St.Gallen-Altenrhein
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Austrian gibt Bodensee-Flüge auf

AUA in Altenrhein
AUA Dash8 in Altenrhein (ACH), © Flughafen Altenrhein

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WIEN - Kaum überraschend zieht sich Austrian nun ab Sommerflugplan 2013 vom Schweizer Regionalairport St.Gallen-Altenrhein (ACH) ersatzlos zurück. Zwei Jahre nach Betriebsaufnahme der Flughafen eigenen Peoples Viennaline verbucht die Station mehrere Millionen EUR Verlust pro Jahr. Dies teilte die AUA am Mittwoch mit. Austrian Airlines flog zwischen St.Gallen-Altenrhein und Wien zuletzt bis zu drei Mal täglich mit 72-sitzigen Turboprops vom Typ Dash-8 Q400.

Die frei werdende Kapazität wird Austrian künftig zur Stärkung ihres Ost-West-Verkehrs nutzen, unter anderen nach Nizza und Florenz. 

Derzeit sind 19 Mitarbeiter der Austrian Airlines Group in Altenrhein stationiert. Diese wurden gestern Abend über die Einstellung der Flüge und die Schließung der Station Altenrhein informiert. Die Mitarbeiter sollen im Unternehmen anderwertig eingesetzt werden.

Nach Einstellung der Wien-Verbindung ab dem württembergischen Bodenseeflughafen Friedrichshafen (FDH) durch die private Intersky im Sommer 2012 verbleibt die in Dornbirn/Österreich registrierte Peoples Viennaline der einzige Anbieter von Flügen zwischen der Region Bodensee und der österreichischen Bundeshauptstadt. Peoples bedient die Strecke ab Altenrhein derzeit bis zu drei Mal täglich mit ihrem einzigen Embraer 170 Jet.

Ursprünglich wurde die Strecke vom Intersky-Vorgänger Rheintalflug mit 50-sitzigen Dash 8-300 und Embraer 145 Jets bis zu sechs Mal täglich bedient. Nach Übernahme der Rheintalflug im Jahr 2003 reduzierte die AUA ihr Angebot schrittweise auf bis zu drei Tagesflüge.

Mit der Gründung einer eigenen Airline wollte der Flughafen Altenrhein langfristig den Betrieb der Strecke sicherstellen. Vor der Betriebsaufnahme kündigte Peoples den noch bis 2015 laufenden Nutzungsvertrag mit Austrian. Verhandlungen über eine langfristige Zusammenarbeit führten zu keinem Ergebnis.
© aero.at | Abb.: Flughafen Altenrhein | 06.03.2013 10:29

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Beitrag vom 07.03.2013 - 18:55 Uhr
@Lumi: Auf der Strecke gab es schlicht eine massive Überkapazität, von gut 200 Prozent der Nachfrage, die letztlich weder der AUA noch der Peoples gut getan hat. Für den Steuerzahler ist ACH aber kein Problem, der Airport ist zu 100% privat.

@skytrain: Völlig richtig: Das eigentliche Problem der AUA ist Zürich. Dort steigt freilich kein Transitpassagier in die AUA um, sondern fliegt mit der SWISS direkt . Das war ja auch der Hauptgrund, warum die AUA von 6 auf 3 Flüge reduziert hat. Und das wiederum war der Grund, warum der Peoples Airport Eigner Markus Kopf auf eine eigene Airline setzte. Abzusehen war freilich, dass sich die beiden über kurz oder lang gegenseitig den Markt ruinieren.

Kurzfristig saß Kopf ja am längeren Ast, weil er seine (defizitären) Wien-Flüge mit den Gebühreneinnahmen von der AUA subventionieren konnte. Das fällt jetzt weg. Wie für die AUA rund 100 Transferpassagiere (am Tag). Und damit für das Bundesland Vorarlberg das dort nicht ganz unwesentliche Argument einer lokalen Anbindung an den internationalen Flugverkehr. Den Kunden selber kann's im Prinzip egal sein, solang es wenigstens eine vernünftig frequentierte Lokalverbindung nach Wien gibt. Vorausgesetzt die bleibt bezahlbar. Europa und Interkont gibts ja weiterhin, entweder mit der Swiss via Zürich, oder der Lufthansa ab Friedrichshafen via Frankfurt.

Beitrag vom 07.03.2013 - 16:55 Uhr
Muss ich unbedingt das "internationale Transfernetz" der AUA nutzen, wenn ich von Altenrhein in die weite Welt möchte?

Der Flughafen Zürich liegt nicht weit entfernt - von Bregenz aus sind es knapp 90 Minuten und von St. Gallen aus ca. 50 Minuten. Von Zürich kann ich die wichtigsten Ziele direkt erreichen, ohne in Wien umsteigen zu müssen. Die Strecke bis zum Flughafen Zürich kann ich vom Bodensee aus vernünftig am Boden zurücklegen und auch zeitlich passend für meinen Abflug anreisen. Bei nur zwei täglichen Flügen Altenrhein - Wien (sonntags sogar nur einmal täglich) ist die Chance auf gute Anschlüsse weitaus geringer.

Unter dem Aspekt einer schnellen Anbindung nach Wien ist die Einstellung der Strecke ein Verlust, denn Österreich hat schon eine beachtliche (und oft unterschätzte) Ost-West-Ausdehnung. Für die internationale Anbindung der Region ist sie aufgrund der Nähe des Flughafens Zürich aber komplett verzichtbar.

Dieser Beitrag wurde am 07.03.2013 16:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.03.2013 - 16:20 Uhr
@Bluedanube : Ich frage mich nur wenn das alles so wichtig und deshalb angeblich ein heikles Thema sein soll : Weshalb sind dann nicht mehr Menschen von diesen Flughäfen aus geflogen. Wenn ich irgendwo das Wort "Regionalflughafen" höre sträubt sich mir als Steuerzahler der Kamm !


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