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Airbus A350: ETOPS-Testflüge über dem Atlantik

Airbus A350
Airbus A350 MSN5 - Anflugtests in Johannesburg, © Airbus

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TOULOUSE - Der Airbus A350-Prototyp MSN5 ist am Montag zu einer Testserie für die ETOPS-Zulassung gestartet. Dabei stellt das Flugzeug Triebwerksausfälle nach und steuert unter Nutzung seiner Reservesysteme typische Ausweichflughäfen an.

Die MSN5 startete am Montag als Flug "AIB351" aus Toulouse zu Testflügen Richtung Azoren und Kapverden. Die Webseite "Flightradar 24" zeigte das Flugzeug über dem Atlantik in einer ungewöhnlich niedrigen Flugfläche 190 (5.800 Meter) statt der üblichen gut 11 Kilometer Reiseflughöhe. Dies deutet auf Flugtests im Einmotorenflug hin, um Notlagen mit Triebwerksabschaltung nachzustellen.

Das Flugzeug kann auch mit nur einem Triebwerk fliegen. Es kann allerdings bei typischer Beladung nicht mehr die volle Reiseflughöhe halten und sinkt in eine etwas weniger wirtschaftliche Höhe ab, verbraucht dadurch mehr Kerosin und fliegt langsamer.

Die ETOPS-Tests (Extended Range Twin Engine Operations -Zweimotoriger Betrieb auf erweiterten Langstrecken) weisen nach, dass das Flugzeug dennoch, nur mit den Systemen eines Triebwerks (und dessen Generatoren), auch bei längeren Flügen zum Ausweichflugplatz zurechtkommt. Dabei spielen zahlreiche Systeme, wie Trimmung, Tanksteuerung, Flight Management System, Feuerlöscher, Batterien, elektrische Schaltmöglichkeiten und Fehlerkombinationen eine Rolle.

Die behördliche ETOPS-Zulassung drückt dann durch eine angehängte Zahl die Zeit in Minuten aus, die ein Flugzeug im Einmotorenflug zum Ausweichflughafen benötigen darf. Airbus strebt auf mittlere Sicht erstmals eine "ETOPS 420"-Zulassung für die A350 an. Das bedeutet, das Flugzeug darf direktere und kürzere Routen über Wüsten- und Ozeangebieten wählen, bei denen es nach einer Störung im Einmotorenflug bis zu 420 Minuten zum weit entfernten, nächsten Ausweichflughafen brauchen würde.

Normalerweise erteilen Luftfahrtbehörden diese Zulassungen schrittweise. Am Anfang dürfte Airbus zum Beispiel nur eine "ETOPS 330"-Zulassung erhalten, die später, nach nachgewiesener Einsatzzuverlässigkeit, erhöht werden kann.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 26.08.2014 13:07

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Beitrag vom 27.08.2014 - 08:20 Uhr
Normalerweise ? Um Boeing bei der 777 zu helefen, gab es die ETOPS Zulassungen gleich (fast) auf einmal...

Ach ja? Die 777 hatte anfangs ETOPS180, dann bis 2011 noch eine ETOPS207, mittlerweile ist sie auf ETOPS330 erhöht worden.

Aber selbst mit 330min muss man schon kaum Einschränkungen in der Routenplanung hinnehmen. Vermutlich wird der A350 auch erstmal die 330 bekommen.
Beitrag vom 26.08.2014 - 21:13 Uhr
Magst du da einen nachvollziehbaren Satz draus machen?
Beitrag vom 26.08.2014 - 15:42 Uhr
Normalerweise ? Um Boeing bei der 777 zu helefen, gab es die ETOPS Zulassungen gleich (fast) auf einmal...


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