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Bei der Razzia im Bundesgebiet und in Liechtenstein wurden demnach 28 Wohnungen und Büros durchsucht, unter anderem eine noble Villa an der Frankfurter Kennedy-Allee. Laut Staatsanwaltschaft waren am Dienstag 200 Polizisten und 14 Staatsanwälte im Einsatz. Sie sollten auch Vermögensgegenstände im Wert von 2,9 Millionen Euro sichern, die später zum Schadensausgleich verwendet werden können.
Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen zehn Beschuldigte, erklärte Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu, die die gute Zusammenarbeit mit den Liechtensteiner Behörden lobte. Gegen drei Männer bestanden bereits vor der Razzia Haftbefehle, die übrigen sind auf freiem Fuß. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit sowie Untreue, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Zuerst hatte das Online-Portal "Bild.de" von einer Razzia bei bekannten Frankfurter Persönlichkeiten berichtet.
Ebenfalls verhaftet wurden ein 53 Jahre alter Frankfurter Immobilienkaufmann und ein 73 Jahre alter Treuhänder aus Liechtenstein. Sie werden beschuldigt, über Scheinrechnungen die Schmiergelder getarnt zu haben. Auf ein Liechtensteiner Geschäftskonto seien zunächst 630 000 Euro geflossen, von denen ein unbestimmter Teil weitergeleitet worden sei, erläuterten die Ermittler. Auch über Beraterverträge seien Zahlungen gelaufen.
Die Fraport bestätigte, dass ihre Geschäftsräume am Dienstag durchsucht worden sind. Die Ermittler hätten umfangreiche Unterlagen gesichtet, sagte ein Unternehmenssprecher. Fraport werde aber als Geschädigter angesehen und kooperiere im vollen Umfang mit den Behörden. Zu weiteren Einzelheiten könne man wegen des laufenden Verfahrens nichts sagen.
In der 1996 eröffneten Cargo-City Süd sind laut Fraport mehr als 200 Luftfrachtunternehmen beheimatet. Die Grundstücke wurden zumindest teilweise per Erbbaurecht an die Unternehmen vergeben, die sich ihrerseits zu Bau und Betrieb von Frachteinrichtungen verpflichteten. Derzeit wird eine Erweiterung der 98 Hektar großen Fläche um weitere 27 Hektar vermarktet. Zumindest in den bislang abgeschlossenen Verträgen trete Fraport als Immobilienentwickler und späterer Vermieter auf, erläuterte der Flughafensprecher. Es sei aber auch die erneute Vergabe über Erbbaurecht möglich.
© Christian Ebner, dpa | 09.07.2013 15:52
Kommentare (1) Zur Startseite
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Es ist sicherlich auch nicht der einzige Fall gewesen; das so wenig ans Licht kommt lässt nichts Gutes vermuten.
Direkt zu verantworten hatte das die Riege um Herrn Bender; der ist nun in Pension und nicht in Berlin tätig.