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Der A330-900-Prototyp, Werknummer MSN1795, Registrierung F-WTTN, hob mit dem Rufzeichen AIB01TN um 9.57 Uhr von der südwestlichen Startbahn in Toulouse ab und verschwand schon kurz nach dem Abheben, noch mit ausgefahrenem Fahrwerk, mit leichten Nickbewegungen in der Wolkendecke.
Nach dem Abheben in nordwestlicher Richtung nahm das Flugzeug zunächst Kurs nach Südwesten in Richtung der Pyrenäen und drehte dann nach Norden. Zunächst prüft die Besatzung die grundsätzlichen Flugeigenschaften und das sogenannte Handling, und "öffnet" schrittweise den Flugbereich. Danach folgen simulierte Landeanflüge, mit denen die spätere Landung geprobt wird.
Dank eines verringerten Spritverbrauchs soll der Flieger im Konkurrenzkampf mit Boeing wieder attraktiver werden. Er ist als kleinere Alternative zum jüngsten Großraumjet A350 gedacht und wird als A330-900 mit 287 und als A330-800 mit 257 Sitzen angeboten.
Die Endfertigung der ersten A330-900-Maschine hatte vor etwas über einem Jahr begonnen. Der erste Flug war ursprünglich bereits für das Frühjahr geplant gewesen, musste aber wegen Verzögerungen beim britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce verschoben werden.
Das A330neo-Triebwerk Trent 7000 basiert auf dem Trent 1000-TEN, das Rolls-Royce für die Boeing 787-10 entwickelte.
Airbus hat bislang 212 Bestellungen für die Neuauflage in den Büchern, die erste Fluglinie - TAP Portugal - soll die Maschine Mitte 2018 in Betrieb nehmen können. Air Asia X überlegt unterdessen, ob sie 66 A330-900neo auf A350-900 umschreibt.
Der europäische Flugzeugbauer hatte in der Nacht zu Dienstag ein Bündnis mit dem kanadischen Konkurrenten Bombardier bekannt gegeben. Die Europäer steigen mehrheitlich bei dessen neuer Flugzeug-Baureihe CSeries ein und ergänzen damit ihr Angebot im Bereich kleinerer Mittelstreckenjets.
2017 ist das Jahr der Flugpremieren: Airbus und Boeing brachten im März taggleich A319neo und 787-10 in die Luft, Embraer startete im selben Monat die Flugerprobung der E195-E2. Im April wurde die 737 MAX 9 flügge. COMAC und Irkut klappten im Mai zum ersten Mal die Fahrwerke der C919 und MS-21-300 ein.
Update 15:33 Uhr: Mehr Reichweite für die A330-900
Mit einem niedrigen Überflug und einer sanften Landung in Toulouse endete um 14.10 Uhr der Jungfernflug des ersten Airbus A330neo. Die Testbesatzung hisste an den geöffneten, seitlichen Cockpitfenstern Airbus-Fahnen und rollte damit direkt vor das Auslieferungszentrum, wo vor Journalisten ein Empfang durch die A330neo-Programmleiterin Odile Jubécourt und Airbus-Programmchef Didier Evrard stattfand.
Airbus-Verkehrsflugzeug-Vorstandschef Fabrice Brégier kündigte an, die maximale Startmasse der A330neo noch um etwa vier Prozent auf 251 Tonnen erhöhen zu wollen. Damit würde der überarbeitete Zweistrahler auch weitere Langstrecken, etwa Kuala Lumpur - London, nonstop schaffen.
© dpa-AFX, aero.de, Flug Revue (Sebastian Steinke) | Abb.: Airbus | 19.10.2017 06:24
Kommentare (2) Zur Startseite
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"Der europäische Flugzeugbauer hatte in der Nacht zu Dienstag ein Bündnis mit dem kanadischen Konkurrenten Bombardier bekannt gegeben. Die Europäer steigen mehrheitlich bei dessen neuer Flugzeug-Baureihe CSeries ein und ergänzen damit ihr Angebot im Bereich kleinerer Mittelstreckenjets".
mit dem eigentlichen Artikel "Airbus A330neo hebt erstmals ab" zu tun?