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Frequent Traveller laufen Sturm gegen Lufthansa

Senator Lounge Flugsteig A-Plus, Flughafen Frankfurt
Senator Lounge Flugsteig A-Plus, Flughafen Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

Flughafen Frankfurt - Flugsteig A-Plus

Flughafen Frankfurt Flugsteig A-Plus
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FRANKFURT - Eine Vielfliegerkarte verkürzt das Einchecken und den Gang durch die Sicherheitskontrollen. Der nächste Weg führt für die meisten Karteninhaber dann direkt in den Loungebereich ihrer Airline.

Hier werden sie mit Gratiskaffee und ein paar heißen Wiener Würstchen zur Stärkung vor dem Abflug umsorgt und finden kostenfreien Internetzugang. Für die zahlenmäßig größte Gruppe der Lufthansa-Statuskunden ist es damit auf vielen Strecken allerdings bald vorbei.

Unlängst hatte der "Stern" FDP-Politiker Rainer Brüderle vorgehalten, er habe einer jungen Journalistin zu vorgerückter Stunde Avancen gemacht. Twitter-Nutzer markierten ihren 140-Zeichen-Senf zu dem Thema mit dem Hashtag "#aufschrei". Diese Beschlagwortung hätte auch gut auf die Welle der Entrüstung von Vielfliegern gepasst, die derzeit über Lufthansa hereinbricht.

Unter ihnen hat Lufthansa dieser Tage einen schweren Stand. Im Rechtsstreit mit einem Statuskunden um Änderungen im Miles-and-More-Programm erzielte Lufthansa im Januar zwar einen klaren juristischen Erfolg. Dennoch ging der Konzern nach dem Urteil auf die Vielflieger zu: Änderungen bei Miles and More sollen künftig mit mindestens drei Monaten Vorlaufzeit angekündigt werden.

An anderer Meilenfront dürfte Lufthansa allerdings nicht mehr zurückweichen. Mit dem Übergang der Direktverkehre zu Germanwings am 01. Juli werden Vielflieger im untersten Lufthansa-Status eines "Frequent Traveller" auf den meisten Deutschland- und Europastrecken ihre Statusvorteile ersatzlos verlieren.

Mit einer Loungepauschale von 25 Euro oder der Buchung des Premium-Tarifs "Best" sollen sie für bislang kostenfreie Annehmlichkeiten bei Germanwings künftig extra bezahlen. Das Echo der Kundschaft erreichte Lufthansa ungefiltert auf ihrer Facebook-Seite und ist für eine Wiedergabe in weiten Teilen nur bedingt geeignet. Um es kurz zu machen: kaum ein Frequent Traveller will die Herabstufung seines über Jahre erflogenen Status einfach schlucken.

Für Senatoren und im HON Circle ändert sich nichts

Einige sind besonders verstimmt über den Umstand, dass Lufthansa ihre höheren Statusriegen "Senator" und "HON Circle" von Kürzungen verschont.

Der Konzern hält die genauen Mitgliederzahlen in den drei Statusstufen des Miles-and-More-Programms geheim. Fest steht aber, dass der größte Teil der Statuskunden eine "Frequent Traveller"-Karte besitzt. Der Blog "Meilenschwund" schätzt, dass sich unter den 20.000.000 Mitgliedern des Lufthansa-Meilenprogramms 528.000 "Frequent Traveller" befinden. Etwa 176.000 Lufthansa-Kunden dürften dem Kreis der Senatoren angehören. Nur gut 8.000 Menschen weltweit sollen Mitglieder im erlauchten "HON Circle" sein.

Den Status eines Senators oder HON Circle Members erfliegt man sich bei Lufthansa im Regelfall mit First- und Business-Tickets auf der Langstrecke, den des Frequent Traveller hingegen economy im Deutschland- und Europanetz.

Genau hier liegt das große Problem der Lufthansa. Im wettbewerbsintensiven Europaverkehr verliert der Konzern Geld und muss dringend mit den Kosten runter. Ein flächendeckendes Premiumangebot am Boden ist in der auf drei Tarife verschlankten Kalkulation der "neuen Germanwings" einfach nicht mehr eingepreist.

Airlines investieren lieber in ihre Langstreckenprodukte

Während auf der Kurzstrecke den Passagieren inzwischen sprichwörtlich der Bordsnack vom Munde abgespart wird investieren Airlines Milliarden in ihre margenstarken Premiumprodukte auf der Langstrecke. Sogar die klamme Air Berlin lässt sich nicht lumpen und tauscht ihre gerade erst runderneute Business Class in der A330-Flotte nochmal aus.

Mit der neu gestalteten First und Business Class auf der Langstrecke und ebenso modernen wie großzügigen Lounges im unlängst eröffneten Flugsteig A-Plus am Hub Frankfurt will Lufthansa zahlungskräftige Interkontreisende bei der Stange halten. Die Investitionen zahlen sich für das Unternehmen aus: inzwischen entfällt bei Lufthansa wieder mehr als die Hälfte der im Interkontverkehr eingeflogenen Erlöse auf die First und Business Class.

Die Ausrichtung der Premiumstrategie und der Vielfliegerprogramme auf die Langstrecke liegt auch bei anderen Fluggesellschaften längst im Trend. Viele Netzwerkairlines werteten in letzter Zeit ihre Angebote an Interkont-Vielflieger deutlich auf und sparten dafür am unteren Ende ihrer Meilenprogramme ein.

United Finanzvorstand John Rainey verstieg sich im vergangenen Jahr, er war erst wenige Tage im Amt, sogar zu der Aussage, einige Vielflieger seinen "over-entitled" ("überpriviligiert"). Gemeint waren vor allem Programmmitglieder, die mit günstigen Tickets im Inland viele Meilen erfliegen.

Raineys unbedachte Äußerung in Richtung zahlender Kunden trat eine ähnliche Lawine der Entrüstung los, wie sie Lufthansas Facebook-Seite unter sich begrub. Der United-Manager sprach mit ihr aber auch aus, was in der Branche lange Konsensmeinung ist: Gewinne werden in den vorderen Kabinen auf der Langstrecke verdient und auf der Kurzstrecke wieder verbrannt.

Nicht jede verkaufte Meile ist für die Airline, die sie produziert, gleichviel wert. Letzlich muss sich dieser Umstand auch in den Vielfliegerprogrammen wiederspiegeln. Wie man das aber ausgerechnet seinen markentreuesten Kunden vermittelt, ohne in Gerichtsverfahren verwickelt zu werden oder einen #aufschrei auszulösen, hat noch keine Airline herausgefunden.
© aero.de | Abb.: aero.de | 15.02.2013 12:14

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Beitrag vom 19.02.2013 - 19:03 Uhr
Hatte mich auch eher auf deine generelle Frage nach den Lounges bezogen und nicht so sehr auf die FTL-ers
Beitrag vom 18.02.2013 - 22:32 Uhr
@Apollo

"Habe selbst erlebt, wie First Gäste in der Lounge einen Teller der sicherlich um die 10 € kostet, grad mal "angekostet" hat....dann geht alles ihn den Müll"

Das geht es leider auch weiterhin. Das hat ja mit den Einschränkungen im FTL-Bereich nichts zu tun.

und @Apollo

"Allerdings arbeiten dort auch Menschen, Mieten und Strom müssen gezahlt werden und und und

Und traurig aber wahr: Im internationalen Wettbewerb ist das größte Problem der LH wohl, dass die Menschen die in der Lounge arbeiten, sogar davon leben können..."

Die Fixkosten (Mieten und Strom) bleiben gleich, es sei denn, man schliesst ganze Lounges, deshalb habe ich die Fixkosten nicht betrachtet (oder ist das Schliessen von Lounges angedacht?). Das bringt also nichts (allenfalls werden die Kosten pro Gast noch teurer).

Personal wird (das hoffe ich tatsächlich) ebenfalls anzahlmaessig gleich bleiben (beispielsweise Reinigung oder das Personal am Empfang). Das bringt also ebenfalls nichts. Sollte es anders sein, dann sind es in Zukunft wohl weniger Leute, die von der Arbeit in der Lounge leben können.

Es ist LH's gutes Recht, den Service "Loungezutritt" einzuschränken, und es ist das gute Recht der Kunden, sich im Einzelfall dann für eine alternative Fluglinie mit besserem Service in dieser Hinsicht zu entscheiden.

Gruss aus WAW
Beitrag vom 18.02.2013 - 21:14 Uhr
@1.FC Köln: Ich stimme in allem überein. Und letztendlich ist's doch so, die LH kann nur anbieten, wass der Kunde zahlt.

Zu den Lounges. I.d.R. werden die Lounges von der LSG becatered, teilweise sogar betrieben (MUC). In FRA macht's im FC Terminal noch Do&CO. Das Problem bei den Lounges ist nicht der Einkauf via LSG. Sondern das beim eigenen Anspruch immer alles vorrätig sein muss. Habe selbst erlebt, wie First Gäste in der Lounge einen Teller der sicherlich um die 10 € kostet, grad mal "angekostet" hat....dann geht alles ihn den Müll.
In den FT Lounges liegst du mit 2 € sogar noch über dem was deine Speisen/Getränke kosten. Allerdings arbeiten dort auch Menschen, Mieten und Strom müssen gezahlt werden und und und

Und traurig aber wahr: Im internationalen Wettbewerb ist das größte Problem der LH wohl, dass die Menschen die in der Lounge arbeiten, sogar davon leben können...

Dieser Beitrag wurde am 18.02.2013 21:18 Uhr bearbeitet.


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