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Boeing holt 787-10 und 777X noch nicht aus der Schublade

Cathay Pacific Boeing 777-300ER
Cathay Pacific Boeing 777-300ER, © Cathay Pacific

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EVERETT - Boeing Commercial Airplanes Chef Ray Conner hat keine Eile bei der Vorstellung der neuen Langstreckenflugzeuge 787-10 und 777X. Boeings Verkaufsmannschaft darf Kundenairlines die auf 320 Sitze verlängerte 787-10 zwar inzwischen anbieten, aber nur "softe" Leistungszusagen machen. Die 777X hat weiterhin noch keine Angebotsfreigabe - Management und Ingenieure feilen weiter an der nächsten Generation der Triple Seven.

Conners Vorgänger Jim Albaugh, der im vergangenen Juni überraschend in den Ruhestand ging, wollte die 777X eigentlich spätestens im Frühjahr 2013 vorstellen, um keine weiteren Aufträge an den Airbus A350-1000 zu verlieren. Vor der Pariser Luftfahrtmesse im Juni dürfte es aber keinen Programmstart der 777X mehr geben.

Zum einen spielt dabei Marketing eine Rolle. Airbus könnte es knapp schaffen, die A350-900 bis zur Paris Air Show in die Luft zu bringen und zur Messe einfliegen zu lassen. Da die A350 und die 777X den Widebodymarkt in den nächsten Jahren in großen Teilen unter sich ausmachen werden, will Boeing die Pariser Bühne sicher nicht allein dem Wettbewerber überlassen.

Zum anderen benötigt Boeing tatsächlich noch etwas Zeit, um die 777X zur Angebotsreife zu bringen. Die potenziellen Großkunden British Airways, Cathay Pacific, Singapore Airlines und Emirates haben sehr unterschiedliche Vorstellungen über die optimale Reichweite des Flugzeugs geäußert. Allerdings hat Boeing bereits klargestellt, dass die 777X nicht für den Einsatz auf Ultralangstrecken ausgelegt sein wird. Emirates hatte entsprechende Spezifikationen gefordert.

Offen ist hingegen die Frage, ob Boeing die 777X von Beginn an in zwei oder doch nur noch in einer Version anbieten wird. Die Reaktionen der Kunden auf die "kurze" 777-8X sollen bislang eher verhalten ausgefallen sein. Das Flugzeug wäre mit 350 Sitzen ein unmittelbarer Wettbewerber der A350-1000, aber kleiner als die gegenwärtige 777-300ER und auch schon recht nahe an der 787-10.

Großes Interesse zeigen die Airlines hingegen an der 777-9X. Mit 407 Sitzen wäre der Zweistrahler sicher eines der wirtschaftlichsten Flugzeuge für Langstrecken. Die 777-9X hätte faktisch keine direkte Konkurrentin am Markt und gilt als gesetzt.

Die 787-10 sollte noch vor der 777X grünes Licht erhalten. Seit Herbst geführte Gespräche mit ausgewählten Kunden verlaufen nach Informationen aus dem Umfeld des Herstellers sehr positiv. Gut möglich, dass Boeing in Paris nicht nur das Konzept der 787-10 vorstellt, sondern auch erste Aufträge für das Flugzeug präsentiert. British Airways, Singapore Airlines und der Lufthansa wird sehr konkretes Interesse am doppelt verlängerten Dreamliner nachgesagt.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 08.01.2013 09:44

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Beitrag vom 08.01.2013 - 11:11 Uhr
Für Boeing wäre die Umstellung auf eine Version der 777 X sicher einfacher. Sehe auch wenig Kunden für eine 777-8 X, die Airlines brauchen bei einer typischen Bestuhlung in drei oder gar vier Klassen schlicht Länge.

Klar will die EK möglichst mit einem Typ auch ihre Linie nach LAX (14:30 Stunden) nonstop fliegen können, aber Boeing ist gut beraten, aus der 777X nicht die Eierlegendevollmilchsau für Golfcarrier zu machen, sondern ein Flugzeug, dass vor allem die Requirements vom Rest des Markts unterstützt.
Beitrag vom 08.01.2013 - 10:21 Uhr
Hat sich irgendwer mal die Mühe gemacht und alle (oder wenigstens die meisten) der namhaften Jets in ein Reichweiten/PAX-Diagramm eingezeichnet, inkl. aller Mustervarianten? Die Daten könnte man sich ja bei Jane's holen.

Das würde mich wirklich mal interessieren, vielleicht kann die Redaktion mal so einen Artikel planen. Danke!

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Beitrag vom 08.01.2013 - 09:57 Uhr
Die 787-10X wird kurz vor (nicht in) Paris offiziell gelauncht. Initiale Aufträge in Le Bourget sind also garantiert.


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