Lufthansa in der Warteschleife
Älter als 7 Tage

Brüssel befragt Marktteilnehmer zum Air-Berlin-Deal

Eurowings Airbus A320-214
Eurowings Airbus A320-214, © Michael Lassbacher

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BRÜSSEL - Wegen der geplanten Übernahme weiter Teile der insolventen Fluglinie Air-Berlin durch die Lufthansa holen die EU-Wettbewerbshüter Kreisen zufolge Feedback von anderen Marktteilnehmern ein. In EU-Wettbewerbsfällen ist es üblich, dass die EU-Kommission ein derartiges Verfahren startet.

Ziel der Befragung sei es, die Analyse der EU-Kommission mit Einschätzungen von Unternehmen und Anbietern zu ergänzen, hieß es am Mittwoch aus Branchenkreisen.

Lufthansa will mit den Teilgesellschaften LG Walter und Niki für 210 Millionen Euro einen erheblichen Teil des Flugbetriebs von Air Berlin mit 81 Jets und den dazugehörigen Verkehrsrechten übernehmen. Die EU-Kommission muss bei europaweit relevanten Zusammenschlüssen prüfen, ob Wettbewerbsverzerrungen oder Nachteile für Verbraucher entstehen könnten.

Die Frist für die erste Phase des Prüfverfahrens läuft bis 21. Dezember. Die EU-Kommission kann dann entscheiden, die Übernahme - gegebenenfalls unter Auflagen - durchzuwinken, oder aber eine vertiefte Prüfung einzuleiten. Für die wären noch einmal 90 Arbeitstage Zeit.

Die Lufthansa hatte in der vergangenen Woche Zusagen nach Brüssel gesendet. "Wir übernehmen praktisch eine Niki sozusagen ohne Slots, wenn es dann zum OK der Europäischen Kommission kommt", sagte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr dazu unlängst.

In Düsseldorf sollten gar keine Start- und Landerechte mehr bei dem österreichischen Ferienflieger bleiben, in Palma de Mallorca nur einige wenige, meinte der Chef des größten Luftverkehrskonzerns Europas.

Branchenkreisen zufolge würden allerdings über LG Walter attraktive Slots zu Stoßzeiten in Düsseldorf an Lufthansa fallen, der Konzern will demzufolge zudem Start- und Landerechte auch in Berlin-Tegel und München behalten. Sollten Slots aus der Übernahme ausgeklammert werden, gingen sie grundsätzlich zunächst wieder in einen Slot-Pool zurück und würden vom Koordinator der dem Bundesverkehrsministerium unterstellten Behörde nach feststehenden Regularien neu verteilt.

Um 50 Prozent der Slots an den Flughäfen könnten sich neue Anbieter bewerben, 50 Prozent sind für Bestandskunden vorgesehen. Weitere Start- und Landerechte von Niki könnten damit letztlich wiederum an die Lufthansa fallen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 06.12.2017 16:35

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Beitrag vom 10.12.2017 - 14:21 Uhr
@paulTU154
Ja, genau das meinte ich etwa. Vielleicht war der Preis ja angemessen genau für das was Sie erhalten haben. Mehr ging da nicht.
Sie empfinden es nun aber eben nicht so. Also fliegen Sie nicht mehr mit der Gesellschaft, weil Sie hoffen woanders anderen zu begegnen. ( Viel Glück!)
Abgefunden habe ich mich damit nicht, nur die Realitäten anerkannt. Ändern kann man da eher wenig, weil das wie beschrieben systembedingt ist.
Es heisst doch immer gebetsmühlenartig'der Markt regelt; Angebot und Nachfrage'. Ob ich das gut finde, irrelevant solange nix Grosses, Systemveränderndes stattfindet. Bis dahin wird die aktuelle Geschichte sich fortschreiben, die Grossen weiter die kleinen fressen bis keine mehr da sind ...

Nun ja, wenn das Ihre Meinung dann akzeptiere ich diese als Ihre Meinung. Meine Meinung ist das jedoch nicht. Und ich finde mich auch nicht damit ab. Um nochmal auf meine Beispiele zurück zu kommen (auch auf das fiktive mit dem Hotel): ich nenne so etwas Betrug. Und werde mich nach wie vor dagegen zu Wehr setzen bzw. so etwas nicht akzeptieren.

Ich bin zunächst mal positiv überrascht, dass es hier tatsächlich mal eine entspannte sachliche Diskussion zu diesem Thema gibt.

@PaulTU154
Leider muss ich A320FAM und den anderen hier Recht geben.
Das Problem an der Situation ist, dass außer der LH Gruppe kein Wettbewerber vorbereitet war oder nennenswert reagiert hat.
Ob der Preis, den Sie bezahlt haben angemessen ist, können Sie sich selbst beantworten, wenn Sie mit der Bahn 2. Klasse auch 150€ bezahlen und darin keine Luftverkehrssteuer, Sicherheitsgebühren, Flughafengebühren usw. Enthalten sind. Oder rechnen Sie sich mal die kompletten Kosten fürs Auto dagegen.
Davon ganz abgesehen, fliegen Sie doch einfach nicht zu den Preisen. Wenn das alle tun, bleiben die Flugzeuge leer und die Preise sinken.
Solange aber alle jammernd die Preise bezahlen, haben sie ihre Marktmacht einfach nicht begriffen oder sie haben das Geld...
Ich muss privat nicht für das Geld fliegen.
Geschäftlich kann man das Meiste mit Videokonferenzen regeln. Und wenn es doch sein muss, sind es Geschäftsausgaben, die steuerlich wirksam bilanziert und abgesetzt werden können.
Beitrag vom 09.12.2017 - 08:45 Uhr
@paulTU154
Ja, genau das meinte ich etwa. Vielleicht war der Preis ja angemessen genau für das was Sie erhalten haben. Mehr ging da nicht.
Sie empfinden es nun aber eben nicht so. Also fliegen Sie nicht mehr mit der Gesellschaft, weil Sie hoffen woanders anderen zu begegnen. ( Viel Glück!)
Abgefunden habe ich mich damit nicht, nur die Realitäten anerkannt. Ändern kann man da eher wenig, weil das wie beschrieben systembedingt ist.
Es heisst doch immer gebetsmühlenartig'der Markt regelt; Angebot und Nachfrage'. Ob ich das gut finde, irrelevant solange nix Grosses, Systemveränderndes stattfindet. Bis dahin wird die aktuelle Geschichte sich fortschreiben, die Grossen weiter die kleinen fressen bis keine mehr da sind ...
Beitrag vom 08.12.2017 - 22:11 Uhr
Wacht doch auf,
solche Situationen begegnen einem doch in allen möglichen Lebenssituation.
Wo steht, dass es fair zugehen muss. Das ist die Welt in der wir leben, UNSERE Gesellschaft. Und die Grossen, die die Kleinen gerne fressen, haben die besten Chancen zu überleben, die Politik handelt in erster Linie nach wirtschaftlichen Interessen ...
Und der Euro/DM Vergleich ist auch einfach nur noch lahm. Was meint ihr denn, was der Preis wäre, nach über 15Jahren, wenn noch mit DM bezahlt würde ??? ...


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