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Es ist die zweite Pleite des Regionalflughafens in kurzer Zeit. Erst im April 2014 hatte die damalige Betreiberin, die Yasmina Flughafenbetriebsgesellschaft des deutsch-ägyptischen Geschäftsmannes Mohamad Rady Amar Insolvenz angemeldet. Der war kurz zuvor untergetaucht, nachdem er den Airport Anfang 2013 zum symbolischen Preis von einem Euro von der Stadt gekauft hatte.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde jetzt erneut der Hamburger Rechtsanwalt Klaus Pannen bestellt. Die "Lübecker Nachrichten" hatten zuvor auf ihrer Internetseite über die erneute Zahlungsunfähigkeit berichtet. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Der Flughafen veröffentlichte am Mittwoch eine schriftliche Erklärung. "Leider hat sich das seit einiger Zeit auf Talfahrt befindliche Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik China nun auch auf den norddeutschen Flughafen ausgewirkt. Dabei konnten am Standort zuletzt mehrere Erfolge verbucht werden", heißt es darin. Dazu zählten die Eröffnung neuer Flugstrecken nach Riga und Skopje, die Lizenzierung eines Wartungsbetriebes für Flugzeuge und einer Flugschule.
Für 2016 hat die Fluggesellschaft Wizz Air zwei neue Strecken nach Sofia und Bukarest angekündigt. Außerdem standen nach Angaben des Flughafens Vertragsverhandlungen für eine neue Strecke nach München kurz vor dem Abschluss. "Wir streben eine übergangslose Fortführung des Geschäftsbetriebes an", sagte Steppe.
Chen hatte den Regionalflughafen am 1. August 2014 übernommen. Er wollte Lübeck-Blankensee mittelfristig zu einem kleinen Drehkreuz für Medizintouristen aus China machen und Flugschüler aus dem Reich der Mitte an die Trave holen.
"Alles Luftnummern", wetterte Antje Jansen, Fraktionsvorsitzende der Linken in der Lübecker Bürgerschaft, am Mittwoch. Sie forderte, den Flughafen sofort zu schließen. Auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Ratsversammlung sagte: "Nun ist Schluss. Der Regionalflughafen ist nicht wirtschaftlich zu betreiben, sondern bleibt ein Millionengrab."
© dpa-AFX | 30.09.2015 17:05
Kommentare (1) Zur Startseite
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Der Airport ist scheinbar nicht wirtschaftlich zu betreiben, also zusperren, als Landeplatz bereit halten.
Luebeck ist nicht der erste und wird nicht der letzte Regionalairport sein, der zusperrt.
In Hahn, Wezze, Memmingen und Kassel stehen weitere Kanidaten, die bisher nur Verlust gemacht haben.
Wenn man da konsequent zu macht, bereinigt sich der Luftverkehrsmarkt und es gibt endlich wieder ein gesuenderes Umfeld.
Bin auch gespannt, wie Ryanair agieren wird, wenn die quersubventionen ueber die niedrigen Flughafengebuehren endlich wegfallen.
Ob die dann noch so billig sind?