Sächsische Airport-Holding bereit für Kooperation mit BER

LEIPZIG / HALLE - Die sächsische Landesregierung lotet weiterhin Kooperationen der sächsischen Airports mit dem künftigen Berliner Großflughafen BER aus. Derzeit werde an einem entsprechenden Konzept gearbeitet, teilte die Staatskanzlei auf Anfrage mit. Einen Termin für die Fertigstellung des Konzepts gibt es aber noch nicht.

"Wir stehen bereit für eine Entlastung, sagte der Chef der Mitteldeutschen Airport Holding, Markus Kopp. "Wir haben immer noch Raum für mehr Passagiere", sagte er. Leipzig/Halle und auch Dresden liegen mit ihren Passagierzahlen deutlich unter den Kapazitätsgrenzen.

Schon heute sei Leipzig/Halle ein gefragter Flughafen im Südraum von Berlin, wenn es um den touristischen Verkehr gehe. Eine Voraussetzung für eine Kooperation mit dem BER sei aber eine bessere Bahnanbindung. "Da müssen wir ran", sagte Kopp. Es gebe Gespräche mit der Deutschen Bahn über eine ICE-Anbindung für Leipzig/Halle.

Zwar ist der BER noch gar nicht fertig. Er gilt jetzt aber schon als zu klein. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hatte Leipzig/Halle und Dresden zur Entlastung angeboten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte vor kurzem dem "Tagesspiegel" bezüglich möglicher Erweiterungen des BER gesagt, es seien mögliche Synergien zwischen Berlin und Leipzig zu berücksichtigen.

Der Flughafen Leipzig/Halle setzt weiter auf den Tourismus-Sektor. Für das Wachstum des Segments spreche auch, dass zwei Fluggesellschaften am Standort Leipzig/Halle Flugzeuge stationiert sind. Ziel sei es auf jeden Fall, Amsterdam und Paris wieder in den Flugplan zu bekommen, sagte Kopp. Die Linien waren von den jeweiligen Airlines eingestellt worden. Der Flughafen Leipzig/Halle verzeichnete 2014 mehr als 2,3 Millionen Passagiere. Das war ein Zuwachs von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am Flughafen Dresden bleiben die Passagierzahlen mit mehr als 1,7 Millionen Passagieren binnen Jahresfrist nahezu konstant.