Ukraine: Aerosvit landet im Konkurs

KIEW - Nach Zahlungsausfällen, u.a. an Moskaus Airport Sheremetyevo, meldete die teilstaatliche Airline am 29. Dezember Konkurs an. Dies wurde erst jetzt bekannt. Der Flugbetrieb soll eingeschränkt aufrecht bleiben, die Gesellschaft neu finanziert und strukturiert werden.

Laut Berichten ukrainischer Medien macht u.a. ihr Heimatflughafen Kiew Borispol (KBP) die Abfertigung von Aerosvit-Maschinen von Vorauszahlungen abhängig. Die Airline soll aber betont haben, den bestehenden Verpflichtungen nachzukommen.

Die "Kyivpost" zitiert Konkursverwalter Leonid Talan, wonach bei Aerosvit Verbindlichkeiten von 401 Millionen EUR Vermögenswerte von rund 150 Millionen EUR gegenüber stehen.

Die 1992 gegründete Aerosvit (VV) betrieb zuletzt eine Flotte aus 30 Maschinen, darunter 15 Boeing 737 und vier Airbus A320 Mittelstreckenjets, sowie acht Boeing 767-300ER Langstreckenjets.

Ab Kiew KBP bediente die IOSA zertifizierte IATA-Airline ein Netz von 80 Zielen, inklusive acht Fernstrecken nach Nordamerika und Asien. Darüberhinaus unterhält VV über ihre in der Ukraine Aviation Group vereinten Schwestern Dniproavia und Donbassaero ein dichtes Regionalnetz ab Dnipropetrovsk, Donetsk, Ivano-Frankivsk, Kharkiv, Lviv, Odesa und Simferopol.

Neben den eigenen Strecken ist Aerosvit auch mit zahlreichen Partnerairlines auf mehr als 20 Codeshare und 150 Interline-Routen weltweit vernetzt. Noch vor dem Konkurs übertrug Aerosvit 21 Strecken an Mitbewerber Ukraine International Airlines (UIA), darunter die Dienste nach Athen, München und Tel Aviv.

Nach eigenen Angaben ist Aerosvit ("Himmelswelt") Ukraines größte Airline. Haupteigentümer des börsennotierten Unternehmens ist heute der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj.