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Niki Lauda kritisiert Lufthansa für AUA-Übernahme

Niki Lauda
Niki Lauda, © Ingo Lang

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WIEN - Im Mitternachtsmagazin "ZiB24" des ORF kritisierte der ehemalige Airliner heute die Übernahme der hochverschuldeten AUA durch die Deutsche Lufthansa. Mit dem vierten LH-Hub Wien würde der Konzern nur sein Kerngeschäft in Frankfurt, München und Zürich schwächen. In dem "engen" Einzugsgebiet Mitteleuropa sei ein vierter Hub unnötig und zuviel. Im Sommer 2009 sah Lauda die Lufthansa für die AUA noch als idealen Übernahmepartner.

Nach Übernahme der 1979 von dem dreifachen Formel-1 Weltmeister Niki Lauda gegründeten und zuletzt insolvenzgefährdeten Lauda Air durch Austrian Airlines im Jahr 2002, verkaufte Lauda im letzten Jahr seine 2004 gegründete und nach seinen Angaben vom Start weg profitable Billigairline 'Niki Luftfahrt' an Airberlin. Seither sitzt Lauda im Aufsichtsrat der seit März zur Oneworld-Allianz gehörigen Airline. Der ehemalige Billigflieger 'airberlin' baut mit seiner österreichischen Tochter in Wien inzwischen ein regionales Drehkreuz nach Südosteuropa und die Levante auf.

Kritik übt Lauda auch an den zahlreichen Zukäufen der Lufthansa und damit indirekt am Konzept seiner ehemaligen Kollegen Jürgen Weber und Wolfgang Mayrhuber. Das Beispiel Swissair habe gezeigt, dass das nicht funktioniert. Die einzig sinnvolle Übenahme sieht Lauda in der zuvor "auf Null gestellten" Swiss. Heute verdiene die Schweizer Tochter mit ihren inzwischen 28 Langstreckenjets mehr als die Mutter. Ganz anders der Zukauf der AUA. Trotz der gewaltigen Mitgift von einer halben Milliarde Euro durch den österreichischen Staat sei es der Lufthansa bis jetzt nicht gelungen, aus der AUA "etwas zu machen". Er glaube auch nicht, dass Wien ausgebaut werde, weil die AUA damit kein Geld verdient. "Wo kein Geld verdient wird, muss man reduzieren", so Lauda.

Nicht gelten lässt Lauda die Begründungen für die steigenden Verluste bei der AUA und anderen Airlines, Lufthansa inklusive. Steuern, Emissionsabgaben, steigende Treibstoffkosten seien vorhersehbar. Die Airlines, die sich rechtzeitig darauf einstellen, fliegen auch weiterhin mit Gewinn. So habe Flyniki in acht Jahren über 90 Millionen Euro Gewinn eingeflogen, allein im letzten Jahr 14,7 Millionen mit 4,3 Millionen Passagieren und 23 Flugzeugen.

Lauda warnt auch seinen ehemaligen Partner Lufthansa vor den Folgen einer hybriden Vermischung des Premium und Lowcost-Geschäfts. Lauda sieht in der Lufthansa die weltbeste Airline, wenn sie aber billig fliegen will, muss sie dieses Segment "aussourcen". Am Passagier darf nicht gespart werden, der soll von den Sparmaßnahmen gar nichts merken.

Bemerkenswert Laudas Einschätzung der Zukunftsaussichten für Europas Airlines. So werden sich aus seiner Sicht künftig Airlines in der Größenordnung einer Lufthansa behaupten können, die das gesamte Spektrum abdecken, Kurzstrecke, Langstrecke, Passage wie Cargo und die entsprechend sensibel auf jeweilige Marktveränderungen reagieren. Daneben werden auch die großen Lowcost-Airlines weiterhin Erfolg haben, die ihr einfach strukturiertes Produkt konsequent absetzen und damit dreistellige Millionengewinne erzielen. "Alle anderen Carrier, die sich vorstellen, als Lowcoster Netzwerkcarrier spielen zu wollen, oder auch umgekehrt, das alles geht schief", so Lauda, wohl unter Ausschluß des Geschäftsmodells der von ihm nun mitbeaufsichtigten Käuferin seiner Airline.  
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: Ingo Lang | 04.05.2012 14:23

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Beitrag vom 05.05.2012 - 10:44 Uhr
Warum schreibt man eigentlich Expertise?

Man sollte bereits in Deutschland eingesehen haben, dass dieser Mann hauptsächlich blöd redet. Ein (schl)echter Exportartikel aus Österreich. Aber für ihn gibt es keine Haftung oder Gewährleistung, auch keine Geld-zurück Garantie. Den könnt ihr euch behalten!
Beitrag vom 04.05.2012 - 19:45 Uhr
@buslover: Besser kann man es nicht ausdrücken...
Beitrag vom 04.05.2012 - 15:07 Uhr
@buslover ich wollte gerade " gefällt mir" drücken


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