Luftverkehrsabgabe
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Ryanair zieht sich ab Sommer weiter aus Deutschland zurück

Ryanair
Ryanair in Bremen, © Bremen Airport

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BERLIN - Ryanair wird ihre Kapazitäten ab den Flughäfen Berlin-Schönefeld, Bremen und Weeze mit Beginn des kommenden Sommerflugplans erheblich reduzieren. Der irische Carrier macht die anstehende Umsetzung der Luftverkehrsabgabe in Höhe von acht Euro durch die Bundesregierung für diesen Schritt verantwortlich. Bereits im Oktober hatte Ryanair einen massiven Streckenabbau am Flughafen Frankfurt-Hahn zum Sommer 2011 angekündigt.

Ryanair wird nun ab dem Berliner Flughafen Schönefeld das Flugangebot um 56 Prozent reduzieren und vier Strecken streichen. "Hierdurch werden 122 wöchentliche Flüge verloren gehen", teilte Ryanair am Dienstag mit. Die Iren erwarten in der Hauptstadt einen Rückgang des Passagieraufkommens um 900.000 Fluggäste. Rund 900 Arbeitsplätze am Flughafen sowie in der Tourismusbranche würden indirekt von diesem Passagierrückgang betroffen sein.

Weniger Flugzeuge in Bremen und Weeze

Darüber hinaus wird Ryanair zum Sommerflugplan 2011 die eingesetzte Flotte am Flughafen Bremen im Vergleich zum Sommer 2010 von vier auf drei Flugzeuge reduzieren. "Diese werden 58 Flüge weniger pro Woche operieren und acht Ryanair-Destinationen weniger bedienen, was einer Kürzung des Flugbetriebs um 29 Prozent gleicht," so Ryanair. "Dadurch wird sich das Fluggastaufkommen am Bremer Airport künftig um 400.000 Passagiere verringern."

Am Flughafen Weeze wird die eingesetzte Ryanair-Flotte von neun auf nur noch sieben Flugzeuge reduziert. "Für den Regionalflughafen am Niederrhein bedeutet dies konkret ab Sommer 2011 den Verlust von 13 Ryanair-Verbindungen (21 Prozent), 84 wöchentlichen Flügen sowie von 700.000 Fluggästen jährlich, so dass folglich rund 700 Arbeitsplätze in der Region verloren gehen", schreibt die Fluggesellschaft.

Verlust von drei Millionen Passagieren


"Die anstehende Umsetzung der Luftverkehrsabgabe wird den Standort Deutschland im kommenden Jahr massiv beschädigen", warnte Ryanair Vorstandschef Michael O`Leary. Die Streckenreduzierungen von Ryanair an den Standorten würden "zwangsläufig den jährlichen Verlust von drei Millionen Passagieren und 3.000 Arbeitsplätzen mit sich ziehen".

"Ryanair wird die derzeit noch in Deutschland eingesetzten Flugzeuge künftig an anderen europäischen Flughäfen stationieren, die kostengünstiger sind und deren Länder keine zusätzlichen Steuern erheben", so O`Leary weiter. "Wir appellieren hiermit nochmals an die Politik, die geplante Luftverkehrssteuer wieder abzuschaffen und vor allem die negativen Auswirkungen auf den Flugverkehr und den Arbeitsmarkt in Deutschland zu berücksichtigen."
© aero.de | Abb.: Flughafen Weeze | 14.12.2010 11:38

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Beitrag vom 16.12.2010 - 10:07 Uhr
was für eine gute Entscheidung von Ryanair. Jetzt ist Platz für andere Airlines, die nicht die Preise so kaputt machen wollen und alles für um sonst haben wollen. RyanAir darf sehr gerne gehen. Für immer.
Ich halte die Steuer für gut. Auf Kerosin wurde schon keine Steuer erhoben. Die Fliegerei wurde wie ein Taxi bedient. Das ist nicht tragbar. Ich werde nicht über die Grenze fahren, wenn ich fliegen will. Der Zeitaufwand, Spritkosten schlingen die 8 Euro direkt auf.
Beitrag vom 15.12.2010 - 09:16 Uhr
So sehr die neue Steuer in meinen Augen Gift ist, so sehr es mich freut, das Ryanair die Konsequenzen zieht, so muss man doch ehrlich sagen, dass es nur so und nicht anders funktioniert.

Die Politik wird sehr schnell merken, dass die ganzen, wie Pilze aus dem Bodenschiessenden Regionalflughäfen, eben keine Jobmotoren sind, sondern nach und nach jämmerlich durch die Steuer eingehen werden.

Vielleicht können wir dann künftig wieder zur Normalität zurückkommen.

Die bereits vorhandenen Flughäfen reichen völlig aus und auch nach einem Ryanair Rückzug bleiben genug Alternativen. Obwohl man sicher noch den Einen oder Anderen vom Spielfeld verschwinden sehen wird.

Anyway, ich bin nie Ryanair geflogen, ich werde es auch nicht und vermissen werde ich sie schon garnicht.

Beitrag vom 15.12.2010 - 06:37 Uhr
Vermissen????

Ich bin noch nie mit der Ryanair geflogen und habe es auch nicht vor.

Aber die kluge Entscheidung Deutschland mit solch albernen Gesetzten den Ruecken zu kehren finde ich mutig und GUT!!!
Dieses Land das international in der Aviation Industrie und auch an der Ausstattung der nationalen und internationalen Flughaefen am A B S T E I G E N D EN Pfad ist, lernt nicht aus den Fehlern der Vergangenheit!
Erst vor 3 Jahren haben die Niederlaender eine zusaetzliche Steuer fuer alle Abfluge ex Niederlande eingefuehrt, aber schon 1 Jahr spaeter wurde dieses Gesetz nach Einfuehrung wieder abgeschafft.

Vielen Dank an all die Politiker in Deutschland! Nun werden (wenn auch nicht soviele wie es die Ryanair geschaetzt hat) wieder Arbeitsplaetze in Deutschland auf den Flughaefen und Umfeld abgebaut.

Danke Deutsche Politik!!!

Hoffen wir mal dass herr Hunold von der airberlin, Erfolg verzeichnet mit seiner Klage gegen die neue Steuer!

Bleiben wir doch bei der planetruth!!


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