Pirog geht von Bord
Älter als 7 Tage

LOT Polish Airlines braucht Staatshilfe

LOT Polish Airlines E175
LOT Polish Airlines Embraer E175, © Ingo Lang, edition airside

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BRÜSSEL - Die polnische Fluggesellschaft LOT steckt in Schwierigkeiten und benötigt Hilfe vom Staat. Die EU-Kommission bestätigte am Dienstag, dass Polen eine staatliche Beihilfe in Brüssel zur Genehmigung angemeldet habe. "Wir werden den Antrag prüfen", sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Um welchen Betrag es gehe, sagte der Sprecher nicht. Dem Vernehmen nach sollen aber bis zu 100 Millionen Euro fließen.

Die polnische Regierung will der Airline Beihilfen aber nur gegen einen harten Sanierungskurs zur Verfügung stellen. Vertrauen in Vorstandschef Marcin Pirog setzt Warschau dabei nicht mehr - der Manager muss seinen Hut nehmen. Bis auf Weiteres soll Finanzvorstand Zbigniew Mazur die Geschäfte der Star Alliance Airline führen.

Die polnische Regierung will LOT schon länger privatisieren. Als Käufer hatte unter anderem die türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines Interesse gezeigt, sich im Sommer aber aus den Verhandlungen zurückgezogen. Turkish Airlines gab als Grund für die geplatzte Übernahme Beteiligungshürden in der EU an, die Investoren aus Drittstaaten Mehrheitsbeteiligungen an europäischen Airlines verbieten.

Der polnische Staat hält direkt 68 Prozent der LOT-Aktien und kontrolliert weitere 25 Prozent über den staatlichen regionalen Wirtschaftsfond. Die übrigen Anteile liegen bei den Mitarbeitern.

LOT hat im vergangenen Geschäftsjahr rund 35 Millionen Euro Verluste eingeflogen und seit 2000 zehn Vorstandschefs verschlissen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Gerhard Vysocan | 18.12.2012 14:33

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Beitrag vom 04.01.2013 - 17:30 Uhr
Frage mich, wie die die 787 voll bekommen wollen, wenn die ganzen Zubringerflüge weg sind

 http://blogs.wsj.com/emergingeurope/2013/01/04/ailing-polish-airline-lot-to-shrink/
Beitrag vom 18.12.2012 - 20:42 Uhr
Pirog war glaube ich der 8. oder 9. Prezez (Geschäftsführer) der LOT innerhalb der letzten 10 Jahre. Sein Interimsnachfolger Mazur führte auch schon mal für kurze Zeit die Geschäfte. Reformen bei LOT wurden (wie auch die Besetzung des Chefpostens) als "Staatsairline" bisher immer politisch begleitet, was tatsächlich dazu geführt hat, das im Grunde keine fundamentalen Reformen stattgefunden haben, sondern allenfalls Verkauf von Tafelsilber betrieben wurde.

Wie soll eigentlich bei dieser Gemengelage eine vernünftige Strategie entstehen, und dann auch noch erfolgreich umgesetzt werden? Das erinnert mich irgendwie an meinen Lieblingsverein...

Ergänzende Information: In der polnischen Presse werden bis zu 1 Milliarde PLN Staatshilfe kolportiert, was ca. 240 Mio Euro entspricht.

Gruß aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 18.12.2012 21:56 Uhr bearbeitet.


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