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Auch hätten sie ihrem eigenen Aufsichtsrat und der Öffentlichkeit suggeriert, dass der Terminal "pünktlich und innerhalb des Wunschbudgets fertig werden könne".
Demnach gab es bis Mai vergangenen Jahres insgesamt 286 Planänderungsanträge. So hätten Flächen für Check-In-Schalter reduziert werden müssen, um einen Shop nach der Sicherheitskontrolle auszubauen. Spätestens seit 2008 habe die Flughafengesellschaft mit "Halbwahrheiten und unrealistischen Vorgaben" gearbeitet, heißt es in der Klageerwiderung des mittlerweile gekündigten Architekten.
Auch der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) macht Anfangsfehler für das aktuelle Chaos verantwortlich. "Der neue Flughafen ist von vornherein zu klein und zu wenig in den Details geplant worden", sagte er dem Magazin "Focus".
Platzeck nur Übergangslösung
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) soll nach einem "Focus"-Bericht den Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft nur vorübergehend führen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins haben sich die Gesellschafter - also der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg - verständigt, diskret nach einem erfahrenen Experten zu suchen. Dieser solle die Kontrolldefizite an der Spitze des Aufsichtsrates dann schnell aufarbeiten. Kar sei aber, dass in der kommenden Woche aber zunächst Platzeck das Amt vom Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übernehmen soll.
Der Brandenburger Regierungssprecher Thomas Braune wies diese Darstellung einer Absprache am Samstagmorgen als "aus der Luft gegriffen" zurück. "Die Nachricht entbehrt jeder Grundlage. Der Ministerpräsident stellt sich zur Wahl, um alles zu tun, das Projekt zum Erfolg zu führen", teilte Braune mit.
Die Gesellschafter nehmen dem Bericht zufolge die Flughafengesellschaft auch finanziell enger an die Kandare, obwohl diese von akuten Liquiditätsengpässen bedroht ist. Anstatt der avisierten Finanzhilfen von 325 Millionen Euro hätten sie am Freitag nur 191,6 Millionen Euro überwiesen. Die drei Gesellschafter wollten nach ihrem Treffen bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Mittelausgaben des Großflughafens viel stärker kontrollieren, schreibt das Magazin.
Der wegen der verschobenen Eröffnung nötige Parallelbetrieb des alten Flughafens Berlin-Tegel könnte dem Bericht zufolge bis zum nächstmöglichen Inbetriebnahmetermin des neuen Hauptstadtflughafens weitere 120 Millionen Euro verschlingen. Nächstmöglicher Termin ist demnach der Beginn des Sommerflugplans im Mai 2014. Hinzu kommen laut "Focus" noch Mehrkosten für die am Flughafen zuständige Bundespolizei und die Airport-Sicherheitsdienste.
© dpa | 13.01.2013 12:34
Kommentare (6) Zur Startseite
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Natürlich gibt es Absenkungen aber die gibt es nicht nur am BER , nur hier wird es so aufgebauscht.
Nicht alle Risse haben die gleichen Ursachen ....am BER liegt es hauptsächlich am Material weil zuviel billig billig gebaut wurde ....aber das ist in Deutschland ja gang und gebe ....!!
Wenn bis dahin nicht der gesamte Flughafen abgesackt ist. Der Tower neigt sich ja auch bereits.
Wer es bis jetzt noch nicht verstanden hat. Das ist eine Ruine. Alles abreißen und neu bauen wird am Ende kostengünstiger und wahrscheinlich auch eher fertig, wie wenn jetzt so eine Flickschusterei betrieben wird.