererseits Menschen beschäftigt werden die sich mit einem Zweitjob über Wasser halten müssen und kaum einer sieht es. Da geht die Schere in der Belegschaft extrem auseinander, was sehr damit zu tun hat das jeder nur sich bzw. seine Gruppe sieht und die Anderen selber Schuld haben.







Dieser Beitrag wurde am 17.11.2017 16:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.11.2017 - 18:58 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Wir sollten nicht in der Vergangenheit suchen. Die Bilder sind von der jeweiligen Position geprägt und diskutieren ist hier müßig.

Sie sind aber manchmal hilfreich, den Status Quo zu verstehen.


Fakt ist das Piloten ihre Interessen leichter durchsetzen können, weil sie den Hebel haben. Dann steht der Flieger(.) Das hat einerseits mit dem Organisationgrad zu tun und andererseits mit der direkten Macht die man ausüben kann. Das befruchtet sich auch gegenseitig: Ich sehe das etwas bewegt wird/werden kann und ich will mitbestimmen was bewegt wird.
Im Gegensatz zu dem Gefühl "die machen sowieso Nichts" (was tatsächlich oft sehr ungerecht und undankbar ist!) und deshalb will ich damit auch nichts zu tun haben.

Und darum geht es! Die Einen nutzen Ihre starke Position um für sich etwas zu erreichen (keine Kritik, nur Feststellung). Aber die Position der Anderen ist deutlich schwächer und Ziele werden nicht oder nicht im notwendigen Maße erreicht.
Das Ergebnis ist z. B. eine Lufthansa in der einerseits über Pilotengehälter gestritten wird und andererseits Menschen beschäftigt werden die sich mit einem Zweitjob über Wasser halten müssen und kaum einer sieht es. Da geht die Schere in der Belegschaft extrem auseinander, was sehr damit zu tun hat das jeder nur sich bzw. seine Gruppe sieht und die Anderen selber Schuld haben.

Ich kann Ihnen aber auch versichern, dass genau aus diesen Gründen es nicht so "einfach" ist, die Piloten überhaupt dazu zu bewegen, den Flieger stehen zu lassen. Der Eindruck, dass man diese Ultima Ratio leichtfertig und auf Kosten anderer nutzen würde, ist definitiv falsch.
Im Gegenteil, wenn s denn möglich wäre, würden viele gerne diese "Macht" nutzen, um genau das zu verhindern, was Sie beschrieben haben.
Ich glaube, ich verstehe langsam worauf Sie hinaus wollen. Dafür müsste man aber wieder "Betriebsgewerkschaften" einführen, die wiederum von einer Gesamtgewerkschaft geführt werden würde. Da mangelt es mir aber an Fantasie, wie man dann rechtfertigen würde, dass z.B. die Piloten der Lufthansa für die Techniker der TUI streiken würden...
Beitrag vom 18.11.2017 - 11:26 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)

Wir sollten nicht in der Vergangenheit suchen. Die Bilder sind von der jeweiligen Position geprägt und diskutieren ist hier müßig.

Sie sind aber manchmal hilfreich, den Status Quo zu verstehen.


Fakt ist das Piloten ihre Interessen leichter durchsetzen können, weil sie den Hebel haben. Dann steht der Flieger(.) Das hat einerseits mit dem Organisationgrad zu tun und andererseits mit der direkten Macht die man ausüben kann. Das befruchtet sich auch gegenseitig: Ich sehe das etwas bewegt wird/werden kann und ich will mitbestimmen was bewegt wird.
Im Gegensatz zu dem Gefühl "die machen sowieso Nichts" (was tatsächlich oft sehr ungerecht und undankbar ist!) und deshalb will ich damit auch nichts zu tun haben.

Und darum geht es! Die Einen nutzen Ihre starke Position um für sich etwas zu erreichen (keine Kritik, nur Feststellung). Aber die Position der Anderen ist deutlich schwächer und Ziele werden nicht oder nicht im notwendigen Maße erreicht.
Das Ergebnis ist z. B. eine Lufthansa in der einerseits über Pilotengehälter gestritten wird und andererseits Menschen beschäftigt werden die sich mit einem Zweitjob über Wasser halten müssen und kaum einer sieht es. Da geht die Schere in der Belegschaft extrem auseinander, was sehr damit zu tun hat das jeder nur sich bzw. seine Gruppe sieht und die Anderen selber Schuld haben.

Ich kann Ihnen aber auch versichern, dass genau aus diesen Gründen es nicht so "einfach" ist, die Piloten überhaupt dazu zu bewegen, den Flieger stehen zu lassen. Der Eindruck, dass man diese Ultima Ratio leichtfertig und auf Kosten anderer nutzen würde, ist definitiv falsch.
Im Gegenteil, wenn s denn möglich wäre, würden viele gerne diese "Macht" nutzen, um genau das zu verhindern, was Sie beschrieben haben.

Glaube ich, ihnen persönlich. Allerdings ist offenbar das sich Piloten im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung wohl 14 Mal "schwergetan haben". It’s a laughing stuff…


Ich glaube, ich verstehe langsam worauf Sie hinaus wollen. Dafür müsste man aber wieder "Betriebsgewerkschaften" einführen, die wiederum von einer Gesamtgewerkschaft geführt werden würde. Da mangelt es mir aber an Fantasie, wie man dann rechtfertigen würde, dass z.B. die Piloten der Lufthansa für die Techniker der TUI streiken würden...


Machen sie es doch nicht so kompliziert. Man kann von gemeinsame Tarifkommission bilden bis fusionieren tun was man will. Es geht dann um EINEN Tarifvertrag in dessen Regelungsbereich alle fallen.

Da müssen sich dann die AN einigen bevor man mit dem AG spricht. Das ist die Stelle wo der Elefant das Wasser lässt. Das ist die Stelle an der Gewerkschaften jeweils eigene Wege gehen weil man einzeln mehr erreichen kann… wie gesagt: Das tun die, die den Hebel haben.

Aber WENN… wenn es einen Branchentarifvertrag für die Luftfahrt geben würde, dann könnte auch das passieren für das ihre Fantasie nicht ausreicht. Allerdings streiken dann nicht Piloten sondern die Menschen die unter den Tarifvertrag fallen.

Es ist möglich, aber man muss es wollen.

Beitrag vom 18.11.2017 - 19:15 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ich kann Ihnen aber auch versichern, dass genau aus diesen Gründen es nicht so "einfach" ist, die Piloten überhaupt dazu zu bewegen, den Flieger stehen zu lassen. Der Eindruck, dass man diese Ultima Ratio leichtfertig und auf Kosten anderer nutzen würde, ist definitiv falsch.
Im Gegenteil, wenn s denn möglich wäre, würden viele gerne diese "Macht" nutzen, um genau das zu verhindern, was Sie beschrieben haben.

Glaube ich, ihnen persönlich. Allerdings ist offenbar das sich Piloten im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung wohl 14 Mal "schwergetan haben". It’s a laughing stuff…

Das ist doch eigentlich nur ein Streik, nur ein und derselbe Konflikt gewesen.. Man hätte auch 14 Tage am Stück streiken können. Hat man aus verschiedensten Gründen nicht getan. Positiv, wie negativ war, dass der Organisationsgrad, der Zusammenhalt sooo lange gehalten hat. Das ist alles andere als lächerlich. Sie können es mir glauben oder nicht, es gab nur wenige, die sich wirklich gefreut haben, "endlich" mal zu streiken... Diese gab es und gibt es, sind aber die Minderheit. Allerdings sind sie so schön angreifbar und laut und damit eben diejenigen, die man "hört"...


Ich glaube, ich verstehe langsam worauf Sie hinaus wollen. Dafür müsste man aber wieder "Betriebsgewerkschaften" einführen, die wiederum von einer Gesamtgewerkschaft geführt werden würde. Da mangelt es mir aber an Fantasie, wie man dann rechtfertigen würde, dass z.B. die Piloten der Lufthansa für die Techniker der TUI streiken würden...


Machen sie es doch nicht so kompliziert. Man kann von gemeinsame Tarifkommission bilden bis fusionieren tun was man will. Es geht dann um EINEN Tarifvertrag in dessen Regelungsbereich alle fallen.

Sorry, aber haben sie mal in letzter Zeit die großen Gewerkschaften gehört? Man kriegt die gegensätzlichen Ansichten im Cockpit schon kaum unter einen Hut und da wollen sie alle in eine gemeinsame Tarifkommission stecken... Das halte ich für unrealistisch, auch wenn es natürlich grundsätzlich wünschenswert ist!

Da müssen sich dann die AN einigen bevor man mit dem AG spricht. Das ist die Stelle wo der Elefant das Wasser lässt. Das ist die Stelle an der Gewerkschaften jeweils eigene Wege gehen weil man einzeln mehr erreichen kann… wie gesagt: Das tun die, die den Hebel haben.

Das mag so aussehen, dass immer diejenigen, die "am Hebel" sitzen, sich abspalten. Das passiert aber immer dann, wenn die "Hebellosen" die Bedürfnisse derjenigen "am Hebel" nicht mehr oder nicht ausreichend berücksichtigen. Egal ob bei den Medizinern, den Bahnfahrern oder eben Cockpit.
Damit wieder alle am gleichen Strang ziehen, sollten nicht nur von oben nach unten "solidarisiert" werden, sondern eben auch von unten nach oben... So lange da eine Anerkennung der entsprechenden gegenseitigen Bedürfnisse immer wieder negiert werden, ist das leider ziemlich utopisch..

Aber WENN… wenn es einen Branchentarifvertrag für die Luftfahrt geben würde, dann könnte auch das passieren für das ihre Fantasie nicht ausreicht. Allerdings streiken dann nicht Piloten sondern die Menschen die unter den Tarifvertrag fallen.

DAS wäre wirklich wünschenswert. Frei nach dem Motto: Vor dem Arbeitgeber und im Arbeitskampf sind alle gleich! ;-)


Es ist möglich, aber man muss es wollen.

Ja, es ist möglich, aber ALLE müssen es wollen.



Dieser Beitrag wurde am 18.11.2017 19:17 Uhr bearbeitet.