Russlandkrise
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Boeing spricht mit russischen Airlines über Liefertermine

Boeing 747-400 der Transaero
Boeing 747-400 der Transaero, © Transaero

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SEATTLE - Boeing bietet seinen russischen Airlinekunden eine Verlegung ihrer Liefertermine des Jahres 2016 an. Der Verfall des Rubel, eine lahmende Wirtschaft und Sanktionen treffen die Fluggesellschaften in Russland besonders hart. Einige können sich westliches Neugerät dieser Tage vermutlich nicht leisten.

Für 2015 eingetaktete Flugzeuge müssen die Airlines grundsätzlich abnehmen, sagte Boeing Verkaufschef John Wojick. Boeing könne die Produktion dieser Jets nicht mehr stoppen.

Der Rubel hat gegenüber dem US Dollar - der Währung, in der Neuflugzeuge abgerechnet werden - seit März 2014 40 Prozent an Wert verloren. Die schwache Währung verteuert die Finanzierung der Aufträge erheblich.

Ohnehin arbeiten Russlands Carrier derzeit mit einer angespannten Kassenlage und vermelden eine sinkende Ticketnachfrage.

"Einige dieser Airlines haben richtig zu kämpfen", bewertet Wojick die Lage. "Das ist geradezu über sie hereingebrochen. Wir arbeiten mit unseren Kunden eng zusammen, um Änderungen (in den Aufträgen) möglich zu machen."

Sorgenkind Transaero

Transaero Airlines soll dieses Jahr eigentlich zwei 747-8 von Boeing erhalten, sagte Wojick. Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten von Transaero suche man mit der Airline eine alternative Lösung. 2015 ist eigentlich auch das Jahr, in dem Transaero ihren ersten Airbus A380 in die Flotte nehmen wollte.

Transaero steht bei ihren Treibstofflieferanten derzeit mit 70 Millionen US Dollar in der Kreide und nahm bereits einen staatlich verbürgten Kredit in Anspruch.


Auf Russland entfallen laut Wojick weniger als zehn Prozent des Auftragsvolumens für Boeing Verkehrsflugzeuge. Die aktuellen Schwierigkeiten in Russland seien nicht anders als Probleme, die von Jahr zu Jahr auch in anderen Märkten der Welt auftreten, relativierte der Manager.

Wojick äußerte sich nicht dazu, wie viele Flugzeugauslieferungen Boeing 2015 und 2016 nach Russland plant. Im vergangenen Jahr verkaufte Boeing zwölf Flugzeuge in das Land.

Der Flottenfinanzierer AerCap zieht ebenfalls bereits Konsequenzen. AerCap habe über die Weihnachtstage neun an russische Airlines verleaste Flugzeuge aus dem Land abgezogen, sagte AerCap-Chef Aengus Kelly am Mittwoch.
© Bloomberg News | Abb.: Boeing | 22.01.2015 17:06


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