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Hahn halbiert Jahresverlust

Tower am Flughafen Hahn
Tower am Flughafen Hahn, © Flughafen Frankfurt-Hahn

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HAHN - Der kriselnde Hunsrück-Flughafen Hahn hat seinen Jahresverlust fast halbiert. Einem Bericht des "Trierischen Volksfreunds" (Donnerstag) zufolge schloss er das Geschäftsjahr 2012 mit einem Minus von 5,7 Millionen Euro ab. Das Land Rheinland-Pfalz - größter Anteilseigner des Flughafens - bestätigte die Zahl am Mittwoch. Der Fehlbetrag lag im Jahr zuvor bei 10,6 Millionen Euro. Geholfen hätten allerdings Einmaleffekte wie der Verkauf von Grundstücken und Straßen.

Aus dem Hilfspaket von bis zu 80 Millionen Euro, das der rheinland-pfälzische Landtag für den Hahn geschnürt hat, sind laut Bericht bereits 9 Millionen Euro geflossen.

Die größten Frachtflugzeuge dürfen noch nicht auf dem Hahn landen. "Das Genehmigungsverfahren dafür läuft seit mehreren Monaten", sagte Airport-Sprecherin Bianca Waters der Nachrichtenagentur dpa. "Daran sind mehrere Behörden beteiligt." Derzeit rüsteten die meisten Fracht-Airlines auf die neue größte Flugzeugkategorie wie etwa die Boeing 747-8 um. "Es gab vor Ort aber noch keine Anfrage, die wir abweisen mussten", sagte Waters.

Die rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschefin Julia Klöckner sagte unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium, es seien immer noch einige Bäume im Weg, um den Anflug voll beladener Frachtflugzeuge aus der "Nebenbetriebsrichtung" Südwesten zu erlauben. Die Bäume stünden in einem Naturschutzgebiet und könnten nicht einfach gefällt werden.

Das Landesverkehrsministerium teilte mit, wegen der Bäume dürften Flugzeuge beim Anflug aus Südwesten die ersten 700 Meter der 3800 Meter langen Bahn nicht nutzen. Die verbleibenden 3100 Meter seien für sehr große Frachtmaschinen zu kurz. Allerdings landet laut Ministerium insgesamt nur ein Fünftel aller Flugzeuge aus südwestlicher Richtung - alle anderen kommen aus Nordosten. Ressortchef Roger Lewentz (SPD) habe schon mehrmals mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) über das Genehmigungsverfahren gesprochen. Wann es ende, sei noch unklar.

Die CDU im Landtag macht Druck. CDU-Fraktionsvize Alexander Licht forderte: "Das muss zur Chefsache werden."

Der Hahn musste jüngst mehrere Hiobsbotschaften hinnehmen. Russlands größte Fluglinie Aeroflot will im Juli ihre Frachtflüge dort einstellen. Erst im Mai war die Airline Air Cargo Germany im Hunsrück insolvent gegangen. Auch die Passagierzahlen am Hahn waren im vergangenen Jahr rückläufig. In Kürze will die Geschäftsführung des Flughafens ein neues Konzept vorlegen. Der ehemalige US-Fliegerhorst besitzt eine seltene Nachtfluggenehmigung. Er gehört zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen.
© dpa-AFX | 27.06.2013 06:31

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Beitrag vom 27.06.2013 - 10:24 Uhr
Und welchen operativen Verlust hat man sich geleistet etc.? Das hinterfragt ein halbwegs interessierter Journalist!

Weshalb hat man die 700 in Richtung NSG verlängert - wiedermal ein Schildbürgerstreich der Politiker?
Chefsache wäre es, festzustellden welcher Trottel die Bahnverlängerung in Richtung NSG veranlaßt hat, ohne zu merken, dass dann ein NSG platt gemacht werden müßte! Hat man aus Frankfurt nichts gelernt?
Und anschließend kommt die CATIII-Anflugbefeuerung....

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2013 10:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.06.2013 - 09:28 Uhr
"Derzeit rüsteten die meisten Fracht-Airlines auf die neue größte Flugzeugkategorie wie etwa die Boeing 747-8 um."

Da scheine ich ja einige Großbestellungen nicht mitbekommen zu haben.


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