Risse im Rumpf
Älter als 7 Tage

Weitere Verzögerung bei Transportflieger A400M

Erster Airbus A400M der Luftwaffe 54+01
Erster Airbus A400M der Luftwaffe 54+01, © Airbus DS

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BERLIN - Die Probleme beim Bundeswehr-Transportflugzeug A400M nehmen kein Ende. Das Verteidigungsministerium teilte dem Haushaltsausschuss des Bundestags am Freitagabend schriftlich mit, dass der Hersteller Airbus Bauteile austauschen will, die von "Rissbildung aufgrund von Wasserstoffversprödung" betroffen sein könnten.

"Dieser Austauschvorgang - isoliert betrachtet - könnte nach Angaben der Firma bis zu sieben Monate dauern", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Darin bestätigt das Ministerium auch erstmals schriftlich, dass es wegen möglicher weiterer Verzögerungen nach einer Übergangslösung als Ersatz für die A400M sucht. Die Probleme zeigten, "dass das BMVg (Verteidigungsministerium) mit seinen Überlegungen zur Überbrückung einer möglicherweise mittelfristig eintretenden Fähigkeitslücke den richtigen Weg eingeschlagen hat", heißt es in dem Schreiben.

Der Grünen-Rüstungsexperte Tobias Lindner erklärte dazu: "Inzwischen entwickeln sich die Neuigkeiten beim A400M zu einer Seifenoper mit täglich schlechten Nachrichten." Die Rissbildung war bereits vor zwei Wochen bekannt geworden. Wie Airbus damit umgehen wird, war bisher aber unklar.

Ein Unternehmenssprecher sagte, bei dem Problem handele es sich "um eine Aluminium-Legierung, die ein vorher unbekanntes Materialverhalten an den Tag legt". Das Thema beeinträchtige weder die Flugsicherheit noch die Einsatzfähigkeit der A400M-Flotte. Eine Lösung werde "im Rahmen der nächsten Wartungsintervalle implementiert".

Die Bundeswehr hatte die erste A400M im Dezember mit jahrelanger Verspätung erhalten. In seinem aktuellen Rüstungsbericht vom April schätzt das Ministerium die Verzögerungen bis zum Jahr 2019 auf 107 Monate, also fast neun Jahre. Die Kostensteigerung beträgt danach 1,47 Milliarden Euro oder 18 Prozent.

Inzwischen hat Airbus drei Exemplare an die Bundeswehr übergeben. Sie müssen aber derzeit nach 20 Flugstunden gewartet werden und sind deswegen für Auslandseinsätze nur bedingt geeignet.

Insgesamt hat Deutschland 53 der Transportflieger bestellt. Die neuen Turboprop-Maschinen sollen die bis zu 47 Jahre alten "Transall"-Transporter (C-160) ablösen.
© dpa-AFX | 14.05.2016 05:17

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Beitrag vom 14.05.2016 - 13:14 Uhr
Hey, danke für die Präsi!

Akso mit eigenen Worten erklärt: Die Lastübertragung vom Flügel auf den Rumpf erfolgt nicht wie zunächst gedacht über mehrere Lastpfade (MLP), sondern zu nem größeren Anteil aks gedacht über den Hinterholm. Der muss darum als singulärer Lastpfad (SLP) betrachtet werden, unterliegt als solcher höheren Damage Tolerance Anforderungen, und die kann die (ursprünglich als MLP Teil ausgewählte) Legierung nicht erfüllen?

Das klingt in der Tat extrem designspezifisch und es ist nahezu unmöglich, dass das Problem in der Form beim A350 auch auftritt. Insbesondere, weil die Präsi von 2009 ist - war da überhaupt schon Design Freeze bei der A350?
Beitrag vom 14.05.2016 - 11:53 Uhr
Das Crack-Problem liegt wohl genau an der Verbindungsstelle von Rumpf zu den Tragwerken.
Die Problematik,ist aber schon seit Jahren bekannt und Abstellmassnahmen wurden untersucht und ausgewählt.

 http://icaf2009.fyper.com/uploads/File/Presentations/Presentation%20Matthijs%20Plokker.pdf

Ob und ggf. warum das anscheinend seine Wirkung verfehlte, bleibt genauso abzuwarten wie die Behauptung, das andere Modelle auch davon betroffen sein sollten.

Die A400M der Bundeswehr sollen von dem Problem bisher auch nicht betroffen sein:

 https://www.hartpunkt.de/2016/04/26/keine-risse-an-deutschen-a400m/

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2016 11:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.05.2016 - 11:38 Uhr
Das klingt mir alles zu mysteriös, insbesondere was der spiegel noch über die a350 dazuphantasiert. ADs sind jedenfalls noch keine draussen, weder für A350 noch für den A400m, obwohl man sich lt. Welt (die den spiegel abschreibt) angeblich schon mit der EASA auf Maßnahmen geeinigt hat. Der spiegel hat die Angaben seinem Artikel zu Folge aus einem "Fachforum". Auch ne seriöse Quelle. Welches das sein soll schreibt man nicht. Bei airliners find ich nix und google findet auch nix Neues. Mal wieder heisse Luft vom AIRBUS-Hater-Magazin No.1?


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