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Ryanair hebt nach starkem Sommer den Ausblick

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Ryanair Boeing 737-800, © Allgäu Airport Memmingen

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DUBLIN - Ein überraschend starkes Sommergeschäft stimmt den irischen Billigflieger Ryanair optimistischer. Für das laufende Geschäftsjahr 2012/2013 (Ende März) rechnet der Lufthansa -Konkurrent jetzt mit einem Überschuss von 490 bis 520 Millionen Euro - ähnlich viel wie im Vorjahr und ein Fünftel mehr als bislang erwartet. Den größten Teil davon verbuchte Ryanair im wichtigen Sommerquartal, wie aus dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht.

Bei der geplanten Übernahme des Konkurrenten Aer Lingus lässt Vorstandschef Michael O'Leary unterdessen nicht locker.

Die Ryanair-Aktie reagierte mit mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Am Vormittag legte das Papier an der Londoner Börse um 7,76 Prozent auf 4,89 Euro zu. Commerzbank-Analyst Johannes Braun zeigte sich positiv überrascht: Er habe zwar mit einer Anhebung der Gewinnprognose gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß.

Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September setzte Ryanair bei den Kunden höhere Ticketpreise durch. Weil außerdem die Nachfrage in der Hauptreisezeit anzog, legte der Umsatz um 17 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu. Damit glich Ryanair auch die um gut ein Fünftel auf 581 Millionen Euro gestiegenen Treibstoffkosten aus. Der Überschuss kletterte im Vergleich zum Sommer 2011 um knapp ein Viertel auf 497 Millionen Euro und übertraf deutlich die Erwartungen der Analysten.

Nach den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs hat Ryanair unter dem Strich 596 Millionen Euro verdient. Ein Teil davon dürfte allerdings von den Verlusten im Winter wieder aufgezehrt werden. O'Leary erwartet, dass die schwache Konjunktur, und ein harter Wettbewerb auf die Rentabilität drücken. Vor wenigen Tagen hatte auch die Lufthansa trotz eines starken Sommerquartals ein durchwachsenes Bild von den kommenden Monaten gezeichnet. Laut Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne buchen die Menschen ihre Flüge immer kurzfristiger.

Maschinen bleiben am Boden

Während die Lufthansa ihr Flugangebot im Winter um rund drei Prozent kappt, plant Ryanair etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Um die roten Zahlen in der reiseschwachen Zeit zu begrenzen, will der Billigflieger bis zu 80 seiner insgesamt 298 Maschinen am Boden lassen. Dennoch soll die Zahl der Passagiere im laufenden Geschäftsjahr um mindestens vier Prozent auf mehr als 79 Millionen steigen. Alleine im Sommerquartal waren 48 Millionen Menschen mit Ryanair unterwegs.

Für die seit Jahren geplante Übernahme der einstigen irische Staatsfluglinie Aer Lingus ist Ryanair zu Kompromissen bereit. Das Unternehmen prüfe alle wirtschaftlichen Optionen, um Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen, betonte O'Leary. Für Ryanair ist es der dritte Anlauf, den heimischen Wettbewerber zu schlucken. Einen ersten Versuch hatte die Kommission 2007 gestoppt, beim zweiten 2009 gab Ryanair selbst wieder auf. Seit August steckt die EU in einer tiefergehenden Prüfung des Vorhabens. Sie fürchtet um den Wettbewerb auf den Strecken von und nach Dublin.
© dpa-AFX | Abb.: The Boeing Company | 05.11.2012 08:19


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