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Die 300 Tennisfelder große A350 XWB-Endmontagehalle trägt den Namen des Airbus-Gründervaters Roger Béteille, der unter anderem mit der Entwicklung der Fly-by-Wire-Technologie die Geschichte des europäischen Flugzeugbauers prägte.
Zum Produktionsstart der A350 XWB konzentriert sich Airbus auf die A350-900, die auf 314 Sitze optimiert wurde. In den Jahren 2016 und 2017 folgen die A350-800 (270 Sitze) und A350-1000 (350 Sitze).
Das Marktsegment der A350 XWB verspricht die höchsten Gewinnmargen für die Hersteller. Neben dem Brot-und-Butter-Flieger A320 gilt die A350 XWB daher als das wichtigste Airbus-Programm. Der Weg zum neuen Flugzeugs nahm wegen zahlreicher Änderungen am Konzept allerdings deutlich mehr Zeit in Anspruch als bei Projektstart im Jahr 2004 geplant.
Airbus ging das Programm zunächst als Weiterentwicklung der A330 an. Die ersten A350 sollten schon 2011 ausgeliefert werden. Als sich die Kunden mit Aufträgen zurückhielten, nahm Airbus von dieser Strategie aber Abstand und gab im Dezember 2006 bekannt, mit der A350 XWB (Extra Wide Body) ein technologisch völlig neues Flugzeug zu entwickeln.
Änderungen am Design und die Entwicklung eines von den Kunden geforderten, stärkeren Rolls-Royce-Triebwerks für das Topmodell A350-1000 zogen zwar weitere Korrekturen am Zeitplan und Abbestellungen nach sich. Dennoch verkauft sich die A350 XWB gut. Airbus liegen inzwischen Vorbestellungen für 118 A350-800, 352 A350-900 und 88 A350-1000 vor.
Zu den größten Kunden des A350 XWB-Programms gehören die Golfairlines Emirates und Qatar Airways. Boeing dürfte der A350 XWB im nächsten Jahr eine Weiterentwicklung der 777 entgegensetzen.
Produktionsrate von zehn Flugzeugen im Blick
Vier Jahre nach der Auslieferung des ersten Flugzeugs will Airbus monatlich zehn A350 XWB produzieren - ebensoviele wie Wettbewerber Boeing im Programm 787. Nach einem aktuellen Bericht der Agentur "Reuters" prüft Airbus, zusätzliche Lieferslots für die A350-1000 in den Jahren 2017 bis 2020 anzubieten, um den Verkauf des Flugzeugs anzukurbeln.
Um weitere Verzögerungen auszuschließen, will Airbus die A350 XWB anfangs in Kleinserien optimieren und so schrittweise an die zugesagten Gewichte und Leistungsdaten heranführen.
Das Statiktestflugzeug, das ausschließlich für die Erprobung am Boden eingesetzt wird, ist bereits nahezu komplett: Der Rumpf, zwei Tragflächen und das Seitenleitwerk sind bereits verbunden. Das Flugzeug wird später in den Statiktesthangar im Werk in Toulouse verlegt und dort für die statischen Tests vorbereitet. Diese sollen im Frühjahr 2013 beginnen.
Die Montage der ersten flugfähigen A350 XWB (MSN1) kommt laut Airbus ebenfalls gut voran; der Rumpf sei bereits vollständig zusammengefügt. Tragflächen, Seiten- und Höhenleitwerk der MSN1 befinden sich in der Endmontagelinie und würden Anfang November mit dem Rumpf verbunden.
© aero.de | Abb.: Airbus S.A.S. | 23.10.2012 10:58
Kommentare (3) Zur Startseite
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Für den vermuteten Wechsel durch Qatar gibt es durchaus gute Argumente. Der Herr Baker ist allerdings sehr sprunghaft und ob alles auch so kommt ist deshalb ungewiss.
Was das vorziehen betrifft ist das nicht so einfach. A350-800 ist doch - so wie von mir verstanden - nur eine Schrunpfung von -900. Auf aufwendige Anpassungen will man wohl verzichten. Bei -1000 sind aber doch weitere Entwicklungsschritte notwendig. Ob die so einfach sind und sich auf verlangen verkürzen lassen ist zweifelhaft. Sinnvoll wäre es vermutlich schon.
hier ein Bericht von FlightGlobal:
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