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Iberia reißt IAG tief in die roten Zahlen

Willie Walsh
Willie Walsh, CEO der IAG, © oneworld

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LONDON - Der Mutterkonzern von Iberia und British Airways erhöht nach tiefroten Zahlen den Druck auf die Belegschaft der spanischen Fluglinie. "Iberia muss sich anpassen, um zu überleben", sagte Chef der International Airlines Group (IAG), Willie Walsh, bei der Bilanzvorlage am Donnerstag. Im Jahr 2012 rissen die Defizite der Spanier im laufenden Geschäft, hohe Abschreibungen, Sanierungskosten und Belastungen bei den Betriebsrenten den Konzern tief in die Verlustzone.

Die Aktionäre sollen erneut auf eine Dividende verzichten, tausende Stellen stehen auf der Streichliste. An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die IAG-Aktie kletterte in London bis zur Mittagszeit um 8,52 Prozent auf 240,60 britische Pence nach oben. "Wir rechnen damit, dass Willie Walsh den Kampf um die nötige Wende gewinnt", sagte ein Analyst.

Unter dem Strich verbuchte IAG im abgelaufenen Jahr einen Verlust von 923 Millionen Euro, nachdem hier ein Jahr zuvor noch ein Plus von 555 Millionen Euro gestanden hatte. Iberia und British Airways hatten sich erst Anfang 2011 in dem neuen Konzern zusammengeschlossen. Im vergangenen Jahr verleibte sich IAG auch die vormalige Lufthansa-Tochter British Midland (BMI) ein, die mit ihren roten Zahlen nun auch ihre neue Eigentümerin belastete.

Zwar wuchs der IAG-Umsatz im Jahr 2012 um elf Prozent auf 18,1 Milliarden Euro. Doch während British Airways im operativen Geschäft 347 Millionen Euro verdiente, lieferte ihre Schwester Iberia einen operativen Verlust von 351 Millionen Euro ab. Die immensen Sonderbelastungen sind in diesen Zahlen noch nicht enthalten. Allerdings zehrten auch die gestiegenen Treibstoffkosten an den Ergebnissen. Insgesamt stieg die Kerosinrechnung um ein Fünftel auf 6,1 Milliarden Euro.

Die geplanten Stellenstreichungen bei Iberia will Walsh auf jeden Fall durchziehen. Nach bisherigen Plänen sollen 3.800 der insgesamt 20.000 Jobs wegfallen. Iberias Geschäft soll um 15 Prozent schrumpfen. Damit soll IAG noch in diesem Jahr wieder einen operativen Gewinn von mindestens rund einer halben Milliarde Euro erzielen. Dies wäre etwas mehr als im Jahr 2011, nachdem 2012 vor Sondereffekten ein operatives Minus von 23 Millionen Euro zu Buche stand.

Bodenpersonal und Flugbegleiter wehren sich mit ausgedehnten Streiks gegen die geplanten Kürzungen. Alleine in der vergangenen Woche fielen bei Iberia deshalb 1.200 Flüge aus. Für kommende Woche sind weitere Streiks angesetzt. Walsh gab den Gewerkschaften bis 12. März Zeit für eine Einigung.
© dpa-AFX | Abb.: British Airways, newscast | 28.02.2013 11:41


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