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Cityjet erhält neue Flotte für Wettbewerb in London City

Cityjet RJ85
CityJet Avro RJ85 Regionaljet, © Manfred Groihs

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NÜRNBERG - Intro Aviation nimmt den Flottenaustausch bei ihrem Neuerwerb Cityjet in Angriff. Moderne 100-Sitzer werden die betagte Avro RJ85 Teilflotte ablösen. "Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden 4 bis 6 Wochen die notwendigen Entscheidungen getroffen haben", sagte Intro Aviation Geschäftsführer Peter Oncken aero.de.

Mit neuem Gerät soll die von Air France-KLM abgelöste Cityjet ihre Position am London City Airport (LCY) verteidigen. "Entscheidend ist, dass wir weiterhin das Angebot aus LCY als eine der Ankerstrategien für Cityjet sehen und wir danach unsere Flottenentscheidung ausrichten müssen", sagte Oncken.

Eine geplante Netzerweiterung grenze die Auswahl auf das Segment der 100-Sitzer ein, insbesondere auf die Embraer E190, die Bombardier CSeries und den Suchoi Superjet.

"Tatsache ist, dass heute nur die E190 für LCY zertifiziert ist, eine Eigenschaft, die die anderen erst noch bringen müssen", schrieb Oncken in einer Email an unsere Redaktion. Es sei allerdings "kein Geheimnis, dass die operativen Kosten der CSeries und SSJ100 gegenüber ihrem unmittelbaren Wettbewerber doch deutlich günstiger sind".

Intro-Gründer Hans-Rudolf Wöhrl bezeichnete eine homogene CSeries-Flotte in einem kürzlich von "Bloomberg" veröffentlichten Interview als "vorteilhaft".

Austausch bis Frühjahr 2017 und "1 gegen 1"


Im Verhandlungspoker mit Bombardier und Suchoi haben die Nürnberger laut Oncken gute Karten. Beide hersteller hätten "ein gewisses Bedürfnis (...) einen nennenswerten europäischen Betreiber in ihrem Kundenkreis zu sehen". Da sei "die Bereitschaft, ein wettbewerbsfähiges Angebot zu unterbreiten durchaus ausgeprägt".

Am Ende würden Preis, Support-Qualität, Verfügbarkeit von Trainings-Einrichtungen und Maintenance-Infrastruktur den Ausschlag geben.

Cityjet arbeite an einem Austausch der Avro-Flotte "1 gegen 1 mit der weiteren Option des Flottenausbaus", sagte Oncken. Folglich geht es um mindestens 19 Flugzeuge. "Je nach verfügbaren Auslieferungsslots und erteilten Zertifizierungen planen wir mit dem Beginn des Flottenaustausches zwischen Q4 2015 und Q1 2016."

Emanzipation von den Docklands

Läuft alles glatt soll spätestens im ersten Quartal 2017 die Avro-Flotte bei Cityjet vollständig durch neues Gerät ersetzt sein. Die neue Flotte ermögliche Cityjet ein "diversifizierteres Streckennetz nach Nord-, Mittel- und Südeuropa", sagte Oncken. Cityjet könne sich so von LCY "emanzipieren".

"Die Konkurrenzsituation in LCY wird in den nächsten Jahren sicher nicht einfacher", ergänzte Oncken. "Wir sehen bereits heute, dass Flybe in diesen Markt eintreten möchte, was BA Cityflyer mit aller Macht bekämpfen möchte."

Ein anschauliches Beispiel sei die Entwicklung der Verbindung aus den Docklands nach Dublin. "Die Strecke wird derzeit von Cityjet allein bedient, ab Winter treten beide Wettbewerber hinzu, was die Kapazität verdoppeln wird - ein Overkill auf dieser Strecke."

VLM betreibt Fokker-Flotte zunächst unverändert weiter


Für einen Austausch der Fokker 50-Flotte bei der zu Cityjet gehörenden VLM sieht Oncken derzeit noch keine Notwendigkeit. "Wir wissen aber auch, dass VLM als ACMI Carrier durchaus opportunistisch handeln muss. Wenn sich also Gelegenheiten für einen längerfristigen ACMI für eine bestimmte Kategorie ergibt, müssen wir handeln und die Flotte entsprechend ausrichten."
© aero.de | Abb.: Aero Icarus, CC | 06.08.2014 13:50


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