Amann verspricht
Älter als 7 Tage

Arbeiten am BER kommen im Spätsommer in Schwung

Horst Amann
Horst Amann, © Berliner Flughäfen

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BERLIN - Die Bauarbeiten am BER sollen im Spätsommer wieder Fahrt aufnehmen. Bis zum Juni oder Juli laufe eine Bestandsaufnahme, sagte Technikchef Horst Amann am Mittwoch. Im dritten Vierteljahr werde mit den beteiligten Firmen über Restarbeiten und Mängelbeseitigung verhandelt. "Dann werden wieder richtig Leute auf die Baustelle kommen." Auch einen neuen Eröffnungstermin will Amann frühestens dann nennen.

Die Inbetriebnahme war wegen Technikproblemen, Baumängeln und Fehlplanungen schon vier Mal abgesagt worden.

Amann warnte davor, das geplante Nachtflugverbot auszuweiten. An den sogenannten Randzeiten von 22.00 Uhr bis 0.00 Uhr und von 5.00 Uhr bis 6.00 Uhr dürfe nicht gerüttelt werden. "Sie sind exorbitant wichtig, sie sind für einen global operierenden Flughafen ein Muss", sagte Amann in einer Rede beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller. Bislang ist ein Flugverbot von 0.00 Uhr bis 5.00 Uhr geplant, in den Randzeiten gelten Einschränkungen. Die rot-rote Koalition wollte am Mittwoch im Brandenburger Landtag ein Volksbegehren für mehr Nachtruhe am Hauptstadtflughafen annehmen.

Es sei an der Zeit, dass vor dem Bau wieder geplant werde, begründete Amann die umfangreiche Bestandsaufnahme. Teils fehlten noch immer Pläne, in anderen Fällen müsse umgeplant werden. Er kritisierte den Rauswurf der Generalplaner im vergangenen Jahr. Möglicherweise sei das richtig gewesen, sagte Amann, fügte aber hinzu: "Es wäre besser gewesen, sich vorher zu überlegen, wie ich etwas kompensiere, wenn ich es nicht mehr habe."

Momentan sind nach Amanns Worten täglich 200 bis 300 Arbeiter auf der Baustelle, tätig seien sie in Treppenhäusern und in den Pavillons neben dem Abfertigungsgebäude. "Wir haben keinen Stillstand, aber es geht nur moderat voran", sagte der Technik-Geschäftsführer, der seit August in Schönefeld im Einsatz ist.

Ambitionen auf den vakanten Posten des im Januar gefeuerten Flughafenchefs Rainer Schwarz ließ Amann nicht erkennen. Die Stelle sei ihm nicht angeboten worden. Der Aufsichtsratschef, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platezck (SPD), wollte den früheren Frankfurter Flughafenchef Wilhelm Bender holen, der aber nur als Berater einspringen will. Am Mittwoch sollte sein erster Arbeitstag sein. Laut Amann entscheidet der Aufsichtsrat an diesem Freitag, welcher Personalvermittler einen neuen Flughafenchef sucht.

Skeptisch äußerte sich Amann zu einer Erweiterung des Terminals C am Flughafen Tegel. Der Neubau würde den Betrieb beeinträchtigen. "Weshalb ich nicht glaube, dass es einen Nutzen hätte." Für den Neubau in Schönefeld prüfen die Verantwortlichen den Bau zusätzlicher Abfertigungskapazitäten im neuen Terminal. Auch könnte die nördliche Start- und Landebahn - die der neue Airport vom benachbarten alten Schönefelder Flughafen übernimmt - vor der Eröffnung saniert werden.

Aus Amanns Sicht wird der Hauptstadtflughafen an der Grenze seiner Kapazität starten. Er ist für 27 Millionen Passagiere geplant. Das Wachstum des Luftfahrtstandorts Berlin sieht der Geschäftsführer jedoch vorerst am Ende. "Wir erwarten eine Stabilisierung auf gut 25 Millionen Passagieren." 2012 hatte Berlin mit 25,1 Millionen Passagieren einen weiteren Rekord erzielt. Zuletzt hätten aber nicht zusätzliche Flüge, sondern nur noch größere Maschinen für Wachstum gesorgt, sagte Amann.

Licht brennt Tag und Nacht

In der Nacht ist der BER-Terminal durchgehend hell ereuchtet, fiel einigen der anwesenden Kaufleute auf. Bislang lautete die Antwort des Flughafens darauf, Sicherheitspersonal und Reinigungskräfte bräuchten das Licht. "Es brennt Tag und Nacht das Licht da draußen", gab auch Amann am Mittwoch zu. Unter Gelächter der Versammelten nannte er aber einen ganz anderen Grund: "Auch das hat damit zu tun, dass wir mit der Leittechnik nicht so weit sind, dass wir es steuern können."
© dpa | Abb.: Flughafen Berlin Brandenburg | 27.02.2013 11:40

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Beitrag vom 27.02.2013 - 12:23 Uhr
Alles klar der Geschäftsführung passt kein Wachstum in den Kram und deswegen rechnet man nicht damit !
Die machen wieder die gleichen Fehler wie 2008 Kopf in den Sand und durch ......mal sehen was beim Gutachten vom "Herrn Deichgrafen" rauskommt !
Was man so hört geht das von nim Wachstum von 3% pro Jahr über die nähsten 20-30 Jahre aus .
Das sind ca 750000 neue Pax pro Jahr was nichts anderes heißt als das Terminal B muß so schnell wie möglich geplant und gebaut werden !
Ich finde das sollte man den Steuerzahlern endlich mal sagen und vorallem was das kostet....ca 2 Milliarden Euro oben drauf .

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2013 12:24 Uhr bearbeitet.


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