Kein weiterer Kredit
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Etihad drängt Air Berlin zu Partnerschaft mit Air France

Etihad
Etihad Vorstandschef James Hogan, © Etihad Airways

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MÜNCHEN - Die arabische Fluggesellschaft Etihad drängt ihren angeschlagenen deutschen Partner Air Berlin zu einer Allianz mit dem französischen Konkurrenten Air France. "Wenn sich die Möglichkeit dazu anbieten würde, wären wir erpicht darauf", sagte Etihad-Chef James Hogan der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Ziel sei, dass Air Berlin im Zuge einer Zusammenarbeit Gemeinschaftsflüge mit den Franzosen anbiete.

Weitere Finanzspritzen wollen die Araber den Deutschen nach dem Geldregen vom Jahresbeginn nicht verabreichen. "Air Berlin braucht keinen weiteren Kredit von uns", sagte Hogan. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Air-Berlin-Chef Mehdorn legte sich der Manager nicht auf einen Favoriten fest. Er hält es für notwendig, dass das Management im Zuge der Sanierung "harte Entscheidungen" trifft. Air Berlin sei "eine Airline im Übergang."

Dabei geht es auch um die Planung des Flugnetzes bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. Seit Oktober liegt diese Aufgabe in den Händen des Österreichers Wolfgang Prock-Schauer, der zuvor die indische Jet Airways und die Lufthansa -Tochter BMI geführt hatte. "Prock-Schauer ist ein großartiger Netzplaner, und das Netz muss erneuert werden", sagte Hogan. Ob er den Manager auch als möglichen Kandidaten für die Unternehmensspitze sieht, ließ er offen.

Etihad war im Januar zum größten Aktionär aufgestiegen und hatte dem Unternehmen mit einem Kredit über 255 Millionen US-Dollar (198 Mio Euro) aus der Klemme geholfen. Air Berlin hatte den Großteil der Summe bis zur Jahresmitte bereits abgerufen. Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn will die Gesellschaft nach jahrelangen Verlusten im kommenden Jahr in die Gewinnzone bringen. Dazu soll neben Kürzungen bei Strecken und Flotte auch der vollzogene Eintritt zum Luftfahrtbündnis Oneworld beitragen.

Die Mitgliedschaft in dem Bündnis, zu dem Fluggesellschaften wie British Airways und Iberia gehören, findet Hogan indes nicht so wichtig. "Oneworld ist sekundär", sagte er. Er setzt stärker auf bilaterale Partnerschaften als auf große Allianzen wie Oneworld, Skyteam und Star Alliance.

Etihad selbst hatte bereits im Juli Bündnisgespräche mit der französisch-niederländischen SkyTeam-Airline Air France-KLM bestätigt. Wenn die Gespräche zwischen der zweitgrößten europäischen Fluggesellschaft und dem drittgrößten Anbieter aus der Golfregion zum Erfolg führen, wollten beide Unternehmen ihre Flugpläne auf der Langstrecke aufeinander abstimmen.

Air France steckt wegen hoher Schulden und eines defizitären Europageschäfts in schweren Problemen. Etihad hatte 2011 erstmals einen Gewinn eingeflogen und legt sich nicht fest, ob dies auch im laufenden Jahr gelingt.
© dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 04.10.2012 08:12

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Beitrag vom 04.10.2012 - 13:18 Uhr
Ich könnte mir auch vorstellen, dass in Zukunft das Allianz-Thema wieder weniger wichtig wird und jede Airline sich ein eigenes Partner-Netzwerk spannt - ohne Rücksicht auf Allianzen. Denn so eine Allianz kostet viel Geld und kann - je grösser sie wird - ein Hemmschuh für die eigene Entwicklung werden.
Beitrag vom 04.10.2012 - 12:49 Uhr
Na so kann man auch an Slots kommen. Die Geier kreisen ja bereits mächtig über AB.

Fraglich ob man sich einen solchen wechselwilligen Partner möchte bzw. braucht.
Beitrag vom 04.10.2012 - 09:18 Uhr
Na da wird im Nahen Osten ja wohl richtig rotiert. AB raus aus OW und rein in SKY (EY will zwar noch nicht, aber abwarten).
QR evtl. dafür in OW rein (siehe Aero Meldung) und QF evtl. raus aus OW da mit EK leicht verbündelt.
Wollen mal sehen wie lange EK noch ohne Allianz bleiben kann. Könnte dann ja eigentlich nur noch nach STAR riechen :-)

...NCC1701


Dieser Beitrag wurde am 04.10.2012 09:20 Uhr bearbeitet.


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