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Airbus und Bombardier brechen Gespräche über Kooperation ab

Bombardier CSeries FTV1
Bombardier CSeries FTV1, © Bombardier Aerospace

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TOULOUSE - Die Flugzeughersteller Bombardier und Airbus haben Gespräche über eine Zusammenarbeit gestoppt. Die Verhandlungen würden nicht weiterverfolgt, hieß es in einer am Mittwoch von Airbus vorgelegten Mitteilung. Bombardier bestätigte den Abbruch der Gespräche separat.

Die Kanadier wollen aber weiterhin Gespräche über Initiativen zur potenziellen Teilnahme an der Branchenkonsolidierung führen.

Bombardier ist vor der Einführung seines bislang größten aber am Markt wenig erfolgreichen Verkehrsflugzeugprogramms der CSeries zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor von einer Teilverkaufsabsicht von Bombardier für das CSeries-Programm an Airbus berichtet.

Daraufhin machten die Aktien von Bombardier am Dienstag (Ortszeit) einen Kurssprung von 15 Prozent. Trotzdem ergibt sich seit Jahresbeginn ein Kursverlust von 57 Prozent.

Die CSeries war an den Start gegangen, um das Monopol von Boeing und Airbus in der kleinen Klasse von Verkehrsflugzeugen aufzubrechen. Das Programm hat allerdings das vorgesehen Budget bereits um mehr als 2 Mrd. Dollar überschritten und liegt überdies zwei Jahre hinter dem Zeitplan. Die Modellreihe soll 2016 ihre Markteinführung vollziehen. Bombardier, mit Sitz im kanadischen Montreal, arbeitet überdies an einem Börsengang der eigenen Bahntechniksparte und will so die eigene Finanzlage aufbessern.

In keiner der beiden Mitteilungen über das Ende der Gespräche war die CSeries genannt worden. "Um das Programm finanziell am Leben zu erhalten, sollte jemand mit hoher Finanzkraft im Team sein", sagte Analyst Nicholas Heymann von William Blair & Co. in New York.

Bombardier hat sich vor dem Marktdebüt für Modelle der neuen CSeries bislang 243 Festbestellungen gesichert, das sind weniger als die 300 angepeilten. Zuletzt gab es Neuigkeiten über den Absatz der CSeries im September 2014, als eine Tochter der australischen Macquarie Group Ltd. den Kauf von 40 der Jets vereinbarte.

Mit Stand Ende Juni verfügte Bombardier über eine Barliquidität von 3,1 Mrd. Dollar bei langfristigen Verbindlichkeiten von etwa 9 Mrd. Dollar.
© Bloomberg News | Abb.: Bombardier | 07.10.2015 07:25

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Beitrag vom 08.10.2015 - 19:49 Uhr
Aber keine Kommunalitaet, ein schwieriges Marktsegment - ich weiss nicht.

Treffender Einzeiler. Dazu noch die geringe Bestellmenge. Das zusammen wird Airbus abgeschreckt haben.
Beitrag vom 08.10.2015 - 19:03 Uhr
Genau da sehe ich die Chancen für Bombardier in Kooperation mit Lufthansa. Die CS100 und CS300 der LH-Group würden ja im Umkreis von 3 Flugstunden um FRA, MUC oder Zürich bzw Wien fliegen. Lufthansa Technik würde die Wartung und Ersatzteilversorgung übernehmen und damit auch anderen europäischen Airlines den Einsatz dieser Modelle ermöglichen. Allein in Europa könnte ich mir 500 dieser Flieger vorstellen. Damit wäre Bombardier aus dem Gröbsten heraus und könnte sich einen vergleichbaren Absatzmarkt aussuchen, zB Nordamerika.
Beitrag vom 08.10.2015 - 17:25 Uhr
Wundert mich, das ueber diese Thema hier kaum diskutiert wird.

Bombadier scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen, wenn sie ueber einen Verkauf nachdenken.
Irgendwas ist da im Busch, sagt mir mein Instinkt.

Embraer freut sich einen Ast.

Fuer Airbus waere die C-Series sicher ein schoener fit, um unterhalb der A20neo etwas anbieten zu koennen.
Aber keine Kommunalitaet, ein schwieriges Marktsegment - ich weiss nicht.

Insgesamt tendieren die Airlines bei der Mittelstrecke eher zu 200PAX, dahin entwickeln sich A320 und B737 auch.

Nur was ist mit 100-150 Pax, dafuer gibt es zahlreiche Routen, und z.b. Delta betreibt zahlreiche CRJ, E-Jets und A319.

Allerdings ist Donier mit einem solchen Produkt auch schon auf die Schnauze geflogen, und es ist extrem schwer, weltweite Ersatzteilverfuegbarkeit, Service und den Vertrieb sicherzustellen, wenn man halt noch nicht das Netzwerk wie Airbus/Boeing hat.


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