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Airbus sichert Bundeswehr für 2016 nur fünf A400M zu

SEVILLA - Die Airbus Group will in diesem Jahr insgesamt nur fünf A400M Militärtransporter nach Deutschland liefern und gerät damit gegenüber der Bundesregierung weiter in Lieferverzug.

Der Flugzeugbauer hat beim Bundesverteidigungsministerium einen vorläufigen Lieferplan eingereicht, der statt der ursprünglich vereinbarten neun Transportflieger lediglich eine Auslieferung von fünf Maschinen 2016 vorsieht, erfuhr Bloomberg aus informierten Kreisen.

Aufgrund der Verzögerung muss Airbus nun mit Kompensationszahlungen rechnen. Am vergangenen Mittwoch wurde die erste der für dieses Jahr geplanten fünf Maschinen an die Luftwaffe ausgeliefert.

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums bestätigte, dass Airbus einen "ersten Auslieferungs- und Nachrüstungsplan" eingereicht habe. Dieser müsse vom Hersteller jedoch noch "detailliert und ergänzt" werden. Zum Lieferumfang äußerte sich das Ministerium nicht. Insgesamt hat Airbus bislang vier Maschinen des Typs A400M an die Bundeswehr geliefert.

Der Transportflieger A400M ist ein propellergetriebenes, viermotoriges Flugzeug, das im Tiefflug über lange Strecken große Lasten befördern kann. Die neue Maschine war 2003 von den Nato-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien, Luxemburg und der Türkei in Auftrag gegeben worden.

Im Zuge der Modernisierung der Bundeswehr soll der Transportflieger den aus den 60er Jahren stammenden "Transall"-Transporter ablösen.

Doch die Produktion der Maschine wird seit Jahren von Pannen und steigenden Kosten begleitet. Nach dem Absturz einer A400M in Spanien kam es 2015 bereits zu einem wochenlangen Lieferstopp. Im April bestätigte das Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen Triebwerksprobleme an dem Propellergetriebe.

Zuletzt waren zudem Risse am Rumpf des Transporters aufgetreten. Im Juni wurde für zwei der bis dahin gelieferten drei Maschinen der Flugverkehr wegen Triebwerksproblemen vorerst ausgesetzt.

"Insgesamt machen wir Fortschritte, aber langsamer als geplant, langsamer als erwartet", sagte Airbus-Chef Tom Enders am 13. Juli in London bei einem A400M-Treffen mit Investoren. "Es besteht die Möglichkeit, dass wir im nächsten Quartal zusätzliche Kosten verbuchen müssen."

Airbus war zu einer Stellungnahme zum Lieferumfang für 2016 nicht bereit.
© Bloomberg News | Abb.: Airbus | 19.07.2016 12:01

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Beitrag vom 20.07.2016 - 21:23 Uhr
@ Aviaticus ... da gebe ich Dir recht.

Echt ein Trauerspiel. Ohne der guten alten C-160 wäre die Luftwaffe schon längst tot. Unglaublich was die Flugzeugbauexperten damals mit der Transall auf die Beine gestellt haben ;-)

Aber wenn AIB die A400M in Griff kriegt, ist sie genau das richtige Flugzeug was das LTG der Bundeswehr braucht.

Ich stehe voll hinter der A400M. Ich durfte sie mal im Detail von außen und auch im Detail von innen bestaunen. Perfekt bis ins Detail konstruiert.

Das Flugzeug sieht nicht nur klasse aus, es fliegt auch in einer anderen Klasse. Wer mal ein Live-Display der A400M erleben durfte, wird mir das bestätigen.


Beitrag vom 20.07.2016 - 08:52 Uhr
Oh je, armer Fliegerhorst Wunstorf mit seinem LTG62.
Was macht ein Geschwader, wenn kaum eine Maschine abhebt. Die Transall ist bereits vergeben, die neue A400M nur in stark begrenzter Stückzahl einsatzfähig. Die Aufgaben werden nicht erfüllt, aber man kann ja schulen, bis alle Maschinen vorrätig sind, wann wird das sein. Nach heutigen Aussagen erst Anfang der 20er oder später. Ein Trauerspiel ohne Grenzen.
Was war das doch damals ein Klacks, 1968/1970 - Umstellung Noratlas auf Transall. War selbst noch dabei.

Ich grüße alle Geschwaderangehörige aufs herzlichste
JW

Dieser Beitrag wurde am 20.07.2016 09:00 Uhr bearbeitet.


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