2. Quartal
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Ausblick: Flugzeugverkäufe treiben Airbus-Gewinn nach oben

Airbus A320neo
Airbus A320neo, © Airbus

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TOULOUSE - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus Group hat im zweiten Quartal dank seiner Verkaufsschlager wohl weiter zugelegt. Dank höherer Preise für die ausgelieferten Verkehrsjets dürfte der Gewinn stärker gestiegen sein als der Umsatz.

Nach einer Auftragsflut auf der Luftfahrtmesse in Farnborough muss sich Airbus jedoch mit einer geplatzten A380-Bestellung aus Japan herumschlagen - ärgerlich auch deshalb, weil das Unternehmen seit rund zwei Jahren keine Fluglinie mehr als Neukundin für den Riesenflieger gewinnen konnte. Außerdem schlägt die Neuauflage des Langstreckenjets A330 unter dem Namen A330neo mit hohen Entwicklungskosten zu Buche. Konzernchef Tom Enders will die Quartalsbilanz am Mittwoch (30. Juli) vorstellen.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Dienstag befragten Branchenexperten rechnen für die Monate April bis Juni im Schnitt mit einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro, gut zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten, den der Konzern als Ebit bezeichnet, dürfte um knapp fünf Prozent auf 928 Millionen Euro geklettert sein. Beim Überschuss erwarten die Analysten eine Steigerung um fast neun Prozent auf 563 Millionen Euro.

"Bessere Preise und günstige Währungskurse dürften die gestiegenen Entwicklungsaufwendungen mehr als ausgeglichen haben", schätzen die Analysten von Goldman Sachs. Die teure Entwicklung der A330neo sieht Commerzbank-Analyst Stephan Böhm als "kurzfristige Belastung für langfristige Gewinne". Airbus will den 20 Jahre alten Flugzeugtyp mit sparsameren Triebwerken, veränderten Tragflächen und einer modernisierten Passagierkabine zukunftsfähig machen und damit dem komplett neu entwickelten Konkurrenzjet Boeing 787 "Dreamliner" Kunden abgraben.

Allerdings geht die Entwicklung bis zur Erstauslieferung Ende 2017 zulasten der Umsatzrendite. Der Chef der Airbus-Verkehrsfliegersparte, Fabrice Brégier, hatte die Entwicklungskosten auf 1 bis 2 Milliarden Euro beziffert. Eigentlich sollte das Ebit vor Einmaleffekten auf Konzernebene schon im kommenden Jahr einen Anteil von 7 bis 8 Prozent des Umsatzes erreichen. Die A330neo soll diesen Wert nun um 0,7 Prozentpunkte sinken lassen. Langfristig rechnet Airbus allerdings mit mehr als 1000 Bestellungen für die "neo". Die herkömmliche A330 wurde bereits mehr als 1000 Mal ausgeliefert.

Im Rüstungsgeschäft hat der Konzern hingegen weiter zu kämpfen. Im Zuge der Zusammenlegung der Sparte mit der Raumfahrttochter Astrium fallen wegen fehlender Aufträge 5800 Jobs weg. Unterdessen will Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Rüstungsexporte weiter beschränken, was die Umsatzhoffnungen der Branche weiter dämpfen dürfte. Auf der Kippe steht auch die Produktion des Eurofighters. Die Aufträge für den Kampfjet, der auch im bayerischen Manching zusammengeschraubt wird, reichen nur noch bis ins Jahr 2017. Jetzt hofft die Sparte Airbus Defence and Space auf eine Bestellung aus Dänemark. Das Nato-Land suche einen Nachfolger für Jets des Typs F-16, hieß es vergangene Woche.
© dpa-AFX | 30.07.2014 06:33


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