"Reiseverhalten abwarten"
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Flughafen Hahn stoppt Terminalausbau wegen Luftverkehrssteuer

Aktuelles aus dem Ressort Airports

HAHN - Der Terminalausbau des Flughafens Hahn wird wegen der neuen Luftverkehrabgabe vorerst gestoppt. Dies sagte eine Sprecherin des Betreibers am Dienstag und bestätigte damit Angaben des Südwestrundfunks (SWR). "Wir wollen abwarten, welche Auswirkungen diese Abgabe auf das Reiseverhalten unserer Passagiere hat." Die Baukosten des Ausbaus sind mit rund 5,5 Millionen Euro veranschlagt.

Mit der ursprünglich geplanten Neustrukturierung des Terminals bekäme der Einzelhandel rund 900 Quadratmeter mehr Fläche, die Gastronomie etwa 450 Quadratmeter. Die Investitionen sollten Reisenden mehr Service bieten und so auch zusätzliche Einnahmen ermöglichen. Einschließlich der in diesem Jahr erfolgten Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten im Terminal sind die Baukosten nach Angaben der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH mit rund 5,5 Millionen Euro veranschlagt.

Hahn hatte seinen Terminal 2001 in Betrieb genommen und mit den steigenden Fluggästezahlen mehrfach provisorisch erweitert. Mit etwa 3,8 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr zählt der Hunsrück- Airport zu den wichtigsten Regionalflughäfen in Deutschland.

Größte Passagier-Airline ist Ryanair. Der irische Billigflieger hatte kürzlich erklärt, die Steuer könne zu Streichungen einzelner der bisher 174 Verbindungen von den drei deutschen Flughäfen Frankfurt (Hahn), Düsseldorf (Weeze) und Bremen führen.

Die Bundesregierung hatte in Zusammenhang mit ihrem Sparpaket eine Luftverkehrssteuer von bis zu 45 Euro pro Ticket beschlossen und damit Proteste in der Luftfahrtbranche ausgelöst. Die Steuer gilt schon jetzt bei Buchungen für Abflüge vom 1. Januar 2011 an. Die nach Entfernung in drei Stufen gestaffelte Abgabe soll jährlich eine Milliarde Euro zur Haushaltskonsolidierung einbringen.
© dpa | Abb.: CC | 05.10.2010 15:48

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Beitrag vom 08.10.2010 - 09:38 Uhr
ZH Flyers,

Deinen Optimismus in Ehren, aber die Landesregierung RP hofft, so ein Argument für sich gegen den Ausbau zu finden.

Wie war das noch mit dem "Hahntaler"?
Infrastruktur kostet immer etwas und läßt sich nur selten direkt gegen Einnahmen abrechnen (vgl.Schule) - aber das ist kein Argument, die Einnahmenseite zu vernachlässigen.

Wenn O'Leary meint, im Fluge nur gegen Aufschlag den Toilettenbesuch und Essen und Trinken bieten zu können, weshalb nicht Gleiches schon mal am Boden zum Üben?
Beitrag vom 07.10.2010 - 11:21 Uhr
@sixpence: Wieso rechnen Sie mit einer Verlagerung von Hahn nach Weeze? Auch wenn Weeze extrem nah an der holländischen Grenze liegt, es bleibt Deutschland und die Luftverkehrsabgabe wird doch auch auf alle FR Flüge ab Weeze erhoben, oder irre ich mich da?

In punkto Lokal- und Regionalpolitiker: Glauben Sie ernsthaft die Landräte und Bürgermeister aus dem Hunsrück schaffen was den Herren Mayerhuber, Hunold und vielen Vetretern der "etwas" grösseren Flughäfen in Deutschland nicht gelungen ist? Nicht ernsthaft, oder?



Dieser Beitrag wurde am 07.10.2010 11:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.10.2010 - 10:47 Uhr
die diskussion um diese "geniale idee" zur rettung der bundesfinanzen ist hinreichend bekannt. die möglichen auswirkungen auf deutsche grenzflughäfen ebenso. allerdings halte ich die aussage von @zhflyers für recht pauschal und einseitig. sosehr generell das thema provinzflughäfen eine unbeschreiblich und blamable seite in bezug auf profilsucht von politischer seite unter vernachlässigung wirtschaftlicher aspekte, verlangt hahn mit inzwischen 3,5 mio pax und einer deutschen cargo carrier mit vier b747 eine etwas differenziertere betrachtung. FR hin oder her, hier hat sich eine verkehrsleistung ergeben, die als wirtschaftsfaktor in der region sicher nicht mehr zu unterschätzen ist.
jetzt könnten die lokal- und regionalpolitiker einmal zeigen, was sie wirklich können und den abfluss dieses verkehrsaufkommens durch streichung dieser unseligen verkehrsabgabe verhindern. wir werden erleben, dass erst diverse arbeitsplätze von hahn nach weeze, von köln in die arbeitslosigkeit wandern müssen bis diese farce wieder gestrichen werden wird. eine weitere grosse politische leistung von angelas kabinett!


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