787-Batterieprobleme
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Japaner tippen auf zu kalte Temperaturen

Batteriesatz aus ANA 787
Batteriesatz aus ANA 787, © JTSB

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TOKIO - Die vergangenen Batterieprobleme des Boeing-Dreamliners könnten mit Veränderungen der Lithium-Ionen-Akkus durch sehr niedrige Temperaturen zu tun haben. Zu diesem Schluss soll die japanische Untersuchungsbehörde in ihrem im September erscheinenden Bericht kommen.

Die japanische Zeitung "The Asahi Shimbun" berichtete am Dienstag, der Entwurf für den im September erwarteten Abschlussbericht der japanischen Behörde enthalte Verweise auf sehr tiefe Temperaturen, denen die 787-Batterien eines Fluges am 16. Januar 2013 ausgesetzt gewesen seien, bevor das Flugzeug mit einer überhitzten und rauchenden Batterie notlanden musste.

Die von GS Yuasa Corp. in Kyoto produzierten Lithium-Ionen-Batterien der 787 könnten sich bei sehr großer Kälte chemisch verändern. Das flüssige Elektrolyt könne dabei Teile seiner Leitfähigkeit verlieren.

Außerdem könne extreme Kälte zum Niederschlagen des Lithiums an den Elektroden führen, wobei sich unbeabsichtigt eine ständig leitfähige Verbindung bilden könne, die zu Kurzschlüssen führe. Die Rauchentwicklung sei aber eine Folge mehrerer Einflussfaktoren gewesen. Der endgültige Bericht werde im September erscheinen.

Boeing hatte nach mehreren Batterie-Zwischenfällen mit der 787 die Batterien und deren Lade-Software technisch verändert und alle Flugzeuge umgerüstet. Außerdem wurden die Batterien in einer feuerfesten Stahlbox gekapselt, die einen Notüberlauf nach außen aufweist. Seitdem sind keine Störungen mit den Batterien mehr aktenkundig geworden.

Airbus setzt ähnliche Lithium-Ionen-Batterien auch ohne Probleme in den A350-Prototypen ein, verwendet aber für die Serienflugzeuge konventionellere Nickel-Cadmium-Batterien.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: The Boeing Company | 07.08.2014 08:14

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Beitrag vom 08.08.2014 - 11:48 Uhr
@nessie,

ich glaube zunächst, dass Boeing die Betreiber von Boeing-Produkten immer entsprechend informiert. Alles andere wäre aus meiner Sicht eine bösartige Unterstellung!

Aber: Boeing wird dabei vermeiden, diese Erkenntnisse so zu formulieren, dass Airbus sofort daraus Erkenntnisse für die eigene Entwicklung gewinnen kann.

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Beitrag vom 08.08.2014 - 09:49 Uhr
Wer sagt denn, dass Boeing die Ergebnisse nicht an ihre Betreiber weitergegeben hat. Hier Im Forum ist wohl niemand dabei der eine B787 betreibt, also auch niemand der sicher weiß, was Boeing weiter gegeben hat und was nicht.

Wir sind ein Haufen von Luftfahrtfanatikern, aber wir sind keine Partei die am Luftverkehr, zumindest deren Abläufen, Entwicklungen und Interaktionen teilnimmt. Niemand hier bekommt Informationen aus erster Hand, und selbst wenn täte gut daran diese nicht ungefiltert weiter zugeben. Wir haben auch, ganz im Gegensatz zu den Betreibern keinerlei Anrecht auf derartige Infomationen, alles was wir hier veröffentlichen und diskutieren ist mindestens einmal gefiltert und erst dann weitergemeldet worden.

Von daher: Nehmt euch nicht so wichtig, denn wir wissen de facto fast nichts. Wie man an den Konjunktiven "dürfte posaunt haben" und "sollte weitergeben" ja wunderbar sehen kann.

Dieser Beitrag wurde am 08.08.2014 09:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.08.2014 - 09:38 Uhr
@fbwlaie:
Boeing dürfte die eignen Erkenntnisse nicht ausposaunt haben!

Diese Äußerung sehe ich kritisch. Wenn es sicherheitsrelevante Erkenntnisse sind, sollte Boeing die Erkenntnisse UNBEDINGT an die Flugzeugbetreiber weitergeben.

Zumindest die Lösung für das Problem. Und daran kann man meist auch das zugrundeliegende Problem erkennen.


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