Radikaler Umbau
Älter als 7 Tage

AUA-Personalverträge: Licht am Ende des Tunnels

Austrian Headquarters Wien
Austrian Headquarters Wien, © Ingo Lang

Verwandte Themen

WIEN - Die Kündigung des Kollektivvertrags AUA-Bord samt angekündigter Betriebsauslagerung zur Tochter Tyrolean durch AUA Chef Jaan Albrecht war mehr als der Paukenschlag zu einer 'drohenden' Runderneuerung. Und die Kündigung des KV Tyrolean-Bord durch die Gewerkschaft mehr als die (absehbare) Antwort: Einen alten durch einen anderen alten Vertrag ersetzen, hat schlicht nicht funktioniert. Jetzt stehen alle Crews ohne Vertrag da. Und die AUA vor einem kompletten Neuanfang.

Gut zweieinhalb Jahre nach Übernahme durch die Deutsche Lufthansa geht mit Kosmetik nichts mehr, die AUA braucht kein neues Gesicht, sondern eine echte Umgestaltung, von einem politisch gesteuerten Staatsbetrieb zu einem zukunftsfähigen Systempartner in Europas größtem Airlinekonzern: Die AUA muss von Grund auf modernisiert werden, und wer sonst soll das tun, wenn nicht die Mitarbeiter.

Das alte, mit 62 Jahren inzwischen schon recht betagte Unternehmen bei laufendem Betrieb zu demontieren, ist freilich alles andere als ein simpler Job und die gegenseitige Kündigung der Personalverträge die Axt am Ast, auf dem so gut wie alle saßen, Management, Mitarbeiter und auch die Gewerkschaft. Jetzt sitzen alle am Boden, und das ist auch gut so, trotz scheinbar kollateraler Vertrauenschäden, auf allen Seiten.

Was der AUA nun ins Haus steht, ist nicht weniger als die kollektive Errichtung eines tragfähigen Fundaments für die gesamte Mannschaft. Die Chance der Stunde: Ein völlig neuer, unternehmensweiter Kollektivvertrag, mit dem das Unternehmen als akkordiertes Team und ohne künstliche Aufstiegsbremsen (Tyrolean) in eine erfolgreiche Zukunft fliegen kann.

Das Talent dazu ist da, und auch der Wille, was es noch braucht, ist auch der Mut zur Tat. Verzicht auf alte Privilegien muss kein Opfer sein, und schon gar kein Abbau hart erarbeiteter Lebensqualität. Von einem marktgerechten Wachstumskurs profitieren alle, von einem 'vertragsgerechten' Schrumpfkurs am Ende keiner - der kostet nur, vor allem Kunden. Und von eben diesen lebt naturgemäß das Ganze.

»Uns ist egal, ob AUA-, Tyrolean- oder Konzern-KV draufsteht, wichtig ist, was drinnen steht.«
AUA-Sprecher Peter Thier

© Bob Gedat, aero.at | Abb.: Ingo Lang | 29.03.2012 00:06


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Bobcorn

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden