Light Rider
Älter als 7 Tage

Airbus druckt sich ein Elektro-Motorrad

OTTOBRUNN - Airbus baut jetzt auch Elektro-Motorräder. Um genau zu sein: Der Konzern "druckt" Motorräder. Dass das Gefährt, dessen Metallrahmen vollständig aus einem 3D-Drucker stammt, auch fahrtüchtig ist, führte Airbus-Chef Tom Enders am Freitag in Ottobrunn höchstpersönlich vor.

Der "Light Rider" wiegt nur knapp 35 Kilogramm, ist mit einem 6kW-Elektromotor ausgestattet und bringt es immerhin auf Tempo 120. Entwickelt wurde er von zwei Luft- und Rahmfahrtingenieuren der Airbus-Tochterfirma APWorks.

APWorks Light Rider - Elektromotorrad aus dem Drucker
APWorks Light Rider - Elektromotorrad aus dem Drucker, © Airbus

"Wir wollten zeigen, was inzwischen mit einem 3D-Drucker auch im Metallbereich möglich ist", sagte Niels Grafen, einer der Erfinder. Ein Jahr lang haben er und sein Teamkollege Stefanus Stahl an dem Gestell getüftelt, das wie ein Tiergerippe aussieht. "Diese Art der Hohlstruktur kann mit herkömmlicher Technik gar nicht herstellt werden", sagte Stahl.

Noch sei die Luftfahrtindustrie beim Einsatz von Metallteilen aus dem Drucker zurückhaltend, sagte Grafen, dies werde sich aber in den kommenden Jahren ändern. Auch Airbus-Chef Enders setzt auf die Technik, bei der - vereinfacht gesagt - Metallstäube miteinander verschweißt werden: "Ich glaube, dass bis 2030 so viele Metallteile durch leichtere Elemente aus 3D-Druckern ersetzt werden können, dass ein Airbus A350 rund eine Tonne Gewicht einsparen kann."

Light Rider
Probefahrt: Tom Ender aus der APWorks Light Rider, © Airbus

Noch muss der "Light Rider" auf seine Straßenzulassung warten, dann will APWorks insgesamt 50 Exemplare drucken und für 50.000 Euro pro Stück verkaufen.

Vielleicht nicht ganz so cool wie der "Light Rider", aber ebenfalls schon ziemlich seriennah: Airbus wird bald auch leichte Kabinenteiler für die A320 im Metalldruckverfahren herstellen.
© dpa, aero.de | Abb.: Airbus | 20.05.2016 16:29

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 23.05.2016 - 17:24 Uhr
Cooles Design, aber die Bremsanlage sieht doch etwas zierlich aus. Das Gefühl im Kopf stimmt da einfach nicht, aber das tut es heutzutage bei den wenigstens Rennwagen der Light Weight Klasse.
Beitrag vom 22.05.2016 - 22:44 Uhr
Natürlich ist dies nur ein Demonstrationsobjekt - insgesamt wird der Einstieg in die bionische Entwicklung mit in der industriellen Fertigung bislang nicht gekannten Strukturen eingeleitet.

Das genannte Motorrad ist lediglich ein Liebhaberstück nicht zur Verwendung gedacht, es wird mit Sicherheit keine Ersatzteilversorgung gewährleistet.
Beitrag vom 22.05.2016 - 13:38 Uhr
Ist das ganze nicht eher ein technologie Demonstrator der zeigen soll was "in Serie" möglich ist. Ich sehe dadrin keinen "Einstieg" in den Motoradbau sonderen eher ein beeindruckendes Beispiel was mit 3D Druck heute Möglich ist.

Bei dem Preis würde mich zuallererst mal interessieren was die Motorräder Airbus in der Produktion kosten. Erst dann kann man sagen ob 50.000 "zu teuer" wären. Als Jedermans Fahrzeug wäre das kein realer Preis, aber wieviel wird da jetzt auch von den Entwicklungskosten auf die Maschine umgelegt......

In einer Grossserienproduktion sähe ein Preis evt. ganz anders aus.

Werden die 50 Maschinen eigentlich alle verkauft oder gehen die vorzugsweise an Airbusmanager und Geschäftspartner?

Dieser Beitrag wurde am 22.05.2016 13:39 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden