Exportlizenzen
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USA stellen Flugzeuglieferungen an Iran Air in Frage

Iran Air Airbus A330-200
Iran Air Airbus A330-200, © Airbus

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TEHERAN - Die Vereinigten Staaten stellen Exportlizenzen von Airbus und Boeing in den Iran in Frage. US-Finanzminister Steven Mnuchin erklärte laut "Reuters", Iran neben Syrien und Nordkorea "mit zusätzlichen Sanktionen" zu belegen. Iran Air begann dieses Jahr mit einer milliardenschweren Erneuerung ihrer Flotte.

Der Zulauf neuer Flugzeuge würde bei einem Widerruf der Ende 2016 von der amerikanischen Exportkontrollbehörde OFAC erteilten Genehmigungen versiegen.

Die Mnuchins Ministerium unterstellte Behörde muss auch Airbus-Exporten zustimmen, weil mehr als zehn Prozent der verbauten Technik aus den USA stammt. Der Minister erklärte vorerst lediglich, die Lizenzen überprüfen zu wollen.

Iran Air erteilte Airbus Aufträge über 32 A320neo, sechs A320ceo, acht A321ceo, acht A330-200, 28 A330-900neo und 16 A350-1000. Eine A321ceo sowie zwei A330-200 hat Airbus bis Ende April schon an Iran Air übergeben. Im Mai lieferte ATR zudem vier 72-600 an die Fluggesellschaft.

Laut "Reuters" gelten die Ausfuhrgenehmigungen zunächst bis 2020 und müssen danach verlängert werden. Airbus plane, bis 2020 ein Drittel des Iran-Air-Auftrags zu erfüllen.

Boeing will ab 2018 50 737 MAX und jeweils 15 777-300ER und 777-9 an Iran Air liefern. Iran Aseman erteilte Boeing einen Auftrag über weitere 30 737 MAX. Von der vorgezogenen Auslieferung einer 777-300ER aus einem Auftrag von Turkish Airlines nahm Iran Air im April wieder Abstand.

Ein Einzug der Exportgenehmigungen wäre indirekt auch für Lufthansa ein Rückschlag. Lufthansa nahm als erste westliche Fluggesellschaft Codeshare-Flüge mit Iran Air auf und hofft auf Aufträge der Airline für die Tochtergesellschaften Lufthansa Technik, LSG Sky Chefs und Lufthansa Flight Training.
© aero.de | Abb.: Airbus | 26.05.2017 08:30

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Beitrag vom 26.05.2017 - 17:32 Uhr
Airbus hat doch selber gebrauchte A343 und A346 auf dem Hof stehen aus Geschäften, wo bei einem Neuverkauf eine Inzahlungnahme vereinbart war. Der Iran könnte eine ganze Reihe davon anmieten und vereinbaren, dass das Recht besteht, für jede ausgelieferte neue Maschine eine der gemieteten zurückzugeben. Das Recht, nicht die Pflicht.
Beitrag vom 26.05.2017 - 14:10 Uhr
Das liest sich aber nach einer Menge wenn und aber. Da der Flugzeugdeal wohl eng mit dem Atomdeal verknüft ist, wäre das für Iran auch ein Weg für einen kompletten Ausstieg aus dem Deal. Wollen die Amis das? Oder ist das wieder nur Trumps heiße Luft.

 http://www.reuters.com/article/us-usa-iran-sanctions-idUSKBN18K2U4
Beitrag vom 26.05.2017 - 12:36 Uhr
Chinesische Verkehrsflugzeuge als Ersatz für Airbus oder Boeing Flieger? Aber auch eine Comac 919 beinhaltet reichlich Teile und Komponenten, die im Amiland hergestellt werden, so zum Beispiel die CFM-Triebwerke.

Vermutlich gibt es noch andere Modelle aus chinesischer Produktion,ältere Flieger,aber die will vermutlich der Iran nicht wirklich, sonst hätte er sie in der Vergangenheit schon bestellen können.

Hier stehen sich dann staatlich verordnete Handelsbeschränkungen und Milliardeneinnahmen für den größten amerikanischen Exporteur gegenüber.Aber noch läuft ja alles!


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