Nachtflugverbot
Älter als 7 Tage

Fraport: Passagiere bleiben am Betriebsrand hängen

Nacht
Lufthansa Airbus A321, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Frankfurts Flughafenchef Stefan Schulte will die strikte zeitliche Grenze zum Nachtflugverbot aufweichen. Derzeit blieben am größten deutschen Drehkreuz nachts zu viele startklare Jets am Boden, weil die 23.00-Uhr-Grenze vom Land zu strikt ausgelegt werde, sagte Schulte am Freitag in Frankfurt. Seit Oktober seien wegen der verweigerten Genehmigungen für 108 Starts bereits knapp 12.000 Passagiere in Frankfurt über Nacht hängengeblieben.

Dazu seien in der vergangenen Nacht noch einmal rund 2.000 gestrandete Passagiere gekommen, weil elf Maschinen nicht mehr starten durften, darunter Großraumjets wie ein Airbus A380 nach Johannesburg oder die Boeing 747 nach Bangkok. Erneut sei es zu Tumulten gekommen, weil sich Passagiere zunächst weigerten, wieder aus dem Flugzeug auszusteigen. Erst die Polizei konnte die aufgebrachten Reisenden einigermaßen beruhigen.

Ihm schwebe ein Selbstverpflichtung der Luftfahrtindustrie vor, die verspäteten Starts auf ein absolut notwendiges Minimum zu begrenzen, sagte Schulte. Bislang entscheidet das hessische Verkehrsministerium auf Antrag nach einem engen Kriterienkatalog, ob die Verspätung von der jeweiligen Fluggesellschaft selbst zu verantworten ist.

Schlechtes Wetter am Flughafen führt regelmäßig zu Startgenehmigungen nach 23.00 Uhr. Keine grünes Licht gibt es hingegen beispielsweise für Jets, die auf ihren Umläufen früher am Tag witterungsbedingt Verspätungen eingeflogen haben.

Auch die Deutsche Lufthansa hat in diesem Monat mehr Flexibilität am Frankfurter Betriebsrand gefordert. "Auf einem Weltflughafen wie Frankfurt muss eine gewisse operative Stabilität gewährleistet sein", sagte Lufthansa Passage-Vorstand Kay Kratky.
© dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 29.06.2012 14:46

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Beitrag vom 29.06.2012 - 21:31 Uhr
Langsam aber sicher geht in Deutschland bald nichts mehr. Jedes mal werden die gleichen Fehler begangen. Wenn es gerade gut läuft wird so manches in Frage gestellt und dabei gerne vergessen, dass irgendwann die Rechnung kommt. Meistens ist es dann, wenn die Kassenlage nicht mehr so gut ist. Dies gilt im Großen wie im Kleinen. Jeder Bürger oder Politiker der immer noch mehr Selbstbeschränkung fordert sollte über die langfristigen Konsequenzen nachdenken. Momentan läuft es für Deutschland wirklich gut, so dass man glaubt auf manches verzichten zu können. Aber gerade in einer Industrie wie der Luftfahrtbranche, die einerseits mit geringen Gewinnspannen arbeitet, dazu sehr anfällig für globale wirtschaftliche Schwankungen ist, der jedoch eine überragende Bedeutung am Erhalt und Ausbau unserer Wirtschaftsleistung hat, ist es einfach nur sträflich jetzt und einseitig unnötige Bürden von Seiten des Gesetzgebers (Nachtflugverbot, Ticketsteuer, Emissionsabgabe) aufzuerlegen und gleichzeitig Wachstumsbeschränkungen über einen Verzicht des Ausbaus von Infrastruktur zu schaffen, sh. München 3. Bahn. Unsere globale Konkurrenz reibt sich die Hände und Deutschland macht sich zum Gegenstand des Gespötts. Gleichzeit aber bleiben wir der Verlässliche Zahlmeister, quasi everyone's Depp, sorry Darling. Wie grotesk.
Beitrag vom 29.06.2012 - 18:30 Uhr
Dieser ganze Schwachsinn ist den Politikern zu verdanken. Fuer den Bau der neuen Landebahn wurde ein Nachtflugverbot versprochen. Sehr schoen, aber doch nur fuer die neue Landebahn und fuer den Rest des Flughafens mit den bestehenden 3 Bahnen haette man die alte Betriebsgenehmigung behalten muessen. Dann haette man auch ein Nachtflugverbot fuer die neue Bahn z. B. von 21.00 Uhr bis 06.00 einrichten koennen. Aber das kommt dabei raus wenn sich Politiker mit null Ahnung einschalten. Deutschland hat sich bereits abgeschafft, siehe auch Muenchen. Zu dem Wunsch der lautstarken Minderheit der Bevoelkerung wieder in der Steinzeit zu leben kommt noch die Dummheit der Politiker die dies ermoeglichen.
Beitrag vom 29.06.2012 - 16:31 Uhr
Was würde passieren, wenn ein Anwohner (aus beispielsweise Flörsheim) klagt, weil er nach 23 Uhr aus dem Schlaf gerissen wird.


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