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Norwegian-Chef Kjos: Preiskampf mit asiatischen Airlines

Norwegian Boeing 787-8
Norwegian Boeing 787-8, © Norwegian, CC

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OSLO - Norwegian Air Shuttle, der inzwischen drittgrößte Günstigflieger in Europa, weitet ihr Geschäftsmodell Ende Mai mit Flügen von Oslo und Stockholm nach New York und von Oslo nach Bangkok auf die Langstrecke aus. Der umtriebige Norwegian-Gründer und Vorstandschef Bjoern Kjos setzt damit zum ganz großen Sprung an: Kjos will Norwegian rechtzeitig in einem Markt positionieren, in dem er härteste Preiskonkurrenz erwartet.

"Wir sagen, es ist heute viel zu teuer, Langstrecke zu fliegen, und wir tun etwas dagegen", sagte Kjos im April in einem Gespräch mit der BBC. In der Tat sind die Preise eine Kampfansage an die europäische Konkurrenz. Direktflüge nach New York bietet Norwegian ab 130 Euro an, ein Ticket nach Bangkok ist schon für knapp 200 Euro erhältlich.

Norwegian will mit diesen Preisen langfristig vor allem den Verkehr zwischen Asien und Europa aufmischen.

"Asiatische Billigflieger werden den schnell wachsenden Markt für Low Cost-Langstrecken dominieren", sagte Kjos gegenüber der BBC voraus. Derzeit würden neun von zehn Flügen zwischen Europa und Asien noch von europäischen Fluggesellschaften durchgeführt. "Aber in zehn oder zwanzig Jahren wird sich dieses Bild umgekehrt haben."

Der künftige Wettbewerb werde nur über den Preis und damit die Kosten zu führen sein, ist sich Kjos sicher. "Asiatische Airlines fliegen mit der Hälfte der Kosten einer Emirates und einem Drittel der Kosten einer Lufthansa." Um in diesem Konkurrenzkampf zu bestehen müssten europäische Fluggesellschaften ihre Strukturen ändern, verteidigt Kjos seine rigide Kostenpolitik bei Norwegian gegen Kritik.

Acht Boeing 787-8 für die Flotte

Die ersten Langstreckenflüge führt Norwegian mit kurzfristig geleasten Airbus A340 durch. Ende Juni erhält die Airline mit zwei Monaten Batterie-Verspätung ihre erste 787-8 von Boeing. Der Dreamliner soll anfangs Kurzstrecke fliegen und im August auf die Interkontlinien wechseln.

Norwegian wird bis Jahresende drei 787 und 2014 weitere vier Dreamliner von Boeing erhalten. Die achte und voerst letzte 787 wird 2015 in Oslo eintreffen.

Beim Schritt auf die Langstrecke lässt sich Norwegian von Virgin Atlantic beraten. Im Gegenzug darf Virgin Piloten und Instruktoren auf den neuen Boeing 787-Jets von Norwegian ausbilden. Die Fluggesellschaften gaben am Montag eine entsprechende Kooperation bekannt.
© aero.de | Abb.: Norwegian | 15.05.2013 09:51

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Beitrag vom 16.05.2013 - 01:34 Uhr
Waere mal interesant zu erfahren was herr kjos unter kosten versteht. Bei langstrecken fluegen macht allein das kerosin 30-50% der kosten. Dieses bezahlt jeder, lh, emirates und auch die asiaten. Die flieger kosten auch das gleiche also kann es nur das personal sein. Sind kosten also nur personalkosten?
Beitrag vom 15.05.2013 - 14:52 Uhr
@saftfrucht: dieser Hinweis ist berechtigt. Wir haben diesbezüglich eine Anfrage bei Norwegian laufen und werden alsbald auch über dieses Thema berichten.
Beitrag vom 15.05.2013 - 11:42 Uhr
Ob Thailand die VAE oder wo auch immer die Angestellten her kommen. Genau das ist das Problem, das wir in Europa haben. LH und co haben zu hohe Kosten.

Und Geiz ist für viele immer noch geil !


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